Spektakulär sinkende Zahlen

Hallo ihr Lieben!
Kennt ihr das Asch-Experiment? Wissenschaftscomedy vom Feinsten:

Irre. Ich hab noch mal nach ein paar Zahlen geguckt. Laut ZDF ist das Durchschnittseinkommen von ArbeitnehmerInnen bei uns 2020 um 1,1% gesunken, angeblich so viel wie noch nie seit Beginn der Erhebung. Zitat: „Arbeitnehmer mussten 2020 deutliche Verdiensteinbußen hinnehmen – es gab durchschnittlich 1,1 Prozent weniger Gehalt.“
Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-zahlen-ueberlick-veraenderung-100.html

Im Vergleich dazu ist laut offizieller Studie des Deutschen Musikrats das Durchschnittseinkommen bei selbständigen MusikerInnen um 42% gesunken, trotz Ausweichens auf Online-Angebote und andere Berufe. Wenn man staatliche und Länderhilfen einrechnet, immer noch um 31%. Im Durchschnitt.
„Wir müssen die Zahlen runterkriegen!“, haben wir die ganze Zeit gehört. Hier hat es richtig super geklappt!
(s.S.48 des Studienberichts Eiszeit: Studie zum Musikleben vor und in der Coronazeit.
Zusammenfassung: https://www.musikrat.de/corona/eiszeit).
Ganzer Studienbericht:

Und weil man sich ja immer wieder fragt, ob sich das den wenigstens gelohnt hat, weil man dadurch Millionen von Menschenleben gerettet und die C-bedingt am Rande des Zusammenbruchs dahinschrappenden Krankenhäuser vor selbigem bewahrt hat, beruhigt es doch sehr, dass man auf der Seite des Bundesgesundheitsministeriums jetzt die beruhigende Auskunft findet, dass im Jahr 2020 im Schnitt vier Prozent aller Intensivbetten mit Corona-Patientinnen und -patienten belegt waren. Laut Bundesgesundheitsministerium.
4%? Das war knapp!
Nachzulesen hier: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/2021/2-quartal/corona-gutachten-beirat-bmg.html
Und das trotz der gesunkenen Bettenzahl.
Gut, dass wir zu Hause geblieben sind, keine Menschen mehr in den Arm genommen haben und alle Kurse untersagen! (Im Moment wäre ich eigentlich gerade in Buchenried und würde zehn Leuten, die sich seit der Kindheit danach sehnen, singen zu lernen, zeigen, dass sie es können. Draußen am See oder wandernd im Wald…)
Das heißt aber auch, dass 96% wegen anderer Dinge auf den Intensivstationen sind. Herz, Krebs, Unfälle, Operationen – und für die 96% tun wir nichts????? Kritikern der C-Maßnahmen wird ja gerade hingebungsvoll Zynismus vorgeworfen, als seien ihnen automatisch die Leiden von CoronapatientInnen und Pflegepersonal egal.
Ist es dann nicht ebenso zynisch, nicht alles für die Reduzierung von Opfern anderer Erkrankungen zu tun? Können wir vielleicht mal mit der Schnappatmung und dem kollektiven Wegbeißen aufhören, wenn jemand sagt: „Bitte noch mal hinsehen, ob das gerade sinnvoll ist, was wir hier machen!“? Angesichts dieses Berichts ist es vielleicht doch … verblüffend, dass die Überbelastung der Gesundheitssystems so sehr von den C-PatientInnen abhängen soll. Wenn wir Zero Covid hätten, wäre die Belegung auf den Intensivstationen um 4% reduziert. Oder die Betten mit anderen PatientInnen aufgefüllt. Vielleicht sollten wir mal die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern verbessern und sie nicht mehr zwingen, gewinnmaximierend zu arbeiten und ständig an Gehalt und Arbeitsbedingungen des Personals zu sparen.

Der Bericht sagt übrigens auch, dass 2020 insgesamt 13% weniger Menschen in deutschen Allgemeinkrankenhäusern versorgt wurden als gewöhnlich. Bei steigenden Einnahmen. Offensichtlich sind gerade die „vermeidbaren“ Krankenhausaufenthalte enorm zurückgegangen – wo man sich sowieso fragt, ob man sie nicht auch vorher schon hätte vermeiden sollen.
Der Bericht schließt mit dem Satz:

Die Mitglieder des Beirats betonten, dass die Pandemie zu keinem Zeitpunkt die stationäre Versorgung an ihre Grenzen gebracht hat. Darüber hinaus haben sie die Hoffnung, dass die Expertise des Gremiums weiterhin genutzt wird, und auch im Jahr 2021 die Auswirkungen der Pandemie auf die Krankenhäuser transparent betrachtet werden.

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/2021/2-quartal/corona-gutachten-beirat-bmg.html

Die komplette Studie findet ihr hier:

Seit 14 Monaten haben wir also immer brutaler einschneidende Maßnahmen, um die „curve“ zu „flatten“ und „das Gesundheitssystem nicht zu überlasten.“ Das hat geklappt.
Irgendwie ist daraus dann das Ziel geworden, jeden einzelnen Sterbefall zu vermeiden, bei dem der PCR-Test positiv ist. (Ganz egal, wieviel Leid das nun wieder auslöst.)
In Fußnote 8 auf S. 16 des Dokuments findet sich dann noch die Anmerkung: „Da die Nebendiagnose U07.1 gemäß der ICD-10-GM dann,„wenn Covid-19 durch einen Labortest nachgewiesen ist, ungeachtet des Schweregrades des klinischen Befundes oder der Symptome“ kodiert werden soll, dürfte es sich hier-bei um eine gemischte Gruppe handeln, die sowohl Patientinnen und Patienten mit keinen oder milden Symptomen als auch solche mit schwerem Verlauf umfasst.“
Beste Möglichkeit, C-Sterbefälle gering zu halten: Tut alles dafür, dass ihr keine vermeidbaren Vorerkrankungen bekommt. Das ist wenigstens etwas, das man tun KANN. Raus an die Luft, vernünftig essen und Zigaretten wegschmeißen. Lachen, Singen, Tanzen, in hoher Dosierung vor und nach jeder Mahlzeit.

