Chor-Einsingen: Resonanz finden – oben

Hallo ihr Lieben,
hat es geklappt? Konntet ihr die Schwingung fühlen?
Falls nicht, keine Sorge, das entwickelt sich beim Singen.
Heute wird es noch etwas feiner. Schaltet eure Wahrnehmung also noch einmal um eine Zehnerpotenz höher, wenn ihr mögt.
Hier ist der Film:

1b: Resonanz finden – oben (9 min.)

Wer will, kann das, was wir gestern gemacht haben, noch einmal wiederholen.

Viele liebe Grüße
Julia

Chor-Einsingen mit Verstand und Gefühl: Einführung

Hallihallo und Moin, moin! Und Grüß Gott selbstverständlich.

Heute geht es los mit dem 17-Tage-Kurs zum vernünftigen Chor-Einsingen.
Ich bin entzückt über alle, die gern ihr Verständnis von frei schwingenden Gesangstönen und geschmeidigen Linien erweitern wollen! (Ob ihr nun Chor singt oder nicht.)

Im Gegensatz zum umfassenden Wellness- und Bildungsurlaubs-Gesangskurs der letzten Osterferien wird es diesmal handwerklicher und arbeitstalltagskompatibler: Die Filme sind mit im Schnitt 15 min. viel kürzer (von vier bis 34 Minuten) und beschränken sich auf einen klar definierten Teilbereich, den ich versuche, euch möglichst gut spürbar zu machen. Nur anhören reicht aber nicht, es geht nur, wenn ihr mitsingt.

Anlass war, dass etliche ChorleiterInnen bei mir angefragt haben, ob ich nicht „einfach ein kurzes, knackiges 20minütiges Einsingen“ aufnehmen könnte, das ihre Chöre jetzt während des Zu-Hause-Sitzens immer mal machen können, um dann besser zu singen als vorher und mit herrlichem Klang nach der Pause wieder einzusteigen.

Das Problem ist: Auch das goldrichtigst gemeinte Einsingen ist vollkommen fruchtlos, wenn es einfach absolviert wird, ohne dass alle genau verstehen, wozu jeder Schritt dient, was das Ziel ist, und wie das Körpergefühl ist, wenn alles richtig läuft.
Dann hat man zwar das Einsingen gemacht, ist aber nicht eingesungen.

Und weil ich Unsinniges gern vermeide, hab ich jetzt nicht einfach ein kurzes Einsingen aufgenommen, sondern 15 Kurzfilme, die jeweils einen Punkt dieses Einsingens absolut glasklar verständlich und fühlbar machen sollen. Und wenn man dieses Wissen und Körpergefühl hat, DANN kann man sich damit wunderbar einsingen. Mit einem der Beispiel-Abläufe, die ich zusammengestellt habe, oder mit dem Einsingen, das bei euch im Chor sowieso gemacht wird, bisher aber nicht zu spektakulären Klangverbesserungen geführt hat, oder direkt am Stück angewendet.
Meine Beispielabläufe kombinieren die Einzelteile am Schluss dann auf eine Weise, dass das frisch Kapierte jeweils direkt zum Fundament für das Folgende wird.
Für jedes Einsingen braucht ihr als Minimum die (in der Gesamtliste fettgedruckten) Schritte:

  • Resonanz finden, wo sie schon ist (mit geeigneten Klingern / Halbklingern)
  • Resonanz mit in Vokale nehmen,
  • Resonanz mit in Bewegung von Ton zu Ton nehmen
  • Oberen und unteren Endpunkt (Nasenklappe und tiefen Brunnen) finden
  • Immer schwierigere Hindernisse für die Resonanz einbauen, ohne die Spur blasser im Klang zu werden,

Optional und je nach Erfordernis des Stücks und Fähigkeitenprofil könnt ihr die anderen Teile dazunehmen oder weglassen, sobald ihr sie im Prinzip kennt.

Jeden Tag kommt eins der Filmchen. Die alten wiederholen könnt ihr jederzeit, mindestens drei Monate lang könnt ihr auf die Links zugreifen. Am Schluss kommt ein Beitrag, wo ihr alle Links zu allen Kursteilen beisammen habt.

