2021 läuft an, ich laufe nicht….

Hallo ihr Lieben!
Daran, dass dieser Beitrag so viele Filme enthält, seht ihr, dass ich zu viel zu Hause bin, statt zu wandern. Aber sie lohnen sich allesamt, und vielleicht seid ja auch ihr mehr zu Hause, als euch lieb ist, und froh über intelligente und auch berührende Dinge.
Wenn Sehnsucht nach Kreativspielchen besteht, meldet euch, dann mach ich neue Beiträge dazu.

Wer den „All That We Share“-Film mochte, der wird wahrscheinlich auch diesen lieben. So eine wunderbare Idee, nach den Geschichten zu suchen, die uns miteinander verbinden. Wie schade, dass man nicht alle hören kann, vermutlich weil der Film unter fünf Minuten bleiben sollte.
(Die Videos sind seit einiger Zeit alle nicht mehr eingebettet, aus Datenschutzgründen, sondern schlicht verlinkt. Aufs Bild klicken reicht.)

Ich hatte gerade Besuch von Saskia, die damals beim Pilgern in Spanien in mein Leben gepurzelt ist und jetzt eine meiner jüngsten Freundinnen ist. Da kriege ich dann immer aus erster Hand erzählt, wie es ist, wenn man beim Studieren so gut wie NIEMANDEN sieht außer dem eigenen Computer, und wenn der Nachbar um 20:00 Uhr ins Fenster linst, um zu sehen, ob der sporadische Besuch ordnungsgemäß vor der Sperrstunde das Wohnheimzimmer verlassen hat. Österreich ist uns ja immer noch mal ein Schrittchen voraus.
Aber was ist das schön, mitten in der Nacht noch zum Klavierspielen gezwungen zu werden, weil es jemand so anheimelnd findet, mit stop-and-go-blattgelesenem Mozart einzuschlafen!

Vorsicht Humor! Wer nicht über das Corinna-Virus lachen kann, überspringe den Witz.

Zwei Stationsärzte treffen sich: Der eine: „Na? Wie ist denn die Lage bei Dir?“ 
Der andere: „Na ja, es geht so. Und bei Dir?“
„Ach weißt du“, sagt der erste, „im Moment haben wir da einen Fall liegen, der hat gerade alles: die Ruhr, Cholera, Thrombose im Bein und jetzt auch noch Covid.“
„Ach Gott, und was macht ihr?“
„Na ja“, sagt der, „morgens Toast, mittags Omelett und abends Pizza.“ 
„Und das hilft?“
„Nein, aber es passt unter der Tür durch.“
                                        Omar Sarsam, Chirurg und Kabarettist

Ende des Jahres habe ich mit Luisa und Edith den Jahresrückblick des ZDF gesehen. Mir ist dabei ziemlich schlecht geworden. Und danach konnte ich verstehen, warum Leuten, die kritische Fragen zum Wegsperren ganzer Regionen stellen, zu Maskenzwang bei Parkspaziergängen, zur Tauglichkeit von PCR-Tests (die laut ihrem Erfinder Kary Mullis und ihrem Beipackzettel ausdrücklich nicht zur Diagnostik geeignet sind), im Moment so ein ungeheurer Gegenwind um die Ohren bläst.
Immer und immer wieder wurde in der Sendung ganz nebenbei und unterschwellig jede Kritik, jedes Hinterfragen als verantwortungslos und schuld an der derzeitigen Misere dargestellt. In kleinen Nebensätzen. Als ironischer Seitenhieb getarnt. Oder auch pädagogisch erklärend. Es wurde ein schönes Wir-Gefühl geschaffen, wir, die Guten, die sich einig sind, die fraglos auch die verstörendsten Maßnahmen befolgen und damit Menschenleben retten, gegenüber den irren veganen Oma-Mördern. Ich überspitze leicht. Kein Wunder, dass viele von denen, die sich diese Sender jeden Tag ansehen müssen oder wollen, reflexartig mit Beschimpfungen oder Schlimmerem reagieren, wenn sie auf Dissidenten stoßen, die die offizielle Berichterstattung unstimmig oder einseitig finden und sich auf die Suche nach Hintergründen machen. (Und dann entweder auf genau so unstimmige Dinge alternativer Presse reinfallen oder sich nach und nach ein umfassenderes Bild machen. Das dann vielleicht nicht weniger erschreckend ist, aber logischer.)
Ja, immer wenn die eigene Meinung bestätigt wird, sehen solche Beiträge völlig unmanipulativ aus, die Erfahrung mache ich durchaus auch andersherum. Was ich endlich mal nicht tendenziös finde, finden meine Gesprächspartnerinnen womöglich im höchsten Maße polemisch. Die Metastudie von Prof. Kappstein über Masken erscheint mir sehr einleuchtend, während es meinen Bruder maßlos ärgert, dass die Autorin offenbar vorm Schreiben schon der Meinung war, Masken seien, so wie sie derzeit verwendet werden, nicht so sinnvoll, und genau das jetzt gründlich belegt. Und umgekehrt geht es mir so, wenn mir jemand uneinleuchtend das Gegenteil beweisen will.
Trotzdem, ihr Lieben: ich plädiere dafür, dass wir uns dem Ärger und der Irritation stellen und gegenseitig unsere Informationen austauschen! In der jeweils eigenen Info- und Meinungs-Blase ist es vielleicht gemütlich, aber das ist keine Dauerlösung. Brauchen wir alte dänische Fernsehwerbung, um wieder zu spüren, dass wir als Menschheit auch dann das Entscheidende gemeinsam haben, wenn eine abweichende Einstellung zu einer Gesundheits- oder Politikfrage uns vermeintlich trennt?

Wer noch mal Genaueres über die absonderlichen Grafiken der letzten Reisemeise hören will, aus berufenerem Munde, kann sie sich hier von Dr. med. Matthias Klaus, Neurologe aus Celle, erklären lassen.
Ich stimme ausdrücklich nicht mit all seinen sonstigen Ansichten überein, falls mir gern wieder jemand mangelnde Distanzierung vorhalten möchte. Aber er erklärt gut. Trotz des eigenwilligen Settings mit Täfelwand und Gitarre im Hintergrund.

Warum bei dieser Lage der Dinge offenbar trotzdem so viel Umbruch der Gesellschaft stattfinden muss, dazu liefert der Historiker und Autor Paul Schreyer hier verblüffendes Material.
Er hat mal sämtliche öffentlich verfügbaren Quellen zu Regierungs-Übungen und -Planspielen der letzten ca. dreißig Jahre zu den mutmaßlichen großen Krisen der Gegenwart und Zukunft (von Terrorismus bis Pandemien) durchgesiebt und zu einem unfassbar spannenden Vortrag zusammengestellt. Hätte ich in der Schule schon gewusst, dass Geschichte SO elektrisierend sein kann, hätte ichs womöglich studiert. Der reinste Krimi. Wenn ihr eine gute Stunde Zeit habt oder ein geniales Hörbuch bem Bügeln oder Badputzen braucht – das hier lohnt sich meiner Meinung nach sehr.

Ja, ich weiß, der Titel hört sich ganz entsetzlich nach Verschwörungstheoretiker-Geseiere an. Aber Schreyer hat, soweit ich das verstehe, überhaupt keine Theorie. Er berichtet einfach von dem, was er über die in den letzten Jahrzehnten von Regierungen und Industrie, z.T. unter Mitwirkung der Presse erarbeiteten Krisenfall-Vorbereitungen gesammelt hat. Und wer da alles mitgespielt hat und in welchen Rollen. Wenn da der Zufall eine Rolle spielt, dann eine höchst glanzvolle Titelpartie.
Aber wer weiß – vielleicht hört jemand mit ARD-Vorbildung da sofort eindeutig Meinungsmache, so wie ich sie im ZDF-Jahresrückblick gehört habe.
Das wäre doch spannend, das zu erfahren.
Ich freue mich auf Rückmeldungen und Meinungen von euch!

Und wer gern ein schönes Live-Konzert nach Hause geliefert haben möchte, kann meine Studienkollegen und Freunde Gregor und Christian hier musizieren hören. Beide ganz besonders wunderbare Musiker! Mittwoch halb acht.

Viele liebe Grüße
Julia


Ein Kommentar zu “2021 läuft an, ich laufe nicht….

Hinterlasse einen Kommentar

Erstelle eine Website wie diese mit WordPress.com
Jetzt starten