Falls euch die 4% genau so verblüfft haben wie mich: Kann es sein, dass über diese 4% überproportional viel in den Medien steht verglichen mit den anderen 96%?

Wer noch mal in die Geschichte blicken will, findet hier den verblüffenden zeitlichen Ablauf 2019/20, veröffentlicht von „Ärzte für Aufklärung“:

Zitat: „Eine gute Übersicht vom 04.09.2019-30.01.2020

  • Gates investiert 2019 kurz vor dem Börsengang von Biontec 55 Millionen Dollar. Diese Spende ist auf der Seite der Foundation NICHT gelistet
  • Kurz vor dem offiziellen Ausbruch in China wird das Planspiel „Event201“ abgehalten.
  • Am 31.12.2020 wird die WHO von China informiert, obwohl zu diesem Zeitpunkt selbst die Infektionsrate noch äußerst niedrig ist.
  • Am 10.01.2020 sendet TIB-Molbiol PCR-Tests nach China, obwohl diese zu diesem Zeitpunkt erst von Drosten erstellt werden und erst am 13.01. an die WHO gehen.
  • 15.01.20 U.Şahin (BIONTECH-Gründer) soll sog. „Impfstoff“ in wenigen Stunden entwickelt haben, obwohl ein derartiges GEN-Therapeutikum nie zuvor zugelassen wurde.
  • Am 30.01 meldet WHO globales Gesundheitsproblem.“
  • Vor der letzten Zeile würde ich gern noch ergänzen: Am 21.1. reichen Drosten et al. ihren Artikel mit Anleitung zur Herstellung des PCR-Tests beim Magazin Eurosurveillance ein. Am 23. wird er, angeblich nach Peer-Review-Verfahren, veröffentlicht. Zu einem Zeitpunkt, als die Krankheit noch nicht als länderübergreifendes Risiko gilt.

Wir haben es mit vielen hellseherisch begabten und unfassbar schnell arbeitenden Menschen zu tun. Hut ab! Ich wünschte, ich könnte das auch. Ich hab alleine für diesen Text schon so lange gebraucht wie Herr Şahin für die Entwicklung seines Ompfstoffs. Begabungen sind unterschiedlich verteilt.

Hab ich euch schon vom Harmonie!-Kurs online an drei Klavieren an drei Enden der Republik erzählt? Dafür bin ich begabt. Das ist die reine Wonne. Vor allem, wenn die Leitung mitmacht. Also die Internet-Leitung. Wir spielen uns gegenseitig Akkordfolgen, Klangverbindungen und Brechungsmuster vor, und die anderen müssen immer knobeln und herauszufinden versuchen, was das jetzt war und zu welcher Tonart man gewechselt hat. Ein Spitzenvergnügen. Und ich steigere den Schwierigkeitsgrad natürlich gnadenlos. Freu mich schon auf morgen, da ist die dritte Sitzung.

Nach Pfingsten findet / fände (who knows?) mein besonderes Steckenpferd statt: Zwei Wochen lang wildes Crossover in allen Kunstsparten. Taktarten zeichnen und tanzen, Bewegungen in Töne umsetzen, in die Haut der eigenen literarischen Figur hineinschlüpfen, sie eine Szene spielen und dann einen Leserbrief schreiben lassen – all so was. Weil ich irgendwann gemerkt habe, dass ich es zwar absolut LIEBE, Leute zum Singen zu bringen oder beim Schreiben zu unterstützen oder mit ihnen zu tanzen, dass diese ganze Aufteilung in Sparten und einzelne Volkshochschulkurse aber ein Irrtum ist. Das wahre Leben spielt sich zwischen den Stühlen ab.

Wollen wir schon mal wetten, ob der Kurs stattfinden darf? Ausgebucht ist er seit Monaten. Traut sich jemand, 50 € drauf zu wetten, dass das stattfindet? Ich würde 50 min. Gratis-(online-)Gesangsunterricht dagegenwetten.

Viele liebe Grüße!
Julia

P.S.:
Hier ist noch ein schöner Beitrag einer jungen Poety Slammerin, die auf „Allesdichtmachen“ reagiert, und ein sehr schwarzhumoriger Film eines Klavierpädagogen zum selben Thema.

Der Mai ist gekommen

Hallo ihr Lieben,

zwei Chöre und ein paar Einzelbegeisterte haben sich für meinen Online-Singkurs angemeldet. Das ist wieder ein Monat Miete und Essen und so, großartig! Da man nichts für Anderes ausgeben kann, womöglich sogar sechs Wochen.
Außerdem hat der eine Buchenried-Kurs, der mit der Dichterei, zwar nicht am See, aber immerhin online stattgefunden, und das war erstaunlich schön und dichterisch gewinnbringend. Die ersten zwei Tage habe ich von meiner Patenkindfamilie aus gemacht, mit deren schnellem Netz, dann einen von der Katzenhütewohnung aus, und dann wurde ich größenwahnsinnig und hab es von zu Hause aus probiert.
Keine Chance.
Auch mit Ottos W-Lan und Repeater in der Einfahrt an der Kabeltrommel war nichts zu machen. Also zog ich schnell in Töns‘ Carport um und bibberte mir drei Stunden einen ab.
Freitag habe ich dann in der Katzenhütewohnung wieder angefragt und wurde warm willkommengeheißen. Sogar von den Katzen, die mittlerweile nicht mehr unters Sofa flüchten, wenn ich komme.