Wer Unterstützung beim Umsetzen braucht, kann natürlich jederzeit ein Einzelcoaching buchen. Videokonferenzen machen es möglich. 😄

Damit ihr sofort praktisch einsteigen könnt, bekommt ihr heute neben der Fünf-Minuten-Einführung auch gleich die ersten praktischen zehn Minuten. Plus Bonus fürn Spaß.

Was wir insgesamt vorhaben:

  • Einsingen und Stimmbildung – Einführung (5 min.)
  • 1a: Resonanz finden – unten (10 min.)
  • 1b: Resonanz finden – oben (8 min.)
  • 1b kurz: Resonanz finden – oben (4 min.)
    • Bonus: Kanon zum Anwenden (pmm)
  • 2a: Obere und untere Räume kombinieren (15 min.)
    • Bonus: Kanon zum Anwenden (Gähnkanon)
  • 2b: Wieso noch mal elastisch sein? Und wie? (4 min.)
    • Bonus: Kanon zum Anwenden (Legato-Sprünge)
  • 2c: Verschiedene Bilder für die bewegte Dehnung (14 min.)
  • 3: Oberen und unteren Endpunkt des schwingenden Systems noch klarer fühlen und einsetzen (9 min.)
    • Bonus: Kanon zum Anwenden (Der morsche Porsche)
    • Bonus: Für die, die mehr wissen wollen: Die ausführlichere Erklärung zur Nasenklappe aus dem Oster-Gesangskurs 2020, Film ab min. 9:55
  • 4a: Vokale – leicht, wohlig und ausgeglichen (11 min.)
    • Bonus: Kanon zum Anwenden
  • 4b: Aber mit Text GEHT das nicht! – Gekonnter Umgang mit Konsonanten (21 min.)
    • Bonus: Kanon zum Anwenden (Schlachter)
  • 5: Messa di Voce / bruchlose Registerwechsel (17 min.)
  • 6: Das Zwerchfell ans Federn erinnern
    • Bonus: Für die, die mehr wissen wollen: Erklärung Zwerchfellreflex im langen Gesangskurs
  • 6a: Klassische Einsing-Übungen und wie man sie einsetzen kann (19 min.)
  • 6b: Legato und Abfedern kombiniert (Koloratur-Vorbereitung) (7 min.)
    • Bonus: Kanon zum Anwenden
  • Übung für obertonreiche Tiefe (5 min.)
  • Sinnvoller Ablauf 1, mit kurzen Erklärungen (35 min.)
  • Sinnvoller Ablauf 1, ohne Erklärungen (15 min.)
  • Sinnvoller Ablauf 2, kurz erklärt (30 min.)

Euren freiwilligen Kursbeitrag könnt ihr jederzeit über PayPal hinterlassen oder nach meiner Kontonummer fragen.
Ich habe mich ins Zeug gelegt, um euch mit dem Kurs viel Nutzen zu bringen, und freue mich sehr, wenn ihr den Gewinn, den ihr habt, honoriert.

Für heute viele liebe Grüße
Julia

Neuer Oster-Singkurs ab Dienstag

Hallo ihr Lieben!

„Schreibst du eigentlich gar nicht mehr“, fragen einige.
Nee, im Moment weniger.
Das ist schwierig mit so einem Blog, der sich von ganz allein zu so einer seltsamen Mischung entwickelt hat, von Reiseberichten über Zuhausebleibberichte und Kursangebote bis zu kurzen Eruptionen politischer Predigten.
Plötzlich denke ich bei egal was, das ich schreiben möchte: Es wird diejenigen nerven, die wegen der anderen Anteile hier sind.
Beispiel vorige Reisemeise: Zwei von euch haben mir gesagt, dass sie sie nervend und / oder besserwisserisch fanden, zwei haben sich ausdrücklich bedankt, und eine hat gesagt, „Spannend, das wusste ich noch gar nicht“, und der Rest hat nichts gesagt, und ich habe alle mit finsteren Mienen auf die Mail starrend vor mir gesehen.
Was natürlich nur eine Vermutung ist. Und ich will ja gar nicht nerven.
Anderererseits, wenn mir etwas so wichtig erscheint, kann ich auch nicht die ganze Zeit nur über andere Dinge schreiben und Berichte über schönes Wetter, leider abgesagte Strohballenbauseminare und neue Singkursideen schicken. Das geht auf Dauer nicht.
Ich werde also einfach weiter mal dies, mal jenes schreiben und darauf vertrauen, dass ihr souverän genug seid, euch abzumelden, wenn ihr das nicht lesen wollt, und gespannt weiterzulesen, wenn euch was interessiert.

Aaaaber – lustige Kursfilmchen hab ich tatsächlich gemacht, jetzt, wo das Wetter zwischendurch so toll war:
Es gibt wieder einen Ostersingkurs für alle, die wollen!
Erst hab ich überlegt, ihn nur über meine Kursplattform laufen zu lassen, aber dann wollte ich doch lieber so viele von euch wie möglich als Probekundschaft haben.
Also kommt jetzt ab Osterdienstag (ganz wie letztes Jahr, nur diesmal über zwei Wochen) jeden Tag eine Reisemeise – aber alle ganz kurz.
Immer nur ein paar Worte und dann ein Link zu einem sehr kurzen oder mittelkurzen Film zum häufig angefragten Thema

„Chor-Einsingen – mit Verstand und Gefühl“.

Stufenweise aufgebaut, ein Film auf dem anderen, so dass die, die mitmachen wollen, immer mehr Grundlagen kapieren und immer schöner klingen. Und sich, wenn man mal wieder richtig als Gruppe proben darf, im angebotenen Einsingen kompetent zurechtfinden und den größtmöglichen Nutzen draus ziehen. Weil ihr dann wisst, was das alles soll.

Zum Anwenden an richtiger Musik gibts ab und zu einen Link zum dazu passenden Stimmbildungskanon, den man dann mit mir zweistimmig singen kann. Oder ihr baut es in schöne Songs ein, ich pack ab und zu nette Karaoke-Empfehlungen auf YouTube dazu, die Spaß machen.

Ich mach das wie letztes Jahr für euch Probe-TeilnehmerInnen wieder auf Spendenbasis. Wer wenig hat, soll das Wenige auf jeden Fall behalten und freudig gratis mitmachen, wer genug hat, gebe, was er oder sie gern dafür geben möchte. An Kursgebühren und an Rückmeldungen, beides ist sehr willkommen.

Talent ist, die Lust zu haben,
etwas zu machen.

Wer die Mails auf keinen Fall kriegen will, müsste sich dann für zwei Wochen ab- und am besten danach wieder anmelden.
Oder einfach zwei Wochen lang ignorieren und dann wieder mitlesen.

Ab 26.4. lass ich denselben Kurs auf der Seite http://www.juliahagemannssingkurs.wordpress.com laufen, falls ihr KollegInnen oder anderen Chören Bescheid sagen wollt.
Dort dann garantiert ohne Privatgeplauder oder gar Corona-Nachrichten. Damit es keinem peinlich sein muss, mit wem er so verkehrt.

Und jetzt komm ich mit einer einzigen guten Nachricht hier:

Die Uni Oxford hat einen ausgeklügelten Risikorechner erstellt, wo man nach allen aktuell bekannten Daten sein Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht und verschiedenste Vorerkrankungen / Medikationen eingeben kann (anonym), und das System rechnet dann das Covid-Risiko aus, einmal, wie wahrscheinlich ein schwerer Krankheitsverlauf abhängig von den Risikofaktoren ist, andererseits das Sterberisiko.
Ich fand das ziemlich beruhigend und schätze, es könnte sogar Risiko-Fällen so gehen, wenn 1,5 mal wenig sich als immer noch nicht sehr viel rausstellt.
Guckt nach, wenn es euch interessiert:
https://qcovid.org/Calculation.
Genial wäre noch, wenn der Vergleich mit Autofahren, Rauchen, übermäßigem Fastfoodgenuss und ähnlichem gleich daneben stehen würde.
Aber man kann nicht alles haben.
Immerhin dürfte die Uni Oxford als einigermaßen seriös und verlässlich durchgehen.

Gerade ist meine Pianistin Annette zum Proben hier. Wir haben gestern gleich ordentlich losgelegt. Denn wir wollen ja hoffen, dass wir das letztens abgesagte Konzert im Schloss von Rothenburg ob der Tauber dieses Jahr doch mal geben dürfen. Allerdings proben wir auch vieles, was nicht dafür ist, Purcell und Bach und vierhändigen Beethoven.
Es tut so UNGLAUBLICH gut, mal wieder gemeinsam Musik zu machen!
Unfassbar, was der Welt fehlt, wenn all diese Chöre und Orchester und Oktette, alle Konzerte, alle sonstigen musikalischen Gemeinschaftsaktionen wegfallen! Und unfassbar, was MIR fehlt, und was ich dann unter den Teppich kehre, um es nicht merken zu müssen.

Und heute beim Machen und Überlegen und Diskutieren kam uns gemeinsam die Idee zu einem kleinen Online-Workshop für alle, die ihr harmonisches Hören ausbauen würden.
Thema:
Eine Welt voll Harmonie!
Harmonien hören, spielen, genießen am Klavier.
Was man im Präsenzunterricht nie hinkriegen würde, dass nämlich jedeR am eigenen geliebten Klavier sitzend mitmachen und alles sofort ausprobieren kann, das funktioniert über Video ganz hervorragend.
Drei TeilnehmerInnen plus ich, die sich lustige Anregungen dafür ausdenkt. Wir hatten schon tolle Ideen. Vermutlich erstmal einfach drei oder vier Donnerstgabend-Termine für einen Einstieg. Dann sehen wir, ob es zu mehr führen will. Überlegt gern schon mal, wer Spaß an so was hätte.
Zwei Plätze gibts noch. Einzelheiten demnächst.

Jetzt verabschiede ich mich für heute und erzähle euch von den wilden Aktionen wie Lehmputz, Ökodorfsuche, dass ich mich spontan zu einer Coachingausbildung angemeldet habe und so weiter, ein andermal, sonst wird das hier zu lang.

Ich drücke euch von Herzen und wünsche euch ein frohes Osterfest!
Liebe Grüße
Julia

Rosenmontag – Inzidenzing Queen…

Hallo ihr Lieben,

es kamen schon Anfragen, ob es mich noch gebe 🙂
Ja doch! Ich habe die letzten Wochen einen großen Haufen Beerdigungslieder geschrieben und hätte nie gedacht, dass das so eine beglückende Aufgabe ist!
Von dem Coaching, in dem man lernen kann, die eigenen inneren Bodyguards und Saboteure niederzuringen, umzuschulen oder vorübergehend in den Besenschrank zu sperren, hatte ich ja erzählt, oder? Den Kurs mach ich jetzt seit fünf oder so Wochen, und es tut sich einiges. Unter anderem eben, dass ich gemerkt habe, dass die Stimme, die in meinem Hirn mit schönster Regelmäßigkeit und profundem Basstimbre sagte: „Das wird NIE was, lass es lieber, kein Mensch wird es lesen wollen! Außerdem MACHT man über so ein ernstes Thema keine Scherze!“, sowie ich auch nur in die Nähe von Zettel und Stift kam, dass also diese Stimme anders als vermutet gar nicht meine eigene ist, sondern Prof. Richter gehört! Also nicht dem ehemaligen Düsseldorfer Intendanten, sondern nur der richterlichen inneren Stimme (einer schlichten Überlebensstrategie des limbischen Systems, die vor dem Löwen hinterm Busch warnen soll), die man mal irgendwann irrtümlich als Wahrheitsquell akzeptiert hat, und die sich seitdem mit falschen Doktor- und Professor-Titeln legitimiert, aufbläst und ihre Macht zementiert. Und halt immer mal sagt: „Lass das, du schaffst das sowieso nicht, und die Welt ist besser dran, wenn du es nicht versuchst. Was du vorhast, ist vermutlich ein Löwe hinterm Busch.“


Diese Entdeckung fiel zeitlich zusammen mit dem ersatzweise online stattfindenden Beerdigungslieder-Songcamp (dem ersten Songcamp meiner Laufbahn), und das führte dazu, dass ich gleich als erstes Beerdigungslied mal ganz renitent und fröhlich kichernd „Bolle reiste jüngst zu Pfingsten“ neu vertextet habe. Und als daraufhin kein Blitzschlag aus heiterem Himmel erfolgte, habe ich absolut beflügelt weitergemacht und jetzt 16 Texte zum Thema verfasst, zwei davon auch mit Musik dazu, und sie heute nacht um halb zwei eingereicht, denn heute geht die Auswahl der Lieder los, die letztendlich abgedruckt werden.
(Ja, auch Bolle hab ich eingereicht. Ehre, wem Ehre gebührt!)
Es ist unglaublich schön, wenn die kreative Quelle auch außerhalb von Kursen und Gruppen wieder so ins Sprudeln kommt. Und das Thema ist ja auch irgendwie dran im Moment.

Und Schneespaziergänge mussten natürlich sein in den letzten Tagen! Eine Wonne. Man konnte sogar draußen auf einem Bänkchen am Fluss sitzen und dichten, während die Eisschollen wie große Glasglocken aneinanderklingelten oder auch mal -krachten, und Wildgänse und Rotkehlchen um die Wette rabatzten.

Und währenddessen waren auch unsere lieben Landesväter und Bundesmütter nicht untätig in ihrem Bestreben, uns vor allem Risiko zu schützen: Mit dem neuesten Beschluss der KaMin-Kungelrunde (Kanzlerin/Ministerpräsidenten) ist mein nächster Kurs, den ich Ende des Monats hätte mit leiten dürfen, auch hin. Musikalische Grundlagen für angehende Tanzlehrerinnen.
Denn 35 ist das neue 50!
Und wir dürfen schließlich auch das Erreichte nicht gefährden.

Ich sags euch: Sie hören nicht auf. Egal, wie weit die Zahlen fallen. Wiehler hat jetzt schon gesagt, eine Inzidenz von zehn wäre doch auch schön. Merkel sagt, eine andere Zahl als 35 werde es „jetzt“ nicht geben. Hört ihr die Nachtigall in holländischen Holzgaloschen über elektronisch verstärkte Bühnenbretter trapsen?
War da nicht mal was mit „Wir müssen NUR das Gesundheitssystem vor dem Zusammenbruch bewahren!“?
Das hat doch gut geklappt, einige Ärztinnen und Ärzte mussten 2020 sogar in Kurzarbeit und etliche Krankenhäuser konnten geschlossen werden, weil sie sich nicht rentierten. Nicht mehr flächendeckender Zusammenbruch als gewöhnlich.

Vor einem Jahr hätte kaum jemand von uns gewusst, was „Inzidenzwert“ überhaupt heißt.
Das Lustige: Ich glaube, es weiß immer noch kaum jemand.
Wikipedia soll angeblich in den naturwissenschaftlichen Sparten noch ganz verlässlich sein. Dort findet sich:

Inzidenz (Epidemiologie)
In der Epidemiologie und medizinischen Statistik bezeichnet Inzidenz (von lateinisch incidere ‚vorfallen, sich ereignen‘) die Häufigkeit von Ereignissen – insbesondere von neu auftretenden Krankheitsfällen – innerhalb einer Zeitspanne und Personengruppe.“

https://wikipedia.de

Hier haben wir gleich zwei Dinge, die nicht dazu passen, was im Moment öffentlich mit dem Begriff gemacht wird: „neu auftretend“ und “Krankheitsfälle“.

1) „Krankheitsfälle“ werden bei uns nicht gesondert erfasst, ein positiver PCR-Test reicht, um in den offiziellen „Inzidenzwert“ eingerechnet zu werden. Allein dadurch ist er laut Definition kein Inzidenzwert und sagt nicht das, was behauptet wird.
Unter anderem aus folgenden Gründen:

  • Es gibt einen Anteil falsch positiver Tests.
  • Und selbst wenn der Test Virusmaterial findet, heißt das nicht, dass es intakt ist oder genug, um jemanden anzustecken. Laut Mitautor des Corman-Drosten-Papers und Hersteller des Drosten-Tests Olfert Landt kann der Anteil nicht infektiöser an den Positivtesten bei 50% liegen. Sagt der Hersteller. Der damit Geld verdient, und nicht zu knapp, und kein Interesse daran hat, das Ding schlechtzureden. Andere Sachverständige gehen noch viel weiter, aber das sind Verschwörungstheoretiker.
Fuldaer Zeitung, abgerufen am 4.1.21
  • Der Test sucht und findet keine Viren, sondern einzelne Genschnipsel, Proteinfragmente aus dem Erbgut DES Sars-CoV-2 Virus, und verdoppelt sie dann so lange, bis entweder was zu sehen ist oder nicht.
    • Verdoppelt man das Gefundene 25 mal, werden aus einem einzelnen Genschnipsel 33.554.432, also dreiundreißigeinhalb Millionen. Das ist schon viel. Deshalb sagen viele Wissenschaftler, wenn bis dahin noch nichts zu sehen war, reicht die Menge ziemlich sicher nicht aus, um jemanden anzustecken. Bloß werden diese Tests meist nicht standardisiert eingesetzt. Sehr oft wird 30, 35, 40 oder auch schon mal 45 mal verdoppelt. Aus einem Schnipsel werden dann
      • bei 30 Zyklen: gut eine Milliarde (1.073.741.824)
      • bei 35: gut 34 Milliarden (34.359.738.368)
      • bei 40: gut eine Billion (1.099.511.627.776)
      • bei 45: gut 35 Billionen (35.184.372.088.832) Schnipsel. Aus jedem einzelnen. Wenn ich mich nicht verrechnet habe.
    • Und zwar auch, wenn da nur ein Schnipsel im Labor rumflog und sich in die Petrischale verirrt hat, was mit steigender Probenanzahl pro Arbeitstag schon mal passierten kann.
  • Der Test ist nur für den Laborgebrauch und nicht zur Diagnose geeignet. Nur zur Bestätigung einer ärztlichen Diagnose. Steht auf dem Beipackzettel. Und sagte auch schon Cary Mullis, der als Erfinder des Verfahrens dafür mit dem Nobelpreis geehrt wurde und es wissen sollte. Oder auch das Schweizer Bundesamt für Gesundheit:
Stand Januar.
Das Dokument https://www.swissmedic.ch/swissmedic/de/home/news/coronavirus-covid-19/mb_covid-19_testung.html wird derzeit überarbeitet und dann wieder freigeschaltet.
  • Das Virus selbst ist ja, wie wir wissen, schon vielfach mutiert, wie Viren das eben so tun:
Das sind die bisher gefundenen Varianten und Mutationen des ursprünglichen Wuhan-Virus (Mitte der Grafik) weltweit. Aus einer Befragung von Dr. W. Wodarg im Corona-Ausschuss, Sitzung 37. Es scheint übrigens etliche Studien, zu geben, die zeigen, dass die britischen und südafrikanischen Varianten nicht dauerhaft infektiöser sind als die bisherigen. Die britischen Infektionsraten lagen mal kurz 6 % höher, dann fielen die Werte wieder ab.
  • Und jeder Test sucht einen anderen Erbgutschnipsel oder zwei oder drei. (Wenn der eine Schnipsel so markant ist wie das Fragment „Festgemauert in der Erden…“, sagt das u.U. mehr aus, als wenn ich zwei Fragmente suche, die „Es war einmal …“ und „…und lief in den finsteren Wald hinein“ entsprechen.) Der Test merkt nicht, ob es abgebrochene Schnipsel eines schon längst inaktiven Virus von der unbemerkt vor 6 Monaten überstandenen Infektion oder der Türklinke vom Bahnhofsklo war oder ein ganzes, das schon freudig mit Reproduktion in den Körperzellen beschäftigt ist.
  • Selbst wenn das gefundene Virusmaterial von intakten, vermehrungsfähigen Viren stammt, kann es sich um eine folgenlose Besiedelung der Schleimhäute handeln, die vom Immunsystem gut bewältigt wird. Die Schleimhäute sind mit den erstaunlichsten Dingen besiedelt, und die meisten davon machen gar nichts. Solange unser Immunsystem intakt ist und nicht durch Isolation, also fehlende Viren-Updates, Bewegungs- oder Vitaminmangel oder anderes an seiner Arbeit gehindert wird.
    • Oder es kann eine mäßige Virusvermehrung stattfinden, die vom Immunsystem gut bewältigt wird. Und das Immunsystem merkt sich so ca. 30-40 Merkmale der Eindringlinge, bildet Antikörper und T-Zellen und so, die so gut auf Zack sind, dass sie auch entfernte mehrfach mutierte Verwandte davon erkennen, die nur noch 18 oder 23 der Merkmale haben. 80 – 85% aller „Infizierten“ merken nichts davon oder haben nur ganz leichte Symptome. Wer nichts von einem Virus merkt, das er in sich trägt, gilt bei den meisten anderen Krankheiten als gesund, ist also nicht unbedingt ein Krankheitsfall. Die mit den leichten Symptomen könnte man, wenn man wollte, in den Inzidenzwert einrechnen.
    • Und dann gibt es noch die schweren Fälle und die mit Todesfolge. Von denen würde man selbstverständlich jeden neu aufgetretenen Fall in den Inzidenzwert einrechnen.
  • Die WHO hat, um das Kuddelmuddel nicht völlig überhand nehmen zu lassen und die Trefferquote zu erhöhen, am 20. Januar 2021 eine neue Richtlinie veröffentlicht, WIE dieser Test durchzuführen sei. Das würde streng genommen einen Großteil aller bisherigen Testergebnisse weltweit ungültig machen. Es sollen jetzt – neue Idee – die Beipackzettel bis zum Ende gelesen und zudem nur noch Tests als positiv gewertet werden, die 1) zu den von einem Arzt festgestellten Symptomen passen, 2) angeben, wie viele Vervielfältigungszyklen gemacht werden mussten, um das Proteinstück zu finden, und 3) im Fall eines positiven Ergebnisses durch einen zweiten Test auf ein anderes Fragment der Virus-RNA verifiziert werden – eigentlich Dinge, die einem der gesunde Menschenverstand schon sagen würde. Aber offensichtlich wurde das bisher vielfach anders gehandhabt. Hier ist die Richtlinie: https://www.who.int/news/item/20-01-2021-who-information-notice-for-ivd-users-2020-05
  • Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat in den USA gerade PCR-Tests von 200 Herstellerfirmen vom Markt genommen, weil sie sich als untauglich erwiesen haben. Also NOCH untauglicher als bisher bekannt. FDA-Veröffentlichung hier: https://www.fda.gov/medical-devices/coronavirus-covid-19-and-medical-devices/removal-lists-tests-should-no-longer-be-used-andor-distributed-covid-19-faqs-testing-sars-cov-2

Wir tappen schlicht ziemlich (um nicht zu sagen absolut) im Dunkeln, wie viele Krankheitsfälle wir eigentlich haben. Krankheitsfälle in dem Sinne des Wortes, wie wir sie bräuchten, um der Definition des Inzidenzwertes genügen zu können. Zumal ja auch immer mal mehr, mal weniger getestet wird, je nachdem, ob die Vorgabe gerade ist, möglichst alle zu finden, oder irgend was anderes.
Das zweite Problem in Bezug auf die Inzidenzwert-Definition ist:

2) „neu auftretend“ – wie viele Fälle NEU sind, wissen wir nicht, denn wenn ein positiv getesteter Mