Der gute Ton – im Gesang und im Lehmbau….

Hallo ihr Lieben,
jetzt gibts wieder mal Neuigkeiten. Nicht ausgeschlossen, dass in den nächsten Tagen ein bisschen mehr kommt. Denn ich bin auf dem Weg nach… ja, kann ich jetzt nicht sagen, aber jedenfalls zum earthbag-Baukurs! Später mehr davon. Deshalb müssen die, die noch auf eine personalisierte Lied-Aufnahme warten, leider noch zwei Wochen länger warten. Aber dann!

Wenn man nur die Augen danach offen hält, scheint die Welt ständig voller lustiger Zufälle zu sein.
Letzte Woche hat sich die Nachbarin einer Freundin bei mir gemeldet, ob ich ihrer Kollegin und deren Band Gesangsunterricht geben wolle. Na klar. Immer doch. Im Hin- und Hermailen ergab sich dann, dass ihr Mann jener Nachbarin auch gern sänge und sie ihm gern eine Stunde schenken würde. Bei ihr selbst sei dagegen ja leider Hopfen und Malz verloren. Ich hörte die Zeichen von Sehnsucht und vermurkster Lernkurve und schrieb eine flammende Predigt-Mail im Sinne von „wenn du das WILLST, unbedingt machen, ich wette mit dir um einen mittleren dreistelligen Betrag, dass das klappt!“ Und guckte nebenher mal nach, ob ich für die Kollegin mit der Band in der Nähe von Osnabrück denn überhaupt die ideale Lehrkraft sei, einerseits örtlich (in Osnabrück MUSSTE es doch eine Auswahl an GesangslehrerInnen geben) und andererseits fachlich, weil  Bands ja gern mal ein anderes Klangideal haben als Bach-Fans.
Beim Recherchieren stieß ich auf diverse Leute, die mir gut und interessant aussahen, besonders eine. Die auf ein Studium im klassischen Gesang noch Jazzgesang draufgesattelt hat und jeweils eine Ausbildung in Estille-Voice Technique und Complete Vocal Technique (CVT) gemacht hat. Zwei Dinge die ich mir schon seit Langem ansehen wollte. Ich gab die Infos an Anke und Sonja weiter und guckte mir von dieser Gesangslehrerin mal den Workshop-Plan an. Aha, kommendes Wochenende Basis- und Aufbaukurs CVT. Erste Aktion nach Corona, die stattindet. Und wie das immer so ist mit diesen lustigen Zufällen, war am Samstag genau noch EIN Platz frei, und der Sonntag konnte nur stattinden, wenn ich mich schnell anmeldete. Was ich dann natürlich gemacht habe.
Freitag Abend machte ich einen sehr erfreulichen Mini-Spontanworkshop mit Anke, Sonja, und Markus in eher klassisch ausgerichteter Singerei und war total begeistert von den drei schönen Stimmen und der Geschwindigkeit und Freude, mit der sie ausprobiert und umgesetzt haben. Und, für alle die auch immer mal überlegen, ob es noch lohnt, IRGENDWAS anzufangen, nach dem man sich sehnt, jetzt mit über vierzig / über achtzig / über zwanzig Jahren: Bei Anke ist nicht nur weder Hopfen noch Malz verloren, sondern die Stimme ist eine Wucht! Üppig und strahlend und wunderschön. Ein Verbrechen, dass man diesem Kind damals vermittelt hat, das würde für den Schulchor nicht reichen. Zack – Ende der Lernkurve. Statt wie in jedem anderen Fach zu sagen: „Wenn du gut werden willst, lernst du jetzt am besten folgenden nächsten Schritt…“, heißt es „Och nö, helfen wir doch lieber denen weiter, die schon am besten sind, und sortieren den Rest aus. Das ist auch gut fürs Selbstwertgefühl und den Spaß am Musikmachen im Allgemeinen.“
Ich werde schon wieder polemisch.
Aber wie gut, dass man das wieder aufgreifen kann! Ich kenn das ja noch vom Zeichnen, wo ich ja auch in der Schule immer so als „Och Gott ja, ganz niedlich, aber nicht BEGABT“ mitlief und dachte, ich „könnte halt nicht zeichnen“. Irgendwann mit über zwanzig hab ich dann aus purer Neugierde und weil ich es ja schon gern lernen wollte, mal einen Portraitzeichenkurs mitgemacht. Und war richtig empört, als mir aufging, dass man das NATÜRLICH lernen kann, dass es Andreas, dem Lehrer, Spaß gemacht hat, uns das beizubringen und uns weiterzuhelfen, und dass der Kunstunterricht in der Schule sich da bloß bequem davor gedrückt hatte, das zu tun, und uns lieber mit dem Gefühl gehen ließ, wir seien halt ein bisschen minderbemittelt.

O.k., ich schweife schon wieder weiträumig ab. Freitag Abend also diese hocherfeuliche Singerei mit den drei Freiwilligen, die mir noch dazu einen großen Teil des Wochenend-Singkurses finanziert hat, dann Walderdbeeren mit Vanilleeis im Wintergarten von Edith und Peter, wo ich auch übernachten durfte. Morgens hat Edith darauf bestanden, mich nach Osnabrück zu bringen, damit wir mehr Zeit fürs gemütliche Frühstück hatten. Ich hoffe, sie hat aus der Baustelle im Osnabrücker Hafen hinterher wieder rausgefunden.
Und dann trafen wir uns mit einem coronagerecht sehr kleinen Grüppchen in einem großen Raum mitten zwischen schlagzeugübenden KollegInnen in den Nachbarräumen.
Ich war die mit der wenigsten Ahnung von CVT und Pop-Gesang im Allgemeinen. Das war aber sehr lustig, zur Abwechslung mal die zu sein, die keine Hör-Kategorien für diese Klänge im Kopf hatte und immer nachfragen musste: „WIE soll das jetzt klingen? Aha. Und das ist jetzt Curbing? Was, nicht? Overdrive, aha.“
Am ersten Tag konnte ich die Sachen zwar überraschend gut imitieren und war sehr erstaunt, wie ich so klang, so ganz unklassisch, und es hat auch viel Spaß gemacht, alles bis spät abends zu Hause noch mal auszuprobieren und Beispiele für die verschiedenen Klangfarben zu finden (die Hausaufgabe) – aber so richtig im Gefühl hatte ich das alles noch nicht und habe dann schön alles Neue und Richtige, weil ich es nicht 100% wiedergefunden habe, durch das gute alte Drücken ersetzt, bis mir der Hals qualmte und ich wusste, dass ich am nächsten Tag noch einige genauere Informationen brauchte.
Also schwang ich mich am Morgen wieder aufs Fahrrad (das neue, das ich nach dem Wochenende mit Anne und Su von Renate aus Hamburg abgeholt habe) und fuhr mit Rad, Zug, Zug und Zug plus 35 min. Fußweg wieder zum Kurs. Da haben wir dann, zum Leidwesen der „alten Hasen“ alles noch mal gründlich wiederholt, und es wurde schon mal …

Oha, gerade fahren wir in den Tunnel, der zu Asterix‘ Zeiten begonnen worden ist. Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer. 
Was jetzt ein Spoiler ist, dann wisst ihr jetzt schon, dass sie mich an der Grenze nicht aufgehalten haben. Obwohl es knapp war.

Also:
…es wurde schon mal klarer. Dann kam die Hausaufgabe, die nicht nur bei mir, sondern durchweg zu sehr wenig Nachtschlaf geführt hatte: jedeR sang, röhrte oder säuselte eine Beispielphrase für eine der Klangfarben, und die anderen hörten raus, was es war oder zumindest sein sollte, und imitierten, so gut es ging. Da merkte ich, dass ich den Dreh langsam kriegte. Merke: Curbing ist, wenns klingt als wenns auf dem Klo nicht so will. Aber edler natürlich, viel edler. Overdrive, dazu hätt Frau Nöthlich damals „bölken“ gesagt. Aber edler natürlich, viel edler. Oder auch nicht, man hat da ein erstaunliches Farbenspektrum zur Verfügung.
Ich erklär die „Modes“ hier jetzt nicht alle, macht gern mal so nen Kurs, das ist hochspannend. Man kann da überall mehr oder weniger „Metall“ reinmischen und mehr oder weniger „Twang“ (was in Reinform die Klangfarbe einer empörten Ente ist, in geschmackvoller Dosierung aber plötzlich ehemals unsingbare Stücke ganz leicht macht und bei hohen Tönen die Klangfarbe von „Ooooohpernsängerrrinnn“ zu „Nö, ich sing das einfach“ ändern kann.)
Und innerhalb von zwei Kurstagen verdreifachen sich plötzlich die Klangmöglichkeiten.
In den nachmittäglichen Einzeleinheiten hatten die beiden, die vor mir dran waren, jeweils Stücke am oberen Rand ihrer Möglichkeiten gewählt und pendelten zwischen „Aiaiaiii, schweeeeeres Stück!“ und „Hui, klasse!“ hin und her. Ich hatte dasselbe vor, wollte doch testen, ob man mit Twang jetzt auch die hohen Töne von Jeske/Bielfelds Chanson „Willi“ (das Stück ist viel zauberhafter als der Titel vermuten lässt) singen kann, ohne ass hinterher alle verständnisvoll nicken und sagen: „Du hast jetzt aber schon KLASSISCHEN Unterricht gehabt oder?“, und meine Kursgenossinnen taten mir schon im Voraus Leid.
Allerdings erwies es sich, dass das mit dem Twang so leicht war, dass die Kursleiterin nach der ersten Strophe sagte: „Äh ja, und was wolltest du jetzt daran arbeiten?“ „O.k.,“ sagte ich, „lass uns die vierte Strophe nehmen, die ist einen Ton höher.“ Das war aber immer noch kein Problem, also packten wir das Lied weg und nahmen uns Edith Piaf vor. Was ich bisher butterweich gesäuselt hatte. Jetzt hab ich es gebölkt. Und endlich kapiert, was in diesem speziellen Zusammenhang nun wieder mit „Stütze“ gemeint war (das Unwort des Jahres, und jeder versteht was Anderes drunter, und meistens was, das fest macht beim Singen), und es war seeeehr cool und hat viel Spaß gemacht. Und war, anders als ich immer vermutet hatte, nicht die Spur anstrengend für die Stimme.
Meine ganz frühere Gesangslehrerin Do hat ja gern gesagt: „Von allem ist immer auch das Gegenteil richtig. Gerade beim Singen“. Das war unübersehbar an diesem Wochenende. Von ganz vielen Sachen, die ich für tödlich gehalten hatte, weiß ich jetzt, dass sie sehr gut machbar sind und toll klingen können.

Ich hatte diesen Kurs ja unter Anderem deshalb so kurzfristig gemacht, weil erstens das Selva-Konzert an dem Wochenende ja ausfiel und zweitens immer sicherer zu werden schien, dass sich dank der englischen Qurarantäneregelung keine Möglichkeit finden würde, den Hausbaukurs – oh, wir sind in England und fahren zwischen hohen Zäunen dahin, aber wenigstens wieder bei Tageslicht! – den Hausbaukurs mitzumachen.
Deshalb hatte ich auch von Osnabrück aus noch gemütlich Ute in Hannover besucht (die gnadenlos tolle Sängerin, die ich euch Karfreitag ans Herz gelegt hatte), um in ihren Geburtstag reinzufeiern. Also beinahe. Kurz vor Mitternacht haben wir uns vertagt und dann Montag mit einer weiteren Freundin von ihr und deren schwer bastelsüchtiger kleiner Tochter feudal zu frühstücken. Die kleine J. aß zwei Schokotörtchen und zwitscherte dann ab, um einen Fächer aus selbstbemaltem Papier zu falten. Als das Erfolg hatte, machte sie ungefähr elf weitere Fächer in abnehmendem Grad der künstlerischen Ausgestaltung, und ihre Mutter musste jeweils mitten im Wort unterbrechen und Schleifen drumbinden, damit sie unten zusammenblieben. Offnebar wird im Kindergarten das Falten geübt, aber nicht das Schleifenbinden.

Und jeden Tag seit Wochen hatte ich geguckt, ob die englische Regierung jetzt em Druck der Fluggeselschaften nachgibt und die Quarantänepläne aufhebt – aber nein!
Montag Abend (warum nicht früher?) kam ich dann  …
Achtung: alles, was jetzt kommt, ist reines Wunschdenken! Sucht euch aus, ob ich im Emsland sitze, baden gehe und Klavier übe oder auf einem Acker in East Sussex Möhren ziehe.
… wäre ich dann, wenn ich schlauer gewesen wäre, auf die Idee gekommen, die Kursleiterin einfach mal anzurufen und zu hören, was sie denkt über die Mitwirkung von Ausländerinnen, die auf der Farm in Quarantäne sitzen und von Ferne mit großen Augen zusehen, wie das geht mit dem Bauen. Und vielleicht auch mal mit sorgfältig desinfizierten Fingern von Ferne einen Erdsack anschleppen. Und dann wäre ich vielleicht auch drauf gekommen, sie zu bitten, am ersten Kurstag die anderen zu fragen, ob sie denn sehr beunruhigt wären, wenn ich genau das täte.
Und vielleicht hätte sie mir dann vorgeschlagen, eine Mail zu schreiben, wo drinstände, dass ich es ja im März schon hatte und auch nicht fliegen, sondern Zug fahren würde und so. Sicher hätte ich so eine gute Idee dann aufgegriffen und gleich vorgestern Abend diese Mail verfasst. Und was wäre ich glücklich gewesen, schon eine Stunde später eine ganz liebe Antwort von zweien aus dem Kurs zu kriegen, sie fänden das schön und es komme nicht in Frage, dass ich alleine äße und dergleichen Unsinn.
Und wenn es ganz toll gekommen wäre, hätten sich bis gestern spät am Abend auch die anderen vier noch gemeldet UND mir die Betreiberin der Farm noch eine Bestätigung geschickt, dass ich dort auf der Farm arbeiten würde (was ich vorhabe – und wie!), so dass die strenge Quarantäne in eine selbst zu überwachende Self-Isolation abgemildert worden wäre.

Zum Glück konnten wir dann den Kurs noch so verschieben, dass er zufällig genau am Tag begann, an dem die Quarantäneregelung außer Kraft gesetzt und die Abstandsgebote von 2 auf einen Meter verringert wurden. Denn es wäre schwer gewesen, zu zweit auf den Wänden einer Kuppel mit oben noch 90 cm Durchmesser stehend, zwei Meter Abstand zuverlässig einzuhalten. Bei einem Meter kann man sich da noch auf Messfehler berufen.

Ich werde euch also in den nächsten Tagen schreiben, wie das ist, wenn man lernt, ein Haus aus Säcken voller Erde zu bauen. Nur falls ihr die Fähigkeit mal braucht.

Liebe Grüße
Julia

Es ist da! Es ist da!

Und es ist toll. VIELEN Dank an alle KlaviersponsorInnen, Hammerspenderinnen und Tastenschenker!
Unten Bilder vom Transport, der eher abenteuerlich war.

Hier erstmal schon mal die ersten Dankeschöns für eure Crowdfunding-Beteiligungen! Die Aufnahmen sind jetzt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn die transportbedingte Verstimmung setzt langsam ein. Und gestimmt wird frühestens in drei Monaten, wenn sich alles beruhigt hat. So ein Instrument ist halt kein E-Piano. (Zum Glück!)

Was ich jetzt mache? Klavierspielen. Und lauter Aufnahmen machen, die so fast gut werden. Irgendwas ist ja immer. Aber es ist eine hervorragende Übung, auch weil es so schön zeigt, wann ich mir wieder großflächig was zurechtgehört hatte. Hach. Ich denk ja dann immer, ich würde die Sachen in zauberhafter Artikulation geradezu dahinhauchen. Und die Aufnahme belegt gnadenlos, dass ich in der Liedbegleitung einfach nur „Plöck, plöck“ gemacht habe, so zauberfrei, wie man sich das nur denken kann.

Hier erstmal die Transport-Arie: Das alte Klavier bekränzt mit Abschiedsblumen und der Abtransport durch den buckligen Garten. Ein Hoch auf die Helden von Firma pianissimo. Das mit den Schienen sieht jetzt so leicht aus, ist es aber, gerade bei engen Kurven und Niveauunterschieden, überhaupt nicht. Es ist nur immer noch besser als Tragen, bei 300 kg Klavier.

Keiner meiner Nachbarn wollte es haben, das Alte, auch nicht geschenkt und umsonst ins Wohnzimmer gebracht. Einige hatten überlegt, aber es scheitert eigentlich immer am Platz. Gerade im Feriengebiet, wo einfach keine 200-qm-Häuser stehen. Also geht es jetzt in die ewigen Jagdgründe ein, nachdem es mich mehr als mein halbes Leben begleitet hat (1994 habe ich es renovieren lassen), und lässt demnächst auf rosa Morgenwolken kleine runde Putten auf seinen Saiten das Harfespielen üben.

In den Tagen, bevor es kam, durfte ich endlich mal wieder arbeiten. Also so richtig echt! Meine Schreibkollegin Geli, die im Mai im abgesagten Buchenried-Kurs das Tönetreffen hätte lernen wollen, kam für drei Tage vorbei, um sich das mal eben zeigen zu lassen. Ich fand das ja tendenziell ein sportliches Unterfangen, vom Nicht-Treffen-Können aufs Treffen-Können drei Tage Lernzeit anzusetzen statt der fünf Kurstage. Aber mehr war nicht drin. Nicht alle KünstlerInnen sitzen bei Corona däumchendrehend in der Gegend rum oder häkeln Handtuchspitzen. Manche müssen auch Bücher schreiben, die dann in 40 Sprachen übersetzt werden.
Also los!

Wir haben rangeklotzt wie bescheuert diese drei Tage. Und sie HAT gelernt! In einem irren Tempo und mit einer entschiedenen Abneigung gegen Pausen. Von Eher-selten-Treffen zu Fast-immer-Treffen, von Es-dem-Zufall-Überlassen-und-das-Beste-Hoffen zu Hinhören und den Stimmlippen Zeit lassen, sich auf den nun glasklar vorgestellten Ton umzustimmen, von Drücken-und-Säuseln zu ziemlich vielen richtig tollen strahlenden Mezzosopran-Tönen, von Keine-Ahnung-von-Harmonielehre zu Akkorde-nach-Symbol-Spielen-und-dazu-Singen (jedenfalls ein bisschen. Ja, auf dem Klavier. Selbst doofer Klavierunterricht in der Kindheit zahlt sich so später aus.)
Weil ihr Ziel ist, in ihren Kinder-Lesungen wenigstens ein bisschen selbst zu singen (Traum in Konfektionsgröße S und gar kein Problem) oder gar mit eigenen Chansons aufzutreten (Traum XXL, auch sehr im Rahmen der Möglichkeiten, schätze ich).
Und bisher hat ihre Familie immer zu ihr gesagt: „Mama, du hast viele Begabungen, aber Singen gehört nicht dazu.“
Ich glaube, sie irren sich. Es war nur eine in der Kindheit irgendwann unterbrochene Lernkurve. Und die haben wir jetzt wieder zusammengelötet, jetzt kann sie sich alles, was sie will, verspätet noch draufschaffen und anwenden.
Und da sie ein unfassbares Arbeitstier ist und extrem gut organisiert (trotz ähnlich sprunghafter und zum Chaos neigender Anlagen wie ich), nehme ich an, dass das jetzt unbremsbar Fahrt aufnimmt.
Woran ich gemerkt habe, dass sie so fokussiert und zielbewusst ist?
Na ja, wenn ich morgens zu einer für mich schon ziemlich ehrgeizigen Zeit ins Wohnzimmer gewankt kam, kam sie mit funkelnden Augen, sich die Haare trockenreibend, von der Terrasse. „War schon schwimmen!“ (bei 14°C Nieselregen). „Das tut ja sooo gut nach dem Joggen. Jetzt pflanz ich noch eben nen Baum oder zwei, dann können wir frühstücken und dann singen.“
Das mit dem Baum ist eine Motivations- und Überwachungs-App, die sicherstellt, dass man seinen Arbeitsplatz nicht verlässt und dortselbst die Finger vom Handy lässt. Wenn man letzteres nicht schafft, stirbt nämlich der Baum, den man durch 45 min. konzentrierter Arbeit zu pflanzen versucht hatte, und steht bis in alle Ewigkeit als Zeichen der eigenen Unzuverlässigkeit und Charakterschwäche im virtuellen Wald rum.

Geli beim Bäumepflanzen im Emsland. 14°C? Egal!

Ich musste ganz schnell darauf hinweisen, dass ich schon aus Datenschutzgründen diese App NIE benutzen würde, weil eine innere Stimme zu Trommelbegleitung röhrte: „Dein Wald wäre LEER! Eine Steppe, ab und an mit einem toten Baum garniert….“ – was nicht wahr ist. Vom Handy kann ich die Finger ziemlich gut lassen, seit ich keine Patiencen mehr drauf habe. Bei mir müsste man Bäume sterben lassen, wenn ich bis zu einer bestimmten Uhrzeit noch nicht dransitze an dem, was ich vorhabe. Ich seh die Wüste schon vor mir!

Von daher ist echter Unterricht mit echten Menschen gerade prima. Heute kam denn auch gleich meine Emsbürener Gesangsschülerin, die coronabedingt mal eben zwangspensioniert worden ist. Obwohl sie ihren Beruf als Grundschullehrerin hingebungsvoll liebt. Aber: Risikogruppe. Zack – raus. Verabschieden von ihren Klassen oder den Kolleginnen? Nö, warum?
Sie kam extra, um etwas für Stimme und Stimmung zu tun. Ich hoffe, das hat hingehauen.

Und übermorgen kommen womöglich die Düsseldorfer, und Donnerstag Anne und Su aus Hamburg, und die meisten wollen nicht nur quatschen und Kuchen essen, sondern auch singen. Das ist toll.

Ems zwischen Gleesen und Lingen

Das Konzert im August, das quasi letzte in diesem Sommer, ist gestern gestrichen worden. Immerhin sind Annette und ich für den 6.8.2021 eingeladen, dort zu singen und zu spielen.
Silberstreifen am Horizont: für die schon abgesagte Celler Schule gibt es vielleicht doch noch eine Möglichkeit, sich dieses Jahr in gemeinsamen Schreibwahnsinn zu stürzen. Das wäre schon echt schön.

Jetzt ist nur noch die Frage, was aus dem englischen Hausbau- und Lehmputzkurs wird. Der ist nämlich verblüffenderweise so ziemlich als einziges Event NICHT abgesagt. Weil ja alles outdoor ist, man verstreut über ein großes Gebiet zelten kann und wir eine kleine Gruppe sind und Abstand halten können. Und weil es Unterricht ist und deshalb wohl unter die Regelungen für „Schule“ fällt, die jetzt wieder anfangen darf.
Der Kurs beginnt am 24.6.
Nun hatten die Briten ja jetzt vor ein paar Tagen die Idee mit den 14 Tagen Quarantäne vorweg. Und zwar streng. Man darf das Grundstück, wo man self-isolated ist, nicht verlassen, auch nicht zum Einkaufen. Ich müsste also morgen los, den Rucksack voller Essen. Problem: Der Zug fährt durch Belgien. Da darf man ohne „triftigen Grund“ erst ab dem 15. einreisen. Oder ich könnte nach Berlin fahren und von da fliegen, was ich ökologisch sehr unsinnig finde. Und dann könnte noch nicht mal die Guitalele mit, damit ich beim 14-Tage-im-Zelt-Rumsitzen-und-sehnsüchtig-über-den-Gartenzaun-Starren wenigstens Gitarre üben kann.
Und zu Hause steht währenddessen ein neues Klavier.
Und ich müsste Anne, Su, Sabine und Klaus wieder absagen.
Das Selva-Konzert mit den beiden Susannen am 21.6. hat sich von selbst zerlegt, ohne dass ich es absagen müsste. Das mit den drei Metern Stuhl-zu-Stuhl-Abstand und dem möglicherweise gefährlich mitsingenden Publikum. Da gab es im Moment keine Lösung, die mit vertretbarem Aufwand hätte umgesetzt werden können. Für alles müssen jetzt nämlich immer die Presbyterien / Kirchenvorstände einen Beschluss fassen. Sonst ist, wenn was schiefgeht, der Kirchenmusiker persönlich haftbar, und das kann sich keiner leisten.
Dafür muss ich also nicht im Lande bleiben.

Aber trotzdem schätze ich nach zermürbender Internetrecherche, ich werde darauf setzen, dass die Briten die Regeln für East Sussex wieder lockern in den nächsten Tagen (angedacht wurde das für einige Regionen, weil es so viel Protest gab), denn in dort sind auch nicht viele Fälle. Ähnlich wie im Emsland. Drückt die Daumen! Ich würde euch so gern darüber schreiben, wie ich ein Haus baue. Aber ich würde tatsächlich nur so mittelgern zwei Wochen fastend oder Porridge essend auf einem Grundstück im Zelt festsitzen (obwohl Torftoilette und Eimerdusche ja durchaus ihren Charme haben), um das lernen zu dürfen.

Ich halte euch auf dem Laufenden!

Für den ultimativen Adrenalinschub: Vergesst Freeclimbing und Drachenfliegen. Chorsingen ist offenbar VIEL gefährlicher.

Für heute viele liebe Grüße
Julia

Wahnsinnstat, Hurra!

Hallo ihr Lieben!

Vorneweg heißen Dank an alle, die mir mit ihren Singkursbeiträgen und sonstigen Spenden das Überleben in unterrichts- und auftrittsfreien Zeiten gesichert haben! Damit habt ihr ein sehr gutes Werk getan. Denn in Niedersachsen gibts tatsächlich keine KünstlerInnenbeihilfen, und die vielgepriesenen Selbständigen-Soforthilfen des Bundes betreffen mich anscheinend nicht. Und dank euch konnte ich das sehr gelassen sehen.
Wer findet, dass andere Selbständige, die nicht das Glück haben, euch und die anderen als KursteilnehmerInnen zu haben, auch überleben sollen, kann hier eine weitere aktuelle Petition unterzeichnen – für Beihilfen, die im Gegensatz zu bisher dann auch für Essen, Miete und Krankenversicherung genutzt werden dürfen.

Lange habt ihr nichts mehr von mir gehört. Außer denen, die einen der späteren Singkursdurchläufe gemacht haben.
Aber Himmel, wenn man so am Ort sitzt, gibt es tatsächlich viel weniger zu erzählen. Jedenfalls von dem, was ich so erzählen möchte. Soll ich euch etwa die Backrezepte schicken, die ich ausprobiert habe oder von meiner ersten Sauce Hollandaise erzählen? Das wäre denn doch zu verzweifelt. Klavierübestrategien könnte ich noch anbieten, denn ich habe seit vor der Nebenfachabschlussprüfung nicht mehr so viel geübt wie jetzt. Und Tipps, um beim pantomimischen Radfahren nicht umzufallen. Und Naturbetrachtungen über langsam aufblühende Rosensträuche und Krüßels Bio-Möhren, deren oberste Stückchen, die beim Kochen übrigbleiben, im Garten ganz phantastisch anwachsen und wieder austreiben, wenn man sie einpflanzt. Sollte hier weiterhin wenig los sein, halte ich euch auf dem Laufenden, ob noch mal ganze Möhren draus werden.

Tatsache ist, dass ich mich von dem multiplen Lern-Marathon des Singkurses erstmal sehr gründlich erholen musste. Und dann wurde das Wetter kalt und grau, und ganz wie in Kitschgeschichten sich immer das Wetter der Stimmung der Geschichte anpasst, machte ich das auch, bloß umgekehrt. Nachdem ich wochenlang behauptet hatte, es gäbe kaum etwas Schöneres, als im Emsland in pandemischen Berufsverbot festzusitzen, fand ich das auf einmal überhaupt nicht mehr.

Zum Glück kam dann Saskia noch mal für ein Wochenende zu Besuch zu Radtouren und viel Gitarrespielen. Und Himmelfahrt kam Mücke aus Essen, und wir haben uns auf eine nicht von fröhlichen Landmännern zu Flüssigkeitsaufnahmezwecken besetze Waldwiese fernab von allem gestellt (ja, die, wo ich auch den Kurs aufgenommen hatte, bloß weiter rechts, weil weiter links tatsächlich ein Angler/Jäger/Naturbeobachter saß und irgendwas angelte, jagte oder beobachtete. Genau auf der Wiese, wo garantiert nie jemand vorbeikommt!) und haben Duette gesungen.
Jede Menge schamlosen Kitsch.
WAR das schön, mal wieder mit einem echten Menschen zu singen und nicht immer nur mit mir selbst im Kanon zur Aufnahme!

Sofort haben wir beschlossen, da ein kleines Selva-Outdoor-Konzert draus zu machen Ende Juni (Selva, das sind meine beiden Susannen und ich als singende Damen und wahlweise Christoph, Thomas oder Andreas oder im Luxusfall sogar zwei von denen als uns beflügelnde oder beorgelnde Herren.) Aber täuscht euch nicht! Obwohl es in Gelsenkirchen eine phantastisch geeignete Kirche dafür gibt, wo wir den Flügel nach draußen auf die überdachte Kirchentreppe rollen und im umgebenden Park weit verstreute Klappstühle aufstellen könnten, fand das Ordnungsamt das alles viel zu gefährlich. Erstens müsse der Abstand der Stühle DREI Meter in jede Richtung betragen (klar, wenn ich 1,50 Abstand von dir halte und du 1,50 Abstand von mir, sind wir bei drei Metern, das ist nur logisch), und außerdem bestünde die Gefahr, dass die Leute mitsängen. Na sicher. Dieselben Menschen, die in der Kirche schon bei „Lobe den Herren“ den Schnabel nicht aufkriegen, werden todsicher Schumanns „Nänie“ mal einfach so mitsingen. Noch dazu, in der Ultraschall-Lage, in der Mückes Sopran da rumturnt. Kurz: wir sind noch nicht fertig mit Verhandeln. Denn auch der Kirchengemeinde wurde es auf einmal doch noch mulmig mit dem Gedanken, man könne einfach so Musik für die anderen machen.

Dass bei gutem Singen die Aerosoltröpfchen eher 50 als 150 cm weit in den Raum verwirbelt werden, hat jetzt ein Forscherteam (nein, kein ForscherInnenteam in dem Fall) der Bundeswehruniversität München gezeigt: 

Und man könnte ja auch in seine Armbeuge singen. Was dem Husten recht ist, sollte dem Singen billig sein.
Oder noch besser: Man setzt das Hagemannsche Sing-Verhüterli auf. Gebastelt wird es aus zwei Socken und einer Spargeltüte, die in der Reihenfolge Socke -Tüte – Socke ineinandergewurschtelt werden.

Sicheres Singen: so geht’s!

Die Spargeltüte ist aerosoldicht (das ganze Ding bläht sich beim Singen etwas auf, das ist aber sehr dekorativ), und die innere Tropenauffang- und Reflektierschutz-Socke wird einfach nach jeder Chorprobe fachgerecht entsorgt oder ausgekocht. Nasenschutz braucht man nicht, quasi kein Mensch hat beim Singen noch Luft übrig, um sie durch die Nase auszuatmen.
Die Griffe der Spargeltüte können direkt als Ohrenhenkel verwendet oder mit Gummibändern verlängert und um die Frisur herum befestigt werden. Für alle, die wie Urte voraussagen, dass wir sonst eine Spezies von Segelohrigen werden.

Nach Mücke kam noch Simone zu Besuch, und wir haben noch mal einen großen Karton aussortierter Sachen zum Trödler gebracht, jede Menge gespielt und im Garten rumgebuddelt und all die Sachen eingepflanzt, die mein Nachbar mir in die Einfahrt gestellt hat. Der, der nachts die Großgärtnerei bewacht, und nicht mit ansehen kann, wie viele noch halbwegs ansehnliche Pflanzen da auf den Wegschmeißhaufen landen. Also rettet er immer mal was und verteilt es hier in der Siedlung. Nur das nicht, was rotweiß blüht, das pflanzt er selbst bei sich ein, er ist Bayern-München-Fan.

Kann es sein, dass ich schon wieder von Hölzchen auf Stöcksken komme?
Ich habe jedenfalls ernsthaft versucht, noch weitere Singkurs-Einheiten hochzuladen. Schon weil ja der Kurs im Tönetreffen in Buchenried auch noch abgesagt wurde, ganze drei Tage vor Beginn, und jetzt der spartenübergreifende Zweiwochenkurs, den ich ab Dienstag gehalten hätte, AUCH noch. Es hatten so viele coronabedingt storniert, dass der Rest nicht ausreichte, um den Kurs laufen zu lassen.
So, und als ich dann auf meiner Waldwiese stand und erhellende Dinge übers Chor-Einsingen ins Mikro erzählte, fand ich das Ganze auf einmal so schlecht, uninspiriert und dröge, dass ich mitten im Satz den Computer zugeklappt habe, mich ins Gras gesetzt und „The Ash Grove“ auf der Guitalele gespielt habe. Das war viel schöner. Denn SO will ich meine Kurse nicht. Dass man ihnen ansieht, dass ich sie nur mache, weil ich es kann oder weil ich Geld damit verdienen will. Nee. Entweder machen die zumindest ein paar Leute von denen, die sie angucken, glücklich, oder die Welt braucht sie nicht. Als ob es nicht im Moment genug Internetkurse gäbe!
Einen Tag war ich auch schon stundenlang eine rostige Hochsitzleiter rauf- und runtergeklettert, tonleitersingend, als Beispiele für den Töne-Treff-Kurs. Und als ich dann ganz am Ende geguckt habe, wo die Filmdateien hin sind, waren ALLE weg. Und dabei wäre das zumindest schon die mittel-inspirierte Fassung gewesen! Da hat das Schicksal eingegriffen.
Also dauert es noch ein bisschen, bis die Dinge so ausgebrütet sind, dass sie fliegen können. Schiefe Metapher, aber ihr versteht schon.

Hohooo, dafür habe ich aber schon ein paar sehr lustige Beispiele für den zukünftigen Kurs in „Singen und Text – Erzfeinde oder erstklassige Verbündete?“ geschrieben. DAS macht dann wieder Spaß. Mehr verrate ich noch nicht. Irgendwann kommt dann hier der erste Kurstag für alle, die wollen.

Und JETZT muss ich euch aber noch was Tolles erzählen.
Stichwort Internetkurse… ich mach ja gerade zwei mit. Einen in Aufnahmetechnik für Singstimmen bei EdX.org, damit ich meine Kanons und anderen Sachen mal ETWAS weniger ahndgestrickt aufnehmen kann, und einen im sinnvollen Üben bei einem schottischen Jazzgitarristen (www.playinthezone.com). Und jener Mark von Play in the Zone hat (statt uns einfach zu sagen, wir sollten ein bisschen langsamer oder bewusster spielen oder so was Praktisches) Montag von uns verlangt, wir möchten uns bitte zunächst mal darüber Rechenschaft ablegen, was wir denn WOLLEN mit unserem Musizieren. Damit man dann all die Dinge, die einen nicht dort, sondern ganz woandershin bringen, zu weiten Teilen vom Übeplan verbannen und die gewonnene Zeit verwenden kann, das zu üben, was einen dem Ziel näher bringt. Ich fand das eine ärgerliche Zumutung, wollte aber nicht gleich am Kurstag eins aufgeben. Also setzte ich mich auf den Hosenboden und dachte drüber nach. Und fand heraus, dass ich tatsächlich z.B. NICHT besonders virtuos werden muss auf dem Klavier. Und beim Singen auch nicht. Ich muss keine Opernarien singen können, da ich sowieso nur sehr mäßiger Opernfan bin, und ich muss nicht wahnsinnig laut übers Orchester brüllen können, denn was ich will, hat größtenteils mit Klang und Bewegung, Präsenz und Fluss zu tun. Damit, ganz direkt und persönlich hörbar zu sein, und ganz ungekünstelt und einfach den Inhalt zu singen und die ZuhörerInnen zu erreichen. Bzw. Linien auf dem Klavier so singen und schwingen zu lassen, dass es froh macht, zuzuhören.
Tja. Und vor zwei Wochen hatte ich sowieso schon mal nach Klavierläden im Nordwesten Deutschlands geguckt (die sind hier nicht so dicht gesät), weil mein Klavier zwar sehr schön klingt, aber einfach ein hundertzwanzigjähriger Greis mit entsprechend klapprigem Gebiss ist, auf dem ganz viele Dinge nicht mehr gehen.
O je, schon wieder schiefe Metapher.
Ihr wisst schon, was ich meine.
Es lässt sich nicht mehr so richtig stimmen, und viele Tasten machen komische Dinge. Und das Furnier schlägt Wellen wie Trump beim Twittern. (Hat auch die Farbe seiner Frisur.)
Also jedenfalls hatte ja schon, als ich noch keine vierzig war, damals, mein Düsseldorfer Klavierbauer beim Stimmen schon immer gesagt “Wegschmeißen, neues kaufen!“, was ich empörend fand.
Aber so langsam….

Und da in Westerstede in Ostfriesland ein Klavierhändler mit nett aussehender Auswahl zugesagt hatte, kostenlos bis hierher zu liefern und sogar den Senior mitzunehmen (ich hatte ja so lange gedacht, kein neues anschafen zu können, weil ich sicher war, das alte NIE wieder hier aus der Hütte rauszukriegen, so schwierig wie der Einzug war), habe ich gestern die große Ostfriesland-Runde mit Zug, Rad und Bus gemacht, um zu gucken. Über Leer, Weener, Augustfehn, Westerstede und Ocholt. Wer jetzt „Hä?“ sagt, gehe da mal Radfahren.


Von eins bis drei hat Herr Cording mit Engelsgeduld zugehört, wie ich in seinem unfassbar vollgestellten Laden all seine Klaviere durchprobiert habe. Und musste immer wieder eins wegschieben, damit ich an ein anderes drankonnte. Und irgendwann pendelte ich nur noch zwischen zweien. Und bei einem davon musste ich immer heulen, weil der Klang so schön war. Nur war das Äußere so unansehnlich wie jedes beliebige olle Gemeindehausklavier. Aber der Klang! Weich und voll und bunt und facettenreich, und es lud zum ZUHÖREN ein beim Spielen, zum Lauschen auf jede Note und jede Nuance.

Na ja, ihr werdet es längst geraten haben.

Ich habe mir mitten in „Es ist Corona und alle haben Finanzpanik“ ein Klavier gekauft!!!!! Noch dazu ein hässliches Entlein. Das seine Schwanen-Eigenschaften gut im Innern versteckt. Und ich grinse über beide Ohren, während ich das schreibe.
Ich hab gestern meine Hirschhausenfamilie vollkommen totgequatscht vor lauter Begeisterung, als wir zusammen mit großem Abstand um einen Café-Tisch saßen. Keiner kam zu Wort außer Frau Hagemann in Klaviereuphorie.

Und FALLS jetzt jemand von euch denkt: „Das ist so toll, das möchte ich unterstützen!“, lege ich hiermit ein Mini-Crowdfunding dafür auf.
Mein Vorschlag: Wer sich gern an meinem Klavier beteiligen möchte, kann das mit einem beliebigen Beitrag tun.

  • Für jede Spende bedanke ich mich mit einer Briefkarte mit handgezeichnetem Knoten (wenn ihr das wollt und mir eure Adresse schreibt).
  • Für Spenden ab 20,- € aufwärts gibts zusätzlich zur Karte eine signierte CD oder drei von mir gewählte brandneu aufgenommene Lieder aus meinem Repertoire am neuen Klavier. (Geübt nach Mark Morley-Fletcher und mit einer Spur von dem Wissen, das Prince Charles Alexander (ja, der heißt so) mir auf EdX vermittelt.
  • Für Spenden ab 50,- € aufwärts nehme ich euch exklusiv ein Lied eurer Wahl aus dieser Liste auf, mit mündlicher Widmung für euch oder jemanden, dem ihr das schenken möchtet. Verschicke ich per Mail als mp3.
    Wenn ihr lieber nicht wollt, dass ich reinsinge, dann spiele ich euch einen Satz aus Bachs französischer Suite Nr. 6 E-Dur. Vermutlich nicht perfekt, aber 100 % echt und live. Der wäre aber tendenziell überbezahlt damit.

Unter http://www.paypal.me/reisemeise, Stichwort „Klavier“, gern mit Zusendeadresse für die Karte, oder fragt gern nach der guten alten Kontonummer.

Und NIEMAND fühle sich gedrängt, bitte! Macht das nur, wenn ihr Lust auf die Bonbons habt oder auf das Gefühl, mir ein paar Tasten oder Saiten oder Hämmer geschenkt zu haben, und wenn ihr nicht eh schon GroßspenderInnen seid! Denn das Schöne ist, ich überlebe auch so ganz prima, besser als so manche KollegInnen.

Bis hierher haben ja sowieso nur die ganz hartgesottenen Reisemeisenfans gelesen, schätze ich 🙂

Ich wünsche euch eine gute Nacht und frohe Pfingsten, am besten mit Frischluft, und danke fürs Mitlesen!

Viele liebe Grüße
Julia



Für die NachzüglerInnen und zum Weitergeben: Wiederholung des Singkurses

Hallo ihr Lieben,
Danke für die vielen schönen Rückmeldungen, die schon kamen! Ich bin sehr glücklich, dass es so gut geklappt hat!

Weil ich nun noch so viele Anfragen bekommen habe von Leuten, die sagten: „Verflixt! Ich habe Tag 1-3 verpasst / wollte noch meiner Freundin XY Bescheid gesagt haben / hatte keine Zeit….“ , gibt es flott ein Da Capo hinterher. Auf separaten Websites, damit alle, die die Mails schon bekommen haben, sie nicht noch einmal kriegen.
Ganz serviceorientiert stelle ich euch hier drei Terminvarianten zur Auswahl, zwei mit täglichen Lektions-Mails und eine gemütliche im Dreitagesabstand.
Klickt das an, was ihr brauchen könnt, dort findet ihr Infos und und könnt euch eintragen.

Also: Oster-Singkurs-Reprisen mit Julia Hagemann findet ihr hier:

1. „Ich will so schnell wie möglich loslegen“:
Sofort / Variante „verlängertes Wochenende“ von Mi – So (täglich vom 22. bis 26.4.)

2. „Moooment! Ich will das in Ruhe meiner Nachbarin / meinem Chor weiterleiten oder habe nur an Wochentagen Zeit“:
Variante „Arbeitswoche“ von Mo – Fr (täglich vom 27.4. bis 1.5.)

3. „Jeden Tag eine Kursmail, was sollte DAS denn bitte? Ich will das in Ruhe mehrmals machen oder aufteilen können!“:
Variante ohne Zeitdruck: Alle drei Tage eine Lektion, (vom 24.4. bis 6.5.)

Alle drei Seiten werden zehn Tage nach dem jeweiligen Kursende wieder deaktiviert.
Die erhaltenen Mails könnt ihr auf jeden Fall bis mindestens Juni nutzen. Wer die Kurse nach ihrem Ende online einsehen will, kann das bis Juni hier auf der Reisemeise-Seite beim Link „Singkurse“ tun.
Selbstverständlich könnt ihr den ganzen Kurs auch jetzt auf dieser Website mitmachen, ohne eure Mailadresse zu hinterlassen.

Leitet die Ankündigung sehr gern allen weiter, von denen ihr denkt, dass sie diese Art Singkurs mögen könnten. Mein Nachbar Uwe sagte schon: „Also für MICH is dat nix!“
Was ich mir schon gedacht hatte. Darum will ich auch nicht so viele wie möglich hier im Kurs haben, sondern die, für die das passt.

Ein Schmankerl für die Fans guten A-Cappella-Gesangs:
Latvian Voices von zu Hause aus den Wohnzimmern – wie immer die das technisch so perfekt hingekriegt haben –

und in Szene gesetzt:

Ich mach jetzt in bisschen Ferien und plane an den nächsten Kursen rum….

Viele liebe Grüße
Julia

Oster-Singkurs V

Hallo ihr Lieben!

Abschlusstag meines /unseres ersten Online-Kurses!
Ich muss gestehen, ich war nicht immer sicher, es zu schaffen. Als ich z.B. einen kompletten Kurstag wegschmeißen musste, weil ich ständig Wind im Mikro, Haare im Gesicht und Frostbeulen trotz Daunenweste hatte, was einfach keine gute Stimmung ergab. Und außerdem hatte ich das Mikro, als es endlich halbwegs gegen Wind gesichert war, auch solide gegen sonstige Schallwellen gesichert.
Von einem anderen Kurstag (ich sage nicht, welcher es war) stellte ich beim Schneiden mit Entsetzen fest, dass das komplette erste Drittel weg war!
Auch nicht im Papierkorb.
Entweder hatte ich nicht vernünftig den Aufnahmeknopf angeklickt oder aus Versehen einen Take gelöscht, ohne es zu merken, und dann immer schön den Papierkorb geleert, um Speicherplatz zu sparen. Diese Filmdateien sind recht groß.
Das führt auch dazu, dass ich die ganze Nacht hochlade, und morgens heißt es: 30 % hochgeladen. Dann geh ich doch wieder zu Töns in den Carport, denn er ist so nett, mich sein superschnelles (fürs Emsland) Internet mitnutzen zu lassen, wenn ich es brauche.

Dazu kam noch, dass ich in den fünften Tag versucht hatte, ALLES reinzuquetschen, was man über Sprache, Konsonantenbehandlung, geschmeidige Vokalverbindungen und so wissen muss fürs Singen. Und irgendwie stellte sich raus, dass das vielleicht zu viel sein könnte.
So werde ich den weggeschmissenen Kurstag dankbar nutzen als Hinweis darauf, dass hier ein Extrakurs darauf wartet, gehalten zu werden: „Gesang und Sprache. Erzfeinde oder erstklassiges Team?“

Heute beschäftigen wir uns also auch hier mit Sprache und wie sie so flexibel und elastisch artikuliert werden kann, dass der frei schwingende Ton dadurch nicht nur nicht gestört, sondern sogar belebt wird. Und kein Stress, wenn 20 Minuten Online-Kurs da nicht alle Macken von jetzt auf gleich beheben! Das ist eine Sache von 1) Kapieren und 2) Spüren und dann 3) ganz allmählich Herausfinden, wie man es in jeder konkreten Situation anwenden kann. Vermutlich werdet ihr, wenn ihr das Video später noch einmal anseht, Sachen umsetzen können und verstehen, die beim ersten Mal noch völlig unverständlich waren oder an euch vorbeirauschten.
Und selbstverständlich ist das nur ein erstes Schnuppern, und man kann immer zu allem noch VIEL mehr sagen, herausfinden und erspüren, wenn man sich länger, tiefer und breiter damit beschäftigt. Wir stecken hier erstmal den großen Zeh ins Wasser, das aber lustvoll und gewinnbringend!

Hier ist euer Film:

Achtung, dieser Film enthält viereinhalb Minuten Werbung (von 1:11:00 bis 1:14:30). Wer nicht hören möchte, wie ich von meinen Kanonheften und dem Nebelhorn schwärme, überspringe den Abschnitt und gucke ab 1:14:30 weiter.

und die Noten dazu:

Nebenbei: ein schöner Trainingssatz zum Erspüren der Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen T und L (beides Zungenspitzenkonsonanten, aber T schließt den Weg der Luft komplett ab, L lässt rechts und links der Zunge Luft vorbei. Beide sollten die Zunge weich lassen) ist:
„Dadd-l-nde Mod-l-s in Kitt-l-schürz-n und Pud-l-mütz-n.“
Sehr langsam und gefühlvoll sprechen und die Übergänge vom T/D zum L wahrnehmen.

Wer beim „Wissenschaft“-Kanon tatsächlich das Tanzbein schwingen will, kann eine fürs Alleintanzen in kleinen Räumen geeignete Choreographie entweder nach diesem Video lernen

oder nach dieser Tanzschrift:

Stufe 1 (sehr kleine Wohnungen und Tanz-Neulinge):
Seitliche Anstellschritte, 1 x re, 1 x li: re_, ran, re__ | li_, ran, li__ in Dauerschleife wiederholen
Freies Bein nach Belieben schwingen. Vor, rück, seit, wie ihr wollt. Vorsicht mit Möbeln und Bodenvasen!

Stufe 2 (schon komplexer):
Seitliche Anstellschritte, 1 x re, 1 x li: re_, ran, re__ | li_, ran, li__
Kreuzschritt + Anstellschritt nach re: re__, kreuz (vor), re_, ran, re__
Bis hierher spiegelverkehrt wiederholen. Kann in Dauerschleife so weitergetanzt werden.

Stufe 3 (mit schwungvollen Drehungen):
Seitliche Anstellschritte, 1 x re, 1 x li: re_, ran, re__ | li_, ran, li__
Dann: Ganze Drehung mit 2 Drehschritten nach re + Anstellschritt nach re:
re (dreh), li (dreh), re_, ran, re__
Bis hierher spiegelverkehrt wiederholen. Kann in Dauerschleife so weitergetanzt werden.

Stufe 4 (Director’s Cut):
Anfang wie oben (nach Wahl Stufe 2 oder 3),
dann re beginnend einen Kreis um die li Schulter mit 8 federnden Schritten,
dann 2 Anstellschritte vor: re_, ran, re__ | li_, ran, li__, mit vier Drehschritten um die re Schulter zurück zum Platz.

Dann nach Belieben dazu singen oder singen lassen.

Das war der offizielle Teil.

Ich danke euch sehr fürs Mitmachen! Dass ihr so viele wurdet, hat mich riesig gefreut! Ein Extra-Dank an alle, die sich des Paypal-Links bedient haben, um mir eine Kursgebühr zu hinterlassen. Es ist mir tatsächlich lieber, wenn ich von solcher Arbeit hier leben kann, als einen Job an der Kasse anzunehmen.
Wer das Benutzen des Links aufgeschoben hatte, um erst zu sehen, ob der Kurs was taugt, findet ihn hier noch einmal.

Wer jetzt neugierig geworden ist und dringend mehr Infos zum Allein-Weitermachen braucht, kann sie hier bekommen:

Über alle möglichen Arten zu singen.
Enthält einen Artikel von mir übers Texten, Komponieren und Dirigieren für Gesang.
Mairisch Verlag, 22,-€
Alles, was ich im Film erkläre, und noch mehr.
Nur bei mir erhältlich.
12,- €

Die Stimmbildungskanons vollständig. Mit ausführlichen Anleitungen und Zugang zu allen Übevideos.
15,- €

Eins der nutzlosesten und schönsten Projekte meines ganzen Lebens 🙂
15 Kanons, 18 Knoten zum Ausmalen / Vergolden / Nachzeichnen.
Mit Zugang zu allen Übevideos 15,- €

Wer mal live bei mir mitmachen will, kann das dieses Jahr z.B. hier (falls die Kurse stattfinden dürfen):

Zwischenräume – Spielplätze zwischen allen Stühlen der Kunst
Singkurs? Tanzwochen? Improvisationsworkshop? Schreibwerkstatt? Bühnenpräsenztraining? – Alles. Jegliche Grenzen zwischen den Sparten sind ohnehin nur aus Versehen entstanden und dürfen jetzt in die Mottenkiste.
Untersuchen Sie in diesem zweiwöchigen Pfingstworkshop, wie sich Bewegung aufs Singen auswirkt und Rhythmus aufs Schreiben und Tanzen. Schlüpfen Sie doch mal ganz körperlich in die Haut einer Romanfigur und fühlen, wie sie sich bewegt, bevor Sie sie auf dem Papier den Mund aufmachen und reden lassen. Erspüren Sie die Spannung einer zeichnerischen Linie, einer Armbewegung im Tanz, eines Melodiesprungs, und wie das eine das andere beflügelt.
Alle Teilnehmenden dürfen gern auf einem Gebiet schon viel Erfahrung haben und auf allen anderen mit Wonne ganz am Anfang beginnen. Schon die ersten Schritte werden mit so viel Präsenz, Individualität und Vergnügen gefüllt, dass die Frage, wer oder was hier „besser“ oder „schlechter“ ist, jede Bedeutung verlieren sollte.
Lassen Sie sich also zwei Wochen lang von allen neun Musen gleichzeitig küssen!
Die Kursleiterin ist Profi auf den Gebieten Musik, Bewegung, Schreiben und Bühne, dilettiert voll Freude mit Stiften und Farben und liebt es, die Gemeinsamkeiten und Verbindungen zwischen all diesen Gebieten herauszufinden.
K840000 – Wochenseminar Haus Buchenried
Julia Hagemann · Leoni am Starnberger See · Assenbucher Str. 45 · 2.6. bis 14.6.2020 · Beginn: di 18.00 Uhr · Ende: so 14.00 Uhr (am so 7.6. pausiert der Unterricht, externes Abendessen) · € 1.280.– (davon € 500.– Seminar, € 780.– Pension) · barrierefrei

Anmeldung unter http://www.mvhs.de/Buchenried. Genial schönes Seminarhaus am Ufer des Starnberger Sees.

Und: der gemeinsame Kurs „und wenn die Klänge wandern, wandern auch wir“ mit Heidi Hafen, die phantastisch und sehr berührend Sacred Dance / Meditation des Tanzes unterrichtet. Und ich mache den Sing-Anteil dafür. Den Baum-Kanon hatte ich eigentlich für das Seminar mit Heidi geschrieben, denn sie hatte überhaupt den Tagore-Text mit dem Bild von Alfred Bast zu einer Postkarte kombiniert, die bei ir am Notenregal hängt. Der Kurs ist im Juli (15.-19.)in Springe bei Hannover. Ebenfalls in einem sehr schönen Seminarhaus mit toller Küche. Flyer hier zum Herunterladen

Wer gern weiterhin jeden Tag lachen möchte, womöglich in der Gruppe:
Die Lachclubs und Lachyogagruppen sind noch bis mindestens zum 3. Mai (Weltlachtag) geschlossen. ABER: Meine Freundin Susanne Klaus macht bis dahin jeden Morgen um 9:00 Uhr (am Wochenende um 9:30 Uhr) 20 min. gemeinsames Lachyoga als Videokonferenz über Zoom. Auf der Website http://www.stuttgarter-lachschule.de findet ihr einen Link dazu. Wenn ihr viertel vor neun draufklickt, reicht die Zeit locker, um Zoom zu installieren und sich zurechtzufinden. Gegen Spende. Keine Vorkenntnisse nötig, ihr könnt da einfach mitlachen. Werm die Zeit nicht in den Plan passt, der findet auf ihrer Seite auch Links zu anderen Online-Lachveranstaltungen zu anderen Tageszeiten.

Ich freue mich riesig, dass das geklappt hat mit diesem Kurs, und dass ich daran bestimmt mindestens so viel gelernt habe wie ihr!
Lasst es mich wissen, wenn Sehnsucht nach einer Fortsetzung für Fortgeschrittenere besteht.
Ansonsten möchte ich gerne den Kurs im Tönetreffen, der live so wunderbar funktioniert hat, auch in eine Do-it-yourself-Fassung übersetzen, denn der Nachteil, dass ich nicht hören kann, was die Leute singen, und weniger helfen kann, könnte mehr als aufgewogen werden durch den Vorteil, dass ich nicht hören kann, was die Leute singen, und sie sich dadurch viel mehr trauen, es auszuprobieren.
Und harmonisches Hören und dazu Improvisieren möchte ich anbieten, auch als Vorübung zum Kanonschreiben, und dann tatsächlich einen Workshop im Kanon-Komponieren. Ganz einfache erstmal.
Und Unterrichtsideen zum kreativen Schreiben hab ich auch noch einige…
Hach! Auf die Weise kann ich alle Kurse geben, die ich immer geben wollte, ohne dass sie abgesagt werden, wenn sich erstmal nur drei Interessierte finden! Für die drei wärs doch schon super. Und die können eher ihren Nachbarn und Cousinen davon erzählen als die TeilnehmerInnen eines Kurses, der ausfällt.

Also, machts gut, singt schön weiter, so viel und so frei es geht!
Liebe Grüße
Julia

Ach ja, P.S.:
Wer hier regelmäßig seit März mitgelesen hat, wird gemerkt haben, dass ein gewisser Pantomime-Kurs immer wieder eine Rolle in diesem Blog und in meinem Leben gespielt hat: Als Zufallsfund am Aufbruchstag. Als begeisterte Anmeldung zur Unterbrechung des Wanderns, um am Wochenende vor Ostern nach Wien zu fahren und das zu lernen. Als Enttäuschung über die Absage und Unverständnis über die absurde Idee, diesen Kurs als Video-Konferenz – ich BITTE euch! Körperarbeit über Computer???? – anzubieten. Als zunächst skeptischer, dann vollkommen überzeugter Bericht über diesen Kurs, bei dem ich in zum Teil scheußlichem Wetter in meiner Einfahrt stand (da, wo das W-Lan für so was eben reicht) und unsichbare Hunde durch die Gegend zerrte. Und letztlich als Anstoß, selbst mal einen Online-Kurs zu erstellen – direkt am Tag nach Ende des Pantomimekurses. Ohne diese Kette lustiger Zufälle hättet ihr hier nicht zehn Tage später mit mir singen können.
Und gestern kam die Mail, dass vom 23.4. bis Ende Mai jeden Donnerstag von 19:00 – 21:30 wieder Pantomime-Online-Training stattfindet. Auch Anke Geber hat mit diesem ersten Videokurs für sich Neuland erschlossen.
Und wer von euch Lust hat, das mal auszuprobieren, kann da für 12,-€ pro Abend oder 50,- € für alle sechs Abende mitmachen. Anmeldung: kontakt@anke-gerber.de.
Auch hier könnt ihr übrigens jede Peinlichkeit des eventuellen Vor-der-Gruppe-Versagens eliminieren, indem ihr einfach ohne Kamerafunktion mitmacht.
Ich freu mich schon drauf!


Bonusmaterial:

Was könnte für den letzten Kurstag passender sein, als ein Bonus-Stück mit dem Titel: „Komm wieder“? (Eigenhändig schamlos gefälschter Mozart.)
Wie üblich inkl. Video.

aus: Julia Hagemann: Stimmbildungskanons für Chöre

Und noch einmal Tyley Ross im MRT mit verschiedenen Gesangsstilenund was die Muskeln dabei so treiben.

Und einfach zum Genießen und damit es nicht so aussieht, als ob ich hier nur Frauenstimmen bewerbe: Ich bin der Welt abhanden gekommen, von Rückert / Mahler, gesungen und gespielt von den wunderbaren Musikern Christoph Prégardien und Michael Gees.
Hört mal, WIE weich und flexibel Herr Prégardien mit den Konsonanten umgeht, wie jedes L strahlt und so ein „st“ von „gestorben“ nicht die Spur den Nachfolgevokal beschädigt. Und könnt ihr die ständig durchlaufende zarte Amöbendehnung spüren und hören, die jeden Ton der Linie mit den anderen verbindet und alle in schwebender Balance lässt?
Genau so macht ihr das jetzt auch. 🙂

Macht’s gut und bleibt gesund!

Liebe Grüße
Julia

Oster-Singkurs IV

Hallo ihr Lieben!

Könnt ihr noch? Oder überlegt ihr, zu schwänzen?

Ich erinnere noch mal daran, dass man überhaupt nicht alles auf einmal machen muss. Wie ihr merkt, sind das ja immer Abschnitte:
– eine neue Episode aus den Karnevalserfahrungen der außerirdischen Amöbe, um in ein singfreundliches Körpergefühl hineinzufinden, das den ganzen Rest des Workshops viel besser funktionieren lässt,
– ein neuer Stimmbildungsaspekt mit Erklärungen, Ausprobieren und passendem Stimmbildungskanon,
– Wiederholen der Themen /Stimmbildungskanons der vorigen Tage,
– etwas grundloses Gelächter zum Entspannen und Hirn-Auslüften,
– und dann ein neuer Kanon, der ohne Stimmbildungshintergedanken einfach zum Musikmachen da ist.

Dazwischen könnt ihr gut Pausen machen oder Teile aufs nächste Mal verschieben. Macht euch bloß keinen Stress damit, bei diesem Kurs irgendwas „richtig“ machen zu müssen! Es ist eine Mischung aus Infos, Üben / Ausprobieren, neuen Stücken und Einfachdrauflossingen. Macht davon genau das, was euch guttut. Wir sind nicht beim Militär.

Und immer dran denken:

Hier ist der heutige Film:

und hier die Noten der Stücke:

aus: Stimmbildungskanon für Chöre
aus: Julia Hagemann: Lebenslinien. Geistliche Kanons und keltische Knoten

Das wars für heute. Danke fürs Mitmachen und für die vielen schönen Rückmeldungen! Und für die Kursbeiträge, die schon eingetrudelt sind, auch!
Wer weitere trudeln lassen will, findet den Link hier: paypal.me/reisemeise.
Liebe Grüße
Julia

Bonusmaterial:
Für die Weitersingwütigen gibts heute was Leichtes:

Zum Hören: Noch eine Stimme, die mich wahnsinnig fasziniert – Jacky Micaelli. Man kann sehr schön hören, wie der flexible, fein dosierte Einsatz der Vollschwingung funktioniert. Das ist nie gewaltsam, aber kraftvoll und persönlich.

Für MRT-Interessierte: Beatboxen sieht auch sehr irre aus, wenn man dabei zugucken kann:

und hier noch mal Sissel mit der inoffizellen Corona-Hymne:

Bis morgen zum vorläufigen Endspurt!

Liebe Grüße
Julia

Oster-Singkurs III

Hallo ihr Lieben,
schön, dass ihr wieder mitmacht!

Sollte der eine oder die andere von euch sagen: „Das ist jetzt aber schon recht viel Stoff, oder?“ – hättet ihr völlig recht.
Aber bedenkt: Auch ein üppiges, überbordend dekoriertes All-you-can-eat-Buffet ist kein „Eat-all-Buffet“. Man darf sich auch einfach drei Salzstangen und einen Schokoladenpudding nehmen, wie mein Bruder es als Kind beim Smörgåsbord auf der Fähre nach Dänemark gemacht hat, und später in Ruhe noch eine zweite Runde machen.
Ich stopfe hier so viel rein, WEIL ihr die Möglichkeit habt, selbst zu dosieren. Tut es schamlos. Der Rest des Kurses läuft euch ja nicht weg.

Habt ihr einen gut fangbaren, schweren, handlichen, weichen Gegenstand dabei? Etwa ein Pfund grobes Salz (gut in Tüte verpackt) oder ein Päckchen Linsen? (Das Sauerkraut hatte sich ja nur bedingt bewährt.)

Dann können wir ja loslegen.

Das heutige Amöbenkostüm sieht so aus (wiederum gezeichnet von Andreas Vesalius (1514-1564).
aus: „Andreas Vesalii de corporis humani fabricalibri septem“

Hier ist der Film für heute:

Hier der Text zur Abschwing-Etüde:

Plot: Schuft hasst Bond –
Bond schießt halt gut.
UND Bond hat Ruth,
und Ruth ist blond.
Schuft grollt, mischt Gift.
Bond zielt und trifft.
Blut tropft, Schuft flieht.
– – – Schiet!

Man beachte, dass in diesem hochpoetischen Werk bei der Stelle, wo es um Ruth geht (und nur dort!) ein umarmender Reim verwendet ist.
Für nachher: Weil man in diesem Lied ja dringend eine Möglichkeit bräuchte, den Doppelpunkt mitzusingen, damit die erste Zeile verständlicher wird, füge ich hier ein Video ein, wo Viktor Borge (eins meiner Bühnenidole) dazu einen sehr guten Vorschlag macht:

Hier sind die Noten für Bond:

Ich sags ja im Film mehrmals, aber sicherheitshalber hier noch mal:
Der Sinn des Ganzen ist, dass JEDES EINZELNE „t“ weich und elastisch abfedert, so dass der Bauch dadurch eingeladen wird, weit und gelöst zu werden, und dem Zwerchfell Platz zu machen, wenn es nach unten schwingt, denn dann strömt die Luft von selbst in die Lungen. Und weil sich das, wenn es gut läuft, wie Wegfliegen anfühlt, heißen die beiden Hälften der Lunge ja auch LungenFLÜGEL.

Hier noch der heutige Kanon.
Wenn euch das zu viel Stoff sein sollte, schon wieder etwas Neues zu lernen, oder ihr einen Teil der Stücke noch zu schwer findet, hebt euch einfach was für später auf. Oder überspringt etwas oder hört nur zu oder singt stattdessen mit dem gestrigen Film noch mal einen der schon bekannten Kanons. Aber holt diesen nach, schon der Text allein lohnt sich.


Ich bin sehr glücklich, dass Gabriele Patzak zugestimmt hat, dass wir ihren Text in dieser Fassung zusammen singen dürfen, denn ich liebe dieses Gedicht schon seit Langem.
Und, was mich noch mal extra freut: sie singt mit uns mit!

Das wars für heute! Viele liebe Grüße
Julia

P.S.: Falls ihr euch fragt, welche Art ausgefeilten technischen Equipments man braucht, um so einen Kurs zu erstellen – das kann ich euch sagen. Ihr braucht:

  • Wiese oder Waldlichtung, dekorativ,
  • Wetter über 5°C und vorzugsweise ohne Sturm und Regen, wie auch immer ihr das organisiert,
  • einen Hochsitz oder Ähnliches, an dem man Fahrrad und Spülschüssel stabil befestigen kann,
  • ein Fahrrad mit breitem Sattel und Gepäckträger,
  • zwei Spülschüsseln, eine große als Windschutz und eine kleine, tiefe als Stativ,
  • eine Radtasche als Stativunterbau (wahlweise kann auch der Fahrradgepäckträger dazu dienen),
  • MacBookPro von 2014 und dessen Einbau-Mikro und -Kamera so wie das Programm iMovie,
  • diverse Spanngummis zum Befestigen der Windschutz-Spülschüssel und zum Fixieren des Radtaschen-Spülschüssel-Computerstapels oder des Fahrrad-Spüschüssel-Computerstapels,
  • ein Stück Samt, das das letzte Ausmisten überstanden hat, und drei Stücke Tesafilm zum winddichten Abdecken des Mikrophons bei wenig Wind,
  • Omas Seidenschal, wahlweise zum Fixieren des Fahrrads am Hochsitz oder zum Abdecken des Mikros bei mittelviel Wind (bei mehr als mittelviel hilft nur, nach Hause zu gehen),
  • Nickijacke als Extra-Windschutz um die Spüschüssel
  • Plastiklunge, Guitalele (das ist die Mikro-Gitarre), Textschildchen, Wurfzubehör, Gummibänder und so weiter,
  • viel zu essen. Richtige Sachen. Nudelpfanne mit Gemüse oder so. Keine Kekse. Hungrig oder mit Krümeln zwischen den Zähnen zu unterrichten ist beides ganz unschön,
  • Biomilchflasche voll mit warmem Tee. Heißer ist blöd, auf den muss man zu lange warten. Kalter ist blöd, wenn die Temperaturen sinken.
  • Spickzettel mit Kursvorbereitung (vorzugsweise den vom richtigen Tag),
  • Haarbürste! Ganz wichtig und dauernd gebraucht. (Ich weiß selbst, dass es nicht danach aussieht!)

Ihr seht also, ohne profunde Ausrüstung ist das alles nicht zu machen.

Bonusmaterial – einfach schon mal ein kleiner Hamstervorrat an Infos für die Unersättlichen:

Wie Größe und Gewicht eines geworfenen und gefangenen Gegenstandes sich auf die Muskulatur auswirken, seht ihr sehr schön in den ersten 90 Sek. der Pantomime „The Little Ball“ von Carlos Martinez. Allerdings fängt er nicht, wie ich es von euch gern hätte, als Federung, sondern mit Festhalten, damit besser zu sehen ist, wie schwer er ackern muss. Also nur Anschauungsmaterial, kein Vorbild fürs Singen in dem Fall.

Wer gern noch mehr Erklärungen hätte, für heute oder später, findet hier 90 min. Seminar vom Niedersächsischen Kirchenmusikkongress 2019, deshalb mit viel mehr Hintergrundwissen und genaueren Erklärungen als wir es hier machen, dafür weniger Wellness. Thema war „Stimmbildung – wie und warum?“, hauptsächlich für ChorleiterInnen gedacht. Aber auch zum Einfach-so-Singen anzuwenden.

…den Kurs sollte man wahrscheinlich langsamer ablaufen lassen. Ich rappele wie ein aufgescheuchtes Huhn, weil ich so aufgeregt war und solche Sorgen hatte, die Leute womöglich zu langweilsen.

Wer lieber einfach noch singen will, kann zum Beispiel den Kanon hier noch probieren (unten ist auch wieder ein Übe-Video):

Ihr erinnert euch an Sissel? Von den Blogbeiträgen von vor drei Tagen und gestern? Die kann auch klassisch. Und schon wieder ohne Grimassen! Meiner Meinung nach sind all diese gängigen Anweisungen, „mit einem kleinen Hüfthalter in der Oberlippe“ zu singen, „immer schön die Bäckchen anzuspannen“ oder „eine Schnute zu machen“ nicht nur überflüssig, sondern Sabotage des eigentlichen Singens. Es geht doch auch so wie hier.

Und: Jodeln im MRT

Schluss!

Liebe Grüße
Julia

Oster-Singkurs II

Hallo ihr Lieben!
Da seid ihr ja wieder! Willkommen.

Dieses Bild könnte euch gleich helfen:

Das ist das Kostüm, das die außerirdische Amöbe heute beim Kostümverleiher bekommt. Man beachte die Stabilität des Materials! (Und die Landschaft. Das Skelett steht auch lieber draußen rum als in der Küche.)

Andreas Vesalius (1514-1564)
aus: „Andreas Vesalii de corporis humani fabricalibri septem“

Hier ist das heutige Video:

Und hier die Noten:


Das Wiegenlied nochmal erklärt und mit Klavier: https://youtu.be/3vvhKq6BiCA

Morgen braucht ihr: etwas zum Werfen und Fangen. Es sollte schwer (ca. 500 g), weich und handlich sein. Ein Paket Sauerkraut (ohne Löcher), ein Pfund Salz in strammer Verpackung, eine Rübe oder Rote-Bete-Knolle… Bälle und Kissen gehen nooootfalls, sind aber eigentlich zu leicht.

Das war’s für heute! Ich wünsche euch einen schönen Tag!
Julia

Bonusmaterial für die Unersättlichen:
Für die, die noch mehr singen wollen:
Diese Schlusszeilen von Psalm 23 sind komplex, aber schön.

Wenn ihr solche Knotenumrandungen zeichnen lernen wollt, guckt in die Beiträge zum Knotenzeichnen rein.

Hier könnt ihr den Kanon anhören und mit mir mitsingen:

Wer die Sache mit der Nasenklappe noch viel gründlicher trainieren will, kann das mit zwei weiteren Spezialkanons dafür tun: Dem morschen Porsche und den Recken in den Hecken. Jeweils mit Noten und Übevideo

Spezialkanon für Gaumensegel / Nasenklappe aus dem Heft „Stimmbildungskanons für Chöre“

Quasi unschaffbar schwerer Trainingskanon für die „Nasenklappe“ (aber wenn man ihn erst mal kann, macht er viel Spaß):

Wer im Film auch nur eine Spur aufgepasst hat, den wundert diese Orthographie überhaupt nicht.
Quasi unschaffbar schwerer Spezialkanon für Gaumensegel / Nasenklappe
aus dem Heft „Stimmbildungskanons für Chöre“

Wer jetzt schon weiß, dass er oder sie eins der Kanonhefte (die geistlichen mit den Knotenverzierungen oder die zur Stimmbildung) kaufen will, kann sie hier für 15,- € pro Stück + 2,- € Porto pro Sendung inkl. Zugang zu allen Erklärungs- und Mitsingvideos bestellen.

Wer sich für Obertongesang interessiert, bekommt hier Erklärung und Demonstration samt „Komm, lieber Mai, und mache“ zweistimmig von einer Sängerin (Anna Maria Hefele) gesungen.

„Komm. lieber Mai, und mache“ als polyphoner Obertongesang, mit Anna Maria Hefele
Auch sie gibt es als MRT-Aufnahme auf YouTube.

Und noch einmal Sissel als schönes Beispiel dafür, dass man keinerlei Grimassen schneiden muss oder in irgendeiner Weise ackern, um ganz großartig zu singen:

(nur einen Backgroundchor in Tracht braucht man natürlich unbedingt)

Schönen Feierabend vom Üben wünsche ich euch!
J.

Oster-Singkurs I

Hallo ihr Lieben!

Heute gehts los mit meinem ersten Online-Singkurs! Ich bin schon ganz aufgeregt. Nachdem ich heute den ersten Tag aufgenommen habe und festgestellt, dass es geht, bin ich aber schon ein bisschen beruhigt. Ich hoffe, das Wetter bleibt so schön.

Wie das jetzt geht: Jeden Morgen von heute bis Samstag bekommt ihr so eine Mail wie diese, mit dem Link zum Film und allen Noten / Texten, die vorkommen.
WANN ihr dann mit mir singt, entscheidet ihr. Wer diese Woche (trotz Kontaktverbot und ausfallender Veranstaltungen) keine Zeit hat, kann das auch später noch machen. Aber wer die Möglichkeit hat, nutze den Schwung und das Gefühl, dass JETZT die anderen auch singen und JETZT der Kurs stattfindet – ich glaube, das gibt der Sache mehr Momentum.

Wer kann, ist herzlich eingeladen, meine Arbeit mit einem freiwilligen Beitrag zu unterstützen, hier über Paypal (www.paypal.me/reisemeise). Jetzt oder am Ende des Kurses, wenn ihr wisst, ob er für euch bereichernd war.
Ich bedanke mich schon jetzt, dass ihr mir ermöglicht, weiter vom Singen und Unterrichten zu leben und nicht vom Spargelstechen!
Wer selbst gerade knapp bei Kasse ist, ob coronabedingt oder anderweitig, mache unbedingt und mit gutem Gewissen einfach so mit.
Die Datenschutzdinge und das datenschützende Spezialangebot in Privatmailform findet ihr ganz unten, für alle, die gestern noch nicht mitgelesen haben.

Der Schwierigkeitsgrad des Kurses ist so eingerichtet, dass alte Chorhasen wahrscheinlich ab und zu vorspulen können beim Einstudieren, wohingegen diejenigen von euch, die sonst selten mehrstimmige oder schwierige Stücke singen, manchmal sagen werden: „Hilfe! Soll ich das JETZT schon können?“
Nö. Das ist ja das Tolle an Videokursen: Ihr könnt mich (im Gegensatz zu sonst) langsamer schalten, wenn ich euch zu schnell rede (auf das Zahnrad unten rechts am Film klicken und Geschwindigkeit wählen), mich anhalten, um in Ruhe auszuprobieren oder drüber nachzudenken, mich beliebig oft dieselbe Sache erklären und vormachen lassen, ohne dass ich mich beschwere, Sachen auslassen, die ihr viel zu schwierig findet, oder übermorgen oder nächste Woche noch mal nachsehen und eure Lieblingskansons mit mir singen.
Außerdem singe ich viele Stücke in einer hohen und einer tiefen Fassung, damit ihr in eurer Sahnelage mitsingen könnt – oder euch herausfordern, beide zu probieren.
Nutzt das alles aus! Ich habe mich bemüht, einen Kurs zu machen, der Spaß macht und für alle möglichen Lernstadien noch Interessantes zu bieten hat. Sorgt ihr dafür, dass er das für euch so gut wie möglich tut.

Hier ist der Film:

… und hier das Material, das ihr noch brauchen könntet:

Anleitung für das Basteln des Gummibandmodells:
Ihr braucht vier Gummibänder (gern etwas dickere). Zwei in der rechten Hand, zwei in der linken, zu zwei überlappenden Kreisen aus je zwei Gummis übereinanderlegen (wie im Mengenlehre-Unterricht oder in Hochzeitsanzeigen). Dann mit der oberen Hand durch die Mitte des oberen Gummidoppelrings durchfassen und den Rand des unteren Doppelrings mit den Fingerspitzen greifen, gleichzeitig mit der unteren Hand durch die Mitte des unteren Doppelrings fassen und den Rand des oberen Doppelrings mit den Fingerspitzen greifen. Dann die beiden Hände langsam auseinanderziehen. Die Gummibänder rutschen ineinander und sollten dann genauso aussehen wie mein Modell.

Noten zu den Kanons, die heute vorkommen:

aus dem Heft: „Stimmbildungskanons für Chöre“
aus dem Heft: „Stimmbildungskanons für Chöre“
Einzelausgabe, mit freundlicher Genehmigung des Malers Alfred Bast

Ich danke euch fürs Mitmachen und freue mich schon auf morgen!

Viele liebe Grüße
Julia

P.S.: Bonusmaterial für Unermüdliche
Wer noch nicht genug hat vom Singen und Lernen oder die Datenschutzdinge noch mal nachlesen will, kann hier weitermachen:

Wer musikalisch unterfordert war und noch was Schwereres singen möchte, kann sich an den Kyrie-Kanon wagen:

Hier ist ein Video, in dem ich ihn vorsinge und ihr mit mir im Kanon singen könnt:

Anatomie live! Tyley Ross erklärt, wie Stimme funktioniert und zeigt es im bewegten MRT. Eindrucksvoll und erhellend. Auf englisch.

Ein 10-Minuten-Ausschnitt eines Stimmbildungsworkshops, den ich beim Niedersächsischen Kirchenmusikkongress 2019 geleitet habe. Mehr Theorie als hier im Kurs, für alle, die es genauer wissen wollen. Ein längerer Kursausschnitt kommt Donnerstag.

Ein großartiger Film (34 min.), in dem Evelyn Glennie (gehörlose Profimusikerin, die weltweit mit Orchestern zusammen als Solistin auftritt) übers Zuhören beim Musikmachen spricht, übers Klänge-Wahrnehmen mit dem ganzen Körper, statt nur mit den Trommelfellen. Sehr, sehr, sehens- und hörenswert. Auf englisch, aber man kann automatische Untertitel einstellen. Und sie spricht sehr klar.

Und hier die Datenschutzfragen noch mal!
Ich erstelle diesen Blog mit WordPress, weil mir das mit relativ wenig Flucherei ziemlich viele Möglichkeiten gibt.
Denen aber auch.
So nutzen die automatisch immer Google Analytics (wie fast alle Webseiten das inzwischen tun), um zu erfassen, von welcher Seite aus ihr kamt, und was ihr als nächstes anklickt und in welchem Land ihr wohnt und um wieviel Uhr ihr anklickt und so. Und wie oft.
Und noch wüster: Dadurch, dass die YouTube-Videos hier so überaus praktisch eingebunden sind, hebt der große Bruder immer schon sein schlafendes Haupt und meint, etwas über eure Interessen herausgefunden zu haben, wenn ihr nur auf die Seite geht, auf denen die Videos eingebettet sind. Also diese. Ihr braucht die Filme noch nicht mal anzuklicken, schon denkt Google, ihr würdet euch jetzt für polyphonen Obertongesang, Baritöne im MRT und keltische Knoten interessieren, und passt vermutlich die Vorschläge, die ihr bei YouTube bekommt, entsprechend an.
Wer hier weitermacht, zeigt mir an, dass er oder sie das – zumindest zähneknirschend – akzeptiert. Und wer das nicht will, kann entweder im Darknet surfen, wenn sie oder er weiß, wie das geht, oder in den eigenen Browsereinstellungen solches Verfolgen so weit wie irgend möglich reduzieren oder – mein Spezialangebot für DatenschutzfreundInnen – meine „Privat“-Version anfordern. Schickt mir dazu bitte eine Mail an reisemeise@ist-einmalig.de mit dem Betreff „Oster-Singkurs privat“, dann bekommt ihr täglich eine normale Mail, in der die YouTube-Filme nicht eingebettet sind, sondern nur die Links angegeben werden. (Dann werden nur die Filme als zu euren Interessen passend erfasst, die ihr tatsächlich anklickt, und die anderen nicht.) Außerdem enthält die Mail die Erklärungstexte aus dem Blog, allerdings keine Noten. Aber ich übe die Stücke alle so ausführlich im Film, dass es auf jeden Fall auch ohne Noten geht.
Für den Blog solltet ihr euch dann, so bedauerlich es wäre, wieder abmelden (unten ist ein Link dafür), sonst hat das Ganze ja keinen Sinn.
Die Privatkurs-Mail wir deutlich später als 6:00 Uhr morgens bei euch eintreffen, das als Vorwarnung 🙂 Nach den fünf Tagen lösche ich eure mailadresse aus meinem Verteiler, außer wenn ihr „bitte im Verteiler lassen“ dazuschreibt.
Für den Extra-Aufwand stockt bitte euren freiwilligen Kursbeitrag um den Preis von zweimal Parken in der Innenstadt oder so auf.

Wenn ihr die Filme des Singkurses später immer wieder nutzen wollt, notiert oder kopiert euch die YouTube-Links. Dann könnt ihr weiterhin dran, auch für den Fall, dass ich nach dem Probelauf irgendwann einen Bezahlkurs mit Festpreis draus mache.

Das reicht! Macht auch mal Pause!
Bis morgen!
Julia

Knotenzeichnen VI – Varianten des Viererknotens. Und Datenschutzfragen für den Singkurs und alles, was ihr hier findet.

Hallo ihr Lieben,

Achtung Datenschutzfragen! Wichtig auch für den Singkurs!
Ich erstelle diesen Blog mit WordPress, weil mir das mit relativ wenig Flucherei ziemlich viele Möglichkeiten gibt.
Denen aber auch.
So nutzen die automatisch immer Google Analytics (wie fast alle Webseiten das inzwischen tun), um zu erfassen, von welcher Seite aus ihr kamt, und was ihr als nächstes anklickt und in welchem Land ihr wohnt und um wieviel Uhr ihr anklickt und so. Und wie oft.
Und noch wüster: Dadurch, dass die YouTube-Videos hier so überaus praktisch eingebunden sind, hebt der große Bruder immer schon sein schlafendes Haupt und meint, etwas über eure Interessen herausgefunden zu haben, wenn ihr nur auf die Seite geht, auf denen die Videos eingebettet sind. Ihr braucht die noch nicht mal anzuklicken, schon denkt Google, ihr würdet euch jetzt für polyphonen Obertongesang, Baritöne im MRT und keltische Knoten interessieren, und passt vermutlich die Vorschläge, die ihr bei YouTube bekommt, entsprechend an.
Wer hier weitermacht, zeigt mir an, dass er oder sie das – zumindest zähneknirschend – akzeptiert. Und wer das nicht will, kann entweder im Darknet surfen, wenn sie oder er weiß, wie das geht, oder in den eigenen Browsereinstellungen solches Verfolgen so weit wie irgend möglich reduzieren oder – mein Spezialangebot für DatenschutzfreundInnen – meine „Privat“-Version anfordern. Schickt mir dazu bitte eine Mail an reisemeise@ist-einmalig.de mit dem Betreff „Oster-Singkurs privat“, dann bekommt ihr täglich eine normale Mail, in der die YouTube-Filme nicht eingebettet sind, sondern nur die Links angegeben werden. (Dann werden nur die Filme als zu euren Interessen passend erfasst, die ihr tatsächlich anklickt, und die anderen nicht.) Außerdem enthält die Mail die Erklärungstexte aus dem Blog, allerdings keine Noten. Aber ich übe die Stücke alle so ausführlich im Film, dass es auf jeden Fall auch ohne Noten geht.
Die Mail wir deutlich später als 6:00 Uhr morgens bei euch eintreffen, das als Vorwarnung 🙂 Nach den fünf Tagen lösche ich eure mailadresse aus meinem Verteiler, außer wenn ihr „bitte im Verteiler lassen“ dazuschreibt. Für den Extra-Aufwand stockt bitte euren freiwilligen Kursbeitrag um den Preis von zweimal Parken in der Innenstadt oder so auf.

Wenn ihr die Filme des Singkurses später immer wieder nutzen wollt, notiert oder kopiert euch die YouTube-Links. Dann könnt ihr weiterhin dran, auch für den Fall, dass ich nach dem Probelauf irgendwann einen Bezahlkurs mit Festpreis draus mache.

Jetzt aber zur Zeichnerei!

Auch den Viererknoten kann man natürlich, ganz wie den Dreierknoten, mit zwei parallellaufenden Bändern zeichnen. Und die müssen nicht überall parallel laufen, sondern können sich zeitweilig verselbständigen und dann wieder in die Ordnung zurückkehren.

zwei Bänder dicht nebeneinander, in Gegenrichtung verflochten
mit etwas Lücke dazwischen und Experimenten über Verschlingungsmöglichkeiten
Das äußere der beiden Bänder läuft jetzt nicht mehr außen um die Schlaufen, sondern findet sich mit seinem Nachbarn zusammen. Durch die dabei entstehenden Schlingen wurde ein weiteres Band gezogen.

Praktisch dieselbe Variante wie eben, nur das zusätzlich durchgezogene Band bekommt mehr Spannung und kreuzt durch die neuen Schlingen durch, um dahinter je ein Fischschwanz-Muster (oder so, das ist kein Fachausdruck oder jedenfalls nur ein erfundener) zu bilden.
Und hier noch einmal die ganz einfache, wirkungsvolle Variante mit kleinen Schlaufen und Spitzbögen, die ich auch bei den Dreierknoten schon probiert hatte, allerdings auch hier mit zusätzlich durchgezogenem Band.

Hier noch eine weitere ganz großartige Sängerin. Ignoriert die CD-Werbung in der Mitte und die dahinter rumlaufenden Leute. Sissel reißt es raus!

Morgen geht der Singkurs los!

Und hier sitze ich und verschwende Zeit, um diese Seite zu polieren! Ich muss doch aufnehmen gehen!

Liebe Grüße und einen schönen Ostermontag
Julia

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