In der Patenkindfamilie war es SO was von schön! Wenn man mit einem Haushalt plus einer Person stundenlang sechsstimmig vom Blatt singen kann, ist das nicht nur spektakulär ungewöhnlich, sondern ein Riesengeschenk und der pure Glücklichmacher. Sonntag haben wir einen Gottesdienst in einer der Dorfkirchen, die sich noch traut, einen anzubieten, im Gottesdienst gesungen, und da die Gemeinde (10 Leute weiträumig verteilt – ich SAG ja, es gibt nichts leereres und infektionsungefährlicheres als evangelische Kirchen am Sonntag Vormittag) ja die Klappe halten musste, konnten wir sechs oder sieben Stücke singen. Die bei der Probe noch völlig im Chaos geendet hatten. Aber Sonntag konnten wir sie dann. Es war eine Freude. Passend zum Sonntag Jubilate haben wir gejubelt. Vierstimmig gesungen, dreistimmig gesungen mit Orgel, ich allein gesungen mit zwei Blockflöten und Orgel – Wahnsinn! Ich durfte mal wieder Sängerin sein! Musste mich immer zusammenreißen, um nicht loszuheulen vor Rührung.

Ach ja, wer sich gefragt hat, ob ich am 21. wohl nach Berlin gefahren bin: Ja, bin ich. Meine Wahrnehmung stimmt wie üblich nicht besonders mit dem überein, was die Medien berichten. Direkt geholfen hat es auch nicht: Das Gesetz, das es uns ab sofort unmöglich macht, noch gegen unsinnige Beschlüsse der Regierenden anzugehen, und das ganz offiziell und ungeniert das Recht auf körperliche Unversehrtheit, das Recht auf Unverletzlichkeit der Wohnung, auf Freizügigkeit und freie Berufsausübung kassiert, ist, obwohl es ganz klar verfassungswidrig ist, mit Mehrheit von CDU und SPD durchgekommen und kann jetzt nur noch vom Bundesverfassungsgericht gekippt werden. Dessen neuer oberster Richter zufällig ein alter Kumpel von Frau Merkel ist. Ich schätze, es ist unwahrscheinlich, dass er das stoppt.
In Berlin wurde mal wieder die Taktik gefahren, die man schon kennt: Den Demonstrierenden wird weniger Platz zur Verfügung gestellt, als sie bräuchten, um Abstände einhalten zu können (Zäune rundrum), das wird mit administrativen Notwendigkeiten begründet, zu denen man sich nicht äußern könne, und dann wird wegen Nicht-Einhaltens der Auflagen das Ganze aufgelöst. Ist in Berlin zweimal passiert, einmal um zwölf auf der Straße des 17. Juni und einmal um vier nachmittags auf der Brücke kurz vorm Hauptbahnhof, wo eine Kundgebung der Basis-Partei hätte stattfinden sollen.
Da nach der Mittags-Auflösung die Leute nicht weggingen, sondern noch im Tiergarten herumstanden und, ich muss es bedauernd zugeben, eine Menge Blumen zwischen den Bäumen zertraten, wurde immer mal wieder relativ rabiat aufgeräumt und mit vermummten Zwölfertrupps jeweils ein einzelner Mensch aus der Menge gegriffen und mehr oder weniger unsanft weggeschafft, während die Verbleibenden diskret hüstelten wegen des Reizgases, das (wahrscheinlich zu Desinfektionszwecken) versprüht worden war.
Was auffällt: Diese schwer vermummten PolizistInnen, die zum Teil sicher aufgrund ihrer imposanten Statur gecastet worden sind, gucken immer weg, wenn man ihnen in die Augen blickt. Jedes Mal. Und einer, den ich gefragt habe, was er denn von diesem Gesetz halte, das er da gerade verteidigen müsse, hat gesagt, er würde das nicht mit mir diskutieren wollen. Das muss echt ein Scheißjob sein im Moment. Da ist man als arbeitslose Sängerin noch echt gut dran.
Es gab Momente, wo die Stimmung hitziger wurde und auch mal die Demonstrierenden ihrerseits eine Polizeieinheit einkesselten und zurücktrieben. Das war aber die Ausnahme. Die meisten standen da friedlich oder auch ratlos herum, und manche setzten sich auch auf den Boden oder auf Bänke. Mit einer sehr netten jungen Frau namens Kati und ein paar anderen habe ich dann gesungen, so subversive Dinge wie „Die Gedanken sind frei“ und so, zweistimmig. Und Aerosole ausgetauscht. Zum Glück haben sich ja in der letzten Zeit doch mal genügend Aerosolforscher ans Tageslicht getraut, die gesagt haben, dass es EXTREM unwahrscheinlich ist, dass man es draußen schafft, sich anzustecken (noch dazu, wenn beide gesund sind), so dass man hoffen kann, dass wir dadurch nicht zu Massenmörderinnen geworden sind.
Genug von Berlin.

Netzfund, leider ohne Angabe der Zeichnerin, beim Kanal RPP Institut

Das CDC (Center for Disease Control) in den USA hat jetzt endlich den Gebrauch der PCR-Tests so geändert, wie die WHO es vorsieht, und die Anzahl der Verdopplungszyklen der Virus-Proteine auf 28 (statt wie bisher 38 bis 40) begrenzt! Für die USA. Quelle: Peter Mayer auf https://tkp.at/2021/05/02/regelaenderung-fuer-pcr-test-bei-us-behoerde-cdc-nach-impfung-nur-mehr-ct-von-28-statt-bisher-40/
Würde man das auch bei uns machen, wäre der Inzidenzwert ziemlich sicher sofort unter 100, und wir könnten ins Café oder gar reisen. Und man wäre nicht mal gezwungen, sich dafür mäßig getestete Substanzen injizieren zu lassen.

Spannend ist ja, dass bei so vielen EinwohnerInnen tatsächlich wirtschaftlich bisher noch gar kein Schaden angekommen ist, wie die Uni Freiburg herausgefunden hat:

Quelle: https://www.politikpanel.uni-freiburg.de/docs/Auswertung_PPD_Corona_Umfrage_Feb2021.pdf

Kein Wunder, dass sich eher die Selbständigen aufregen über die Maßnahmen. Die anderen haben noch zu essen.
Die Frage ist nur: wie lange?
Die neu erworbenen Staatsschulden sind mit “gigantisch“ völlig unzureichend beschrieben.
Die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht endet jetzt, wenn ich recht gehört habe. Ab morgen wirds spannend.
Nun hatten wir ja vom letzten Jahr die Zusage von Herrn Altmaier, kein Arbeitsplatz sollte verloren gehen. Jedenfalls in „gesunden Unternehmen“. Deshalb haber wir vertrauensvoll auf diesen Kahlschlag geguckt: „Die Regierung wird schon wissen, was sie tut.“ Aber vielleicht war die Aussage auch eine Spur zu optimistisch. Oder die Kulturbranche, die jetzt zur Kulturbrache wird, war halt anscheinend nicht nur nicht systemrelevant, sondern auch nicht gesund. Und all die anderen, die jetzt in die Knie gehen.
Irgend jemand muss das Gesundheitssystem ja auch bezahlen. Wer soll das in Zukunft machen?

Heute ist Jubiläum, wisst ihr das? Sechs Monate Lockdown – um Weihnachten zu retten!
Weil ja diese britische Variante dermaßen viele Leute dahinrafft, wie das RKI in seinem Lagebericht von Freitag anschaulich zeigt. Die dritte Welle, in der wir ja seit Wochen mittendrin sind laut Frau Merkel, das ist das rot gestrichelte unter dem Blauen der Vorjahre.

Quelle: Robert-Koch-Institut, https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Apr_2021/2021-04-30-de.pdf?__blob=publicationFile , S. 12

Nee, ganz klar, dass da meine Kurse abgesagt wurden. Ich gehe davon aus, dass auch der nach Pfingsten noch zu gefährlich sein wird. Da wären wir sechs Leute! Selbst wenn wir uns das Singen verkniffen, wäre es ja Wahnsinn.

Ich weiß, das wird wieder ein paar von euch nerven, die finden, ich sollte nicht so viel „meine Meinung“ schreiben.
Aber hey, dass wir während des langen Lockdowns erst überdurchschnittlich viele Sterbefälle hatten und dann unterdurchschnittlich viele, das ist nicht meine Meinung, das sind die Zahlen vom statistischen Bundesamt.
Meine Meinung ist allerdings, dass diese Zahlen keine gute Begründung dafür sind, dass wir immer beklemmendere Masken in immer mehr Situationen tragen sollen, auch mit denen aber möglichst niemanden treffen sollen und auch mit Test UND Maske UND Abstand UND Impfung nicht miteinander gesungen werden darf, wenn man zu zehnt in einer Kirche sitzt. Ich kann mir nicht helfen, ich finde das eine Spur unverhältnismäßig. Von nächtlichem Ausgehverbot mal ganz zu schweigen.

Wer Telegram hat und mal Berichte direkt aus der Praxis lesen möchte, findet auf diesem Kanal https://t.me/pflegeinder_c_krise jede Menge Beiträge von Alten- und Krankenpflegepersonal, die von Überfüllung oder total leeren Stationen, Beinbrüchen mit positivem Test und schweren Fällen, Sterbenden nach C oder nach Impfung und vielfach dem mehr oder weniger subtilen Druck, sich impfen zu lassen, bis hin zur Kündigungsandrohung, berichten.

Wer nicht auf Telegram ist, findet stattdessen hier einen gut recherchierten 13-min.-Beitrag von Robert Fleischer dazu, wieso die Intensivstationen so ausgelastet sind: https://www.youtube.com/watch?v=f-bOLlwjpro.
Da haben Informatiker die Rohdaten aus den Krankenhäusern ausgewertet.

Man soll ja auch immer unbedingt Echsperten fragen: Hier also Michael Hatzius mit der Echse aus den WDR-Mitternachtsspitzen vom 28.4. (Vorsicht, Kabarett!)

Über die SchauspielerInnen von #allesdichtmachen und ihren Mut habe ich mich gefreut, wie ihr euch denken könnt. Und ich finde nicht, dass sie zynisch sind, wenn sie darauf aufmerksam machen, dass es mehr Opfer dieser Pandemie gibt als die an Covid Verstorbenen, und dass man Maßnahmen hinterfragen können MUSS in einer Demokratie.
Kommentar zur Aktion und den Reaktionen darauf: https://www.rubikon.news/rubrik/6/artikel/mensch-schauspieler

Sehr lustig, dass direkt der Aufschrei losging: „Das ist ja ein UNDING, dass die behaupten, man könne hier nicht seine Meinung sagen, ohne in die rechte Ecke gerückt zu werden und böse Konsequenzen befürchten zu müssen! Das sind rechte Schwurbler, zynische C-Leugner etc! Sofort raus aus ARD und ZDF!“

Regisseur Dietrich Brüggemann hat eine ausführliche Antwort getwittert:

An alle, die jetzt von ‚Verhöhnung‘ schwurbeln: Ich schwurble jetzt auch mal…
Dietrich Brüggemann, Regisseur und Mitinitiator der Aktion „allesdichtmachen“ findet klare Worte

„Es hat eingeschlagen. An alle, die jetzt von ‚Verhöhnung‘ schwurbeln: Ich schwurble jetzt auch mal. Ihr verhöhnt die Opfer. Ihr trampelt auf denen herum, die jetzt selbstmordgefährdet sind. Ihr spuckt auf all die, die ihre Existenz verloren haben. Ihr macht euch lustig über das Leid derer, die in ärmeren Schichten und ärmeren Ländern über die Klinge springen, die ihr ihnen hinhaltet. Ihr seid zynisch und menschenverachtend. Es macht Spaß, so herumzupöbeln, stimmt’s? Wollen wir trotzdem mal damit aufhören? Ja? Gut. Oder nein, wir können auch noch ein bißchen weitermachen. Euch ist ja immer ‚übel’ und ihr ‚kotzt’ auch gern. Wißt ihr was? Mir ist auch übel. Und zwar wegen euch. Ihr seid ein Teil des Schlimmsten, was die Menschheit hervorgebracht hat: Ihr seid ein Lynchmob. Ganz einfach. So, genug gepöbelt. Ich könnte jetzt die üblichen Distanzierungsfloskeln von mir geben, aber vorher schlafe ich vor Langeweile ein. Nazis sind Nazis und Selbstverständlichkeiten sind selbstverständlich. Und was auch selbstverständlich sein sollte: Wenn Kritik an Corona-Politik ‚rechts’ ist, dann ist meine linke Hand auch rechts. Ja klar habe ich Respekt vor allen Ärzten und Pflegern. Ich habe auch Respekt vor all denen im Lande, die im Eimer sind und nicht mehr weiterwissen. Und jetzt möge mir mal einer erklären, warum das eine zwingend das andere erfordert. Und warum unsere ganze Gesellschaft in einer Art Kriegszustand sein muss, in der die gesamte Zivilgesellschaft strammzustehen hat und nichts anderes mehr wichtig ist als der Kampf gegen den einen, maximalen Feind. Und wer fragt, ob dieser Feind wirklich so maximal ist und ob man den vielleicht auch mit anderen, zivilen Mitteln bekämpfen könnte, der ist ein Leugner und Volksfeind und muß an die Laterne gehängt werden. Ihr merkt gar nicht, was für Reflexen ihr hier nachgebt, aber das ist Teil des Problems. An einer Medienelite, die den immer härteren Lockdown fordert und jeden Kritiker mit Verweis auf volle Intensivstationen zum Abschuss freigibt, gibt es jede Menge zu kritisieren. Und dieser Shitstorm kommentiert sich ohnehin selbst. Hat euch Tod und Sterben jemals interessiert? War es euch bisher egal, dass um euch herum jeden Tag Menschen aus vermeidbaren Gründen gestorben sind? Aber auf einmal gibt es für euch nur noch dieses Thema? Keins von diesen Videos handelt von der Pandemie. Aber sie ziehen das hohle Pathos durch den Kakao, mit dem wir uns seit einem Jahr konfrontiert sehen. Sie kritisieren die Gnadenlosigkeit, mit der alles, das jetzt den Bach heruntergeht, als zweitrangig abgetan wird. Sie hinterfragen die Geschichten, die eine Gesellschaft sich selbst erzählt. Und wenn diese Gesellschaft (oder die 1%, die auf Twitter sind) dann derart überschäumend reagiert, dann war das Ganze offenbar notwendig. Ende.“

Original hier: https://twitter.com/dtrickb/status/1385482320199684096

Wie ich schon sagte. Wir müssen miteinander reden, statt immer die andere Seite für irregeleitet oder verantwortungslos zu erklären. Oder rechts. Oder schlafend. Oder sonstige Adjektive.
Und wenn diese SchauspielerInnen den Mut hatten, einen solchen Shitstorm hinzunehmen, und neben dem ganzen Bashing und der Existenzbedrohung dann doch auch ein paar Leute mehr anfangen, miteinander zu reden als vorher, dann hat es was gebracht, und ich sage: „Danke!!“

Wer mit mir reden will, melde sich!

Viele liebe Grüße
Julia

Jetzt habt ihr den großen Überblick!

Hallo ihr Lieben,
wie ich in meinem Kabarettprogramm immer sage: „Wir fassen das bisher Gelernte zusammen…“

Hier findet ihr die unbedingt notwendigen (fettgedruckt) und die je nach Anforderung empfehlenswerten (mager) Bestandteile eines zielführenden Einsingens noch einmal alle aufgelistet.
Eingerückt jeweils die Zusatzinfos und die Spielwiesen zur Anwendung.

Die Beispiel-Abläufe:

Mit dieser Menge an schönem Spielzeug und Sing-Material entlasse ich euch in die freie Wildbahn und wünsche euch viel Freude mit der womöglich dazugewonnenen Elastizität und dem schwingenderen Klang.

Ich erinnere noch einmal an die Möglichkeit, wenn ihr mitgemacht und davon profitiert habt und der Kontostand es erlaubt, eine Gegenleistung zu hinterlassen (im Idealfall rechts auf „Senden“, nicht links auf „Anfordern“ klicken, ein häufiger Fehler 😄):

Ab übermorgen läuft der Kurs nocheinmal unter http://www.juliahagemannssingkurs.wordpress.com – falls ihr noch jemanden hinschicken wollt, macht es.

Damit schließe ich diesen Kurs.
Wenn ihr Fragen habt, meldet euch, wenn ihr eine Video-Stunde buchen wollt (oder gar eine echte), erst recht.
Viele liebe Grüße
Julia

Chor-Einsingen – anderer Ablauf, auch sinnvoll

Hallo ihr Lieben,
der Einsing-Ablauf von gestern und vorgestern war natürlich nur ein Beispiel für einen möglichen sinnvollen Ablauf, der aus vernünftig aufeinander aufbauenden Elementen besteht. Alles geht auch immer ganz anders. Damit ihr irgendwann selbst in die Lage kommt, euch einen für euch oder euren Chor passenden Einsing-Ablauf maßzuschneidern, komme ich hier mit einem zweiten Beispiel. Vielleicht gelingt es euch ja schon, die grundlegenden Prinzipien wiederzuerkennen und später selbst anzuwenden:

  • „Welche Ecken müssen wir unbedingt aufwecken?
  • Welche Bewegungsabläufe geschmeidig machen und ins Gefühl bringen?
  • Wie kann ich jeweils eine einzelne Baustelle so gründlich bearbeiten, dass der gute Umgang mit sich an dieser Stelle selbstverständlich wird und ich sie danach und dadurch erfolgversprechend mit einer weiteren Baustelle kombinieren kann?
  • Welche Baustellen und Kombinationen brauche ich generell, um schön und geschmeidig singen zu können, welche brauche ich für die für heute geplanten Stücke?“

Hier kommt nun das zweite Gebäude, das man aus den bisherigen Legosteinen bauen kann, sowie der Spaß-Teil für heute.

Ihr merkt schon, ich kann gar nicht aufhören, schöne Karaokes zu finden 😄.
Wenn ihr noch Fragen habt und findet, irgend etwas sei noch nicht gut genug erklärt gewesen, oder sonstige Anmerkungen, könnt ihr einfach auf diese Mail antworten. Macht nur deutlich kenntlich, ob es als öffentlicher Kommentar gemeint ist oder nur als Anfrage an mich, damit ich nichts auf die Seite setze, das nicht dafür gedacht war.

Morgen schicke ich euch zum Abschluss eine große Liste mit Links zu allen Filmen (inkl. Bonusfilmen), so dass ihr für spätere Benutzung auch einfach mit der Gesamtliste arbeiten könnt.

Jetzt schon mal danke fürs Mitmachen und Rückmelden! Ich freue mich über alle, die mit mir singen. Live besonders, aber online auch.

Gerade hatte ich die Idee, in 3 – 4 unabhängigen Zweiergrüppchen im Wald spazierenzugehen, irgendwo zufällig an drei Ecken einer größeren Lichtung parallel Pause zu machen, die Zweiergrüppchen auch noch auseinanderzustellen, und dann über die ganze Wiese Kanons zu singen…
Wer Lust auf solche Spaziergänge hat, melde sich, es gibt ja deutschlandweit so schöne Ecken, wo man spazierengehen kann.
Wem das zu riskant ist, bleibe online: Montag geht der Durchlauf dieses Kurses auf der Seite http://www.juliahagemannssingkurs.wordpress.com los. Da können alle von euch, die es jetzt zeitlich nicht geschafft haben mitzumachen, sich noch mal eintragen.
Zwei Chöre sind schon angemeldet. Wenn euch weitere einfallen, schickt ihnen gern den Link.

Viele Grüße!
Julia

P.S.: Schöne Playlist auf YouTube mit Statements von SchauspielerInnen, wie und warum sie die Corona-Maßnahmen unterstützen. Sehenswert und von milder Subversivität. Besonders schön Richy Müller mit dem ultimativen Trick für aerosolsicheres Sprechen, der zweifellos auch fürs Singen funktioniert.

Chor-Einsingen: Ablauf 1 ohne Sabbeln

Hallo ihr Lieben,
weil ich es ja gestern mal wieder mitnichten hinbekommen habe, euch einfach unkommentiert machen zu lassen, sondern ständig auf mögliche Stolperfallen hinweisen musste, kommt jetzt hier noch mal die Wiederholung in ziemlich pur. Einfach zum Mitmachen. Wenn ihr mehr Sequenzen von einer Übung machen wollt, haltet das Video für einen Moment an. Und hört euch die ganze Zeit zu: Wie ist der Klang? Wie klingen die Übergänge zwischen zwei Tönen / zwischen zwei Vokalen / zwischen Konsonanten und Vokalen? Gibt es auch nur die geringste matte oder muffige Stelle im Klang? Dann gleich noch einmal zurück und das Ganze mit noch liebevollerer Zuwendung wiederholen, bis genau der Glanz, mit dem ihr angefangen habt, auch am Ende der Zeile noch zu bestaunen ist.

Ich hoffe, damit sind doch alle mit genügend Spielwiesen versorgt, um sich ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
Und denkt dran, wer Unterstützung möchte, kann sich ein maßgeschneidertes Einzelcoaching bestellen.

Viele liebe Grüße
Julia

Chor-Einsingen, sinnvoller Ablauf 1

Hallo ihr Lieben!
Jetzt rücke ich endlich mit dem raus, worum ich gebeten worden bin: einfach mal einem kleinen, soliden Stimmbildungs- und Einsing-Ablauf, den man machen kann, allein oder im Chor, und nach dem dann alle eingesungen sind und ganz toll klingen.
Gefälligst.
Natürlich hab ich es nicht GANZ hingekriegt, nichts zu erklären und einfach zu MACHEN. Weil ich doch aus Erfahrung weiß, wo so Lieblingsfehler passieren und der Klang plötzlich weg ist. Da wollte ich euch keinesfalls ins offene Messer rennen und im Regen stehen lassen. Sobald ihr wieder wisst, worauf es ankommt, und bestimmte Bremsen einfach nicht anzieht, kann die Schwingung sich viel ungestörter entfalten.
Und weil dadurch dieser Film doch wieder über 20 min. lang geworden ist, kommt morgen dieselbe Abfolge noch mal, dann wirklich ganz ohne Erläuterungen. So dass ihr, wenn ihr später nur was braucht, um euch daran langzuhangeln, aber alles, was ich sage, längst kennt und im Gefühl habt, ein Echtzeit-Geländer habt, das ihr bei Bedarf anhalten könnt, um allein weiterzumachen.

Macht jeden einzelnen Schritt mit allem Gefühl und aller liebevollen Hinwendung, sonst kann es nicht gehen. Pflichtschuldiges Durchexerzieren macht euch nicht lebendiger, und wenn ihr nicht hinterher lebendiger seid als vorher, klingt ihr auch nicht besser.

Viel Spaß mit 35 min. (oder mehr) Verführung zu größtmöglicher Lebendigkeit und Präsenz!
Julia

Chor-Einsingen: Auch die Tiefe darf mühelos strahlen

Hallo ihr Lieben!
Weil wir jetzt so ziemlich alle Zutaten beisammen haben, mit deren Hilfe ihr aus jedem durchschnittlichen Chor-Einsingen ein sinnvolles machen könnt, komm ich euch, bevor wir alles zusammenbauen, nur noch mit einem kleinen Seitenpfad für die Altistinnen und Bässe: einem schönen kleinen Trick für obertonreiche, mühelos schwingende Tiefe. Auch hier soll das elastische Muskelnetz unbedingt elastisch bleiben, sonst klingt ihr da mumpfig und werdet zu tief. Was ihr außer dem „Hmpm!“-Kniff noch tun könnt, verrät euch der Film über Alastair Thompsons chinesische Porzellanbrücke:

Ab morgen machen wir aus all diesen Zutaten jetzt einen bunten Salat. Oder, noch besser, bauen ein Lego-Neuschwanstein, bunt und solide.
Ja, das Bild ist dämlich, ich weiß. Denkt euch gern ein passenderes aus.

Viel Spaß damit, eure derzeit tiefsten Töne zum Schimmern zu kriegen und die Stimme dadurch einzuladen, ab morgen auch die Frequenzen klingen zu lassen, wo heute nur heiße Luft kommt.

Liebe Grüße
Julia

Chor-Einsingen: Die Lebendigkeit von Legato und Federn im Wechsel

Hallo ihr Lieben,
heute wird es ein bisschen Flicflac mit gleichzeitiger Fünfballjonglage für die, die so was mögen.
Wer lieber geruhsam singt, kann einfach Schritt 1 der wilden Übung mitmachen und den Rest den AkrobatInnen überlassen. Wer Spaß an den Aufbaustufen hat, tobe sich aus. Das war eine meiner Lieblingsübungen bei Frau Lindsley. Sie macht, ähnlich wie die „Jubel“-Übung, so schön lebendig dadurch, dass der sämige Zug immer wieder reflexhaft losgelassen wird. Dann federt der Körper – schwups! – zurück in hellwache Elastizität, und ist von selbst bereit, am nächsten Ton oder Melodiefragment sanft zu dehnen, um den Körper insgesamt ins Schwingen zu kriegen.

Viel Spaß hiermit! Wenn das nicht euer Beuteschema ist, dann wiederholt stattdessen einen Film, der euch stimmlich besonders guttut.

Liebe Grüße
Julia

Zwischenmeise, die die Klappe nicht halten kann…

HilFe! (Akronym für „Hallo ihr lieben FreundInnen europaweit!“)
Jetzt muss ich doch wieder nerven.
Ihr könnt euch vorstellen, wie schwer es mir fiel, wochenlang nichts zu Politik und Gesundheit zu schreiben.
Jetzt gehts nicht anders – nur eine kleine Nachfrage:
Seid ihr alle informiert, welcher Gesetzentwurf diese Woche zur Abstimmung kommt?
Es geht da nicht bloß um nächtliche Ausgangssperre ja oder nein, auch wenn das das Einzige zu sein scheint, das weite Teile der Opposition beunruhigt.
Nein, es soll da über Fragen entschieden werden, die laut Grundgesetz gar nicht in Frage gestellt werden DÜRFEN, weil sie mit einer sogenannten Ewigkeitsklausel da verankert sind.
Es geht um solche „Privilegien“ wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit, das Recht auf die Unverletzlichkeit der Wohnung, von Freizügigkeit und Recht auf freie Berufsausübung mal gar nicht zu reden.
Die werden außer Kraft gesetzt (bzw. „eingeschränkt“), so lange dieser leicht manipulierbare Inzidenzwert über 100 ist. Und die derzeitigen Massentests vor Einkäufen und Schulbesuch, deren positiv getestete Kunden dann verpflichtend zum PCR-Test müssen, werden ihn möglicherweise nur allzu leicht da oben halten.

Die Strafen, wenn man „eine dort genannte Gesichtsmaske“ (fast überall FFP2) nicht trägt oder Präsenzunterricht abhält, sind drakonisch: bis zu fünf Jahren Haft anscheinend.

BITTE korrigiert mich und sagt mir, dass ich da falsch liege!
Der komplette Gesetzentwurf (Stand vorgestern) ist hier:
https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/284/1928444.pdf

Ein Rechtsweg soll gegen dieses Gesetz und die dadurch festgeschriebenen Maßnahmen nicht mehr zur Verfügung stehen. Keine Klagemöglichkeit mehr vor Familien- oder Verwaltungsgerichten.
Und keine Mitsprachemöglichkeit der Länder.

Darüber wird Mittwoch allen Ernstes im Bundestag abgestimmt.
Ist euch das Recht, wenn so ein Gesetz durchkommt? Findet ihr das angemessen?
Angenommen, das ist nur ein Schritt auf einem Weg – ab wann würde euch mulmig?
Ich kann schon kaum noch schlafen, und mir ist dauerschlecht.

Wenn das Recht auf körperliche Unversehrtheit „eingeschränkt“ wird, um die Gesundheit zu schützen, öffnet das sowohl Polizeigewalt im Durchsetzen der Maßnahmen als auch solchen Dingen wie Impfzwang Tür und Tor.
Nun kann es ja sein, dass ihr sagt: „Umso besser, die rücksichtslosen Leute, die ohne Maske im Park rumlaufen oder meinen, ungeimpft Gesangsunterricht geben zu müssen, gefährden uns alle, da muss man durchgreifen!“ In dem Fall vertritt die Regierung eure Interessen. Dann ist nur noch die Frage: Sollen dafür verfassungsmäßig garantierte Rechte außer Kraft gesetzt werden dürfen? Oder ginge es auch anders?
Solltet ihr aber denken „Moment, das kommt mir ein bisschen komisch vor….“ – dann zeigt das – bitte! Ob ihr nun Faxe an die Abgeordneten schickt oder euch in Berlin vor den Reichstag stellt: Wenn niemand sagt: „Ich finde das falsch, was hier passiert!“, passiert es weiter.

Abgeordnete sollen übrigens abends raus dürfen – ich hätte mich doch für den Bundestag aufstellen lassen sollen!

Kommentar der Bild: https://www.bild.de/politik/kolumnen/kolumne/kommentar-zur-notbremse-stoppt-diesen-irrsinn-76081338.bild.html
Verwaltungsrechtler Uwe Volkmann bei Phönix: Ein gefährlicher Präzedenzfall https://www.youtube.com/embed/wVzKGt_eck0

Der behauptete Grund ist ja immer die tödliche Britische Variante und die, wenn schon bisher nicht, aber doch in Zukunft ganz sicher zusammenbrechende Gesundheitsversorgung, weil die Intensivstationen jetzt schon so voll sind.
Zur britischen Variante schreibt Bild jetzt: Britische Variante doch nicht tödlicher. https://www.bild.de/ratgeber/2021/news-ausland/corona-forschungsergebnisse-britische-mutation-nicht-toedlicher-76046188.bild.html
Und die Überbelegungen auf den Intensivstationen sind punktuell, und es gibt verschiedene Gründe dafür, von denen nicht alle mit vielen Kranken zu tun haben. Krankenhäuser bekommen seit Herbst Sonderzahlungen, wenn mehr als 75% ihrer Intensivbetten belegt sind, was einige Kliniken für ein neues Geschäftsmodell zu nutzen scheinen.
Das Team von Samuel Eckert hat sich die Mühe gemacht, die Daten des RKI vom DIVI-Intensivregister in Grafiken zu übertragen, für jede einzelne Klinik, die jetzt über Überlastung klagt und diese Sonderzahlung mitnimmt. Das sind im Moment 29 Krankenhäuser bundesweit. Bis auf drei oder vier rühmliche Ausnahmen, die die Bettenzahl konstant hält, haben die meisten die Anzahl benutzbarer Betten so weit nach unten korrigiert, bis es für den Zuschuss reichte (zum Teil von 14 auf 6 Betten, in der Grafik hellgrün). Ganz bestimmt mit gutem Grund: Krankenschwestern, die wegen Quarantäne oder Kinderbetreuung ausfielen oder so. Wer Eckerts Film ansehen möchte, kann das hier.

Die „Welt“ schreibt jetzt zudem, zumindest als Kommentar, dass die PCR-Tests nicht taugen, um damit festzustellen, wie viele Kranke wir haben: https://www.welt.de/debatte/kommentare/article230407507/Ct-Wert-Wir-muessen-die-Ergebnisse-der-PCR-Tests-genauer-auswerten.html.
Wer hier mitgelesen hat, kennt die Inhalte schon, aber in der Welt sehen sie gleich seriöser aus.

Wieder und wieder wird gezeigt, dass Lockdowns nichts bringen außer Elend. Z.B. hier oder hier.
Weder kam es in Texas nach Beenden der Maßnahmen zum prophezeiten exponentiellen Anstieg der Fälle, noch sieht man einen Unterschied zwischen den amerikanischen Bundesstaaten mit und denen ohne Masken und Lockdowns.
Die Zahlen in Schweden und Deutschland laufen auch bemerkenswert parallel dafür, dass die Strategien so unterschiedlich sind.

Der Blog von Peter F. Mayer ist nun kein Mainstream-Medium wie die anderen, aber ich finde ihn lesenswert. Und ihr lest ja bestimmt eh nur das, was euch hier anlacht, und überspringt den Rest.
https://tkp.at/2021/04/18/lockdown-der-vernunft-gegen-jede-wissenschaftliche-erkenntnis-gegen-praktische-erfahrung/

Meine Meinung: Wir brauchen eine neue Strategie statt strengerer Strafen. Wie wahrscheinlich ist es, dass das, was bisher so schlecht funktioniert hat, ab jetzt Ergebnisse bringt? Nur weil alle außer den Abgeordneten und den anderen Ausnahmen abends nicht mehr raus dürfen, gibt das Virus auf? Wenn gleichzeitig Länder, die diese drastischen Rechte-Beschneidungen nicht mitmachen, nicht schlechter dastehen? Nur mit einem geringeren Anteil an suizidgefährdeten UnternehmerInnen und einsamen Kindern und Senioren.

Womöglich bekommt ihr Mittwoch wieder einen Bericht darüber, wie es ist, in Berlin auf der Straße rumzusitzen.
Ich will das nicht. Ich habe keine Lust dazu. In Berlin waren die Polizisten unfreundlicher als in Kassel. Nicht alle, aber ein paar. Mir macht das Angst.
Aber das Gesetz da, das ist nicht richtig.

Viele liebe Grüße
Julia

Netzfund beim RPP Institut, leider ohne Angabe des Zeichners /der Zeichnerin.

Chor-Einsingen: Endlich – klassische „Einsing-Übungen!“

So, JETZT kommen wir zu dem Punkt, an dem viele herkömmliche Chor-Einsingen vorschnell einsetzen. Weil ihr JETZT das Körpergefühl der einzelnen „Zutaten“ für schöne, schwebende Gesangslinien so klar habt (hoffe ich), dass es sich von selbst in die komplexeren Übungen und dann auch in eure Stücke mit reinschleicht.

Streng genommen könnt ihr, sobald ihr das Körpergefühl klar habt, damit auch direkt in die Stücke einsteigen. Aber manche Chöre mögen ja noch ein bisschen Akrobatik in Etüdenform und turnen sich begeistert durch „Figarofigaro“ und „Pharaopharao“ und „Minneminneminne“ in chromatisch aufsteigenden Dreiklangsbrechungen.
Diese Stimmsportler sollen hier mit Material versorgt werden. Denn natürlich gibt es schöne Übungen, mit denen man die Elastizität auf immer verwegenere Weise trainieren kann. Und spüren, wie die endlose Dehnung sich jeder Tonhöhe und jedem Vokal- oder Lautstärkewechsel neu anpasst.
Der vielleicht der interessanteste Punkt an Übungen, die rauf und runter über die ganze Klaviatur gesungen werden: Sie erlauben euch, zu fühlen, dass genau das, was für die Tonfolge, wenn ihr sie von C aus singt, ideal war, schon nicht mehr optimal ist, wenn ihr von Cis oder D anfangt. Es ist ein ständiges Finden und Erfinden. Wer nur reproduziert, klingt schon nicht mehr.

Ihr seid nicht die Spur verpflichtet, alle von diesen Übungen heute am Stück zu machen. Wenn ihr mehr Lust dazu habt, nur eine zu machen, die aber mit Hingabe, tut das! Die anderen laufen euch ja nicht weg. Überhaupt erschließt sich mir der Sinn davon, am Anfang der Chorprobe einfach ohne Hinfühlen und Gefühl fürs Wie und Warum zehn Übungen durchzujodeln, eher nicht. Wie gesagt: Dann hat man sich eingesungen, ist aber nicht eingesungen und klingt hinterher im besten Fall genau so wie vorher, im schlechtesten Fall ist man heiser.

Goldene Regel fürs Singen Üben: Lieber EINE Minute mit Hingabe und Gefühl als 45 min. (oder jede beliebige andere Zeit) gefühllos absolviert. Lieber EINEN Quintsprung in schwebender Dehnung als zweihundert Minneminnes lustlos geleiert.

In diesem Sinn: Viel Spaß mit einer Minute Singen!
Liebe Grüße
Julia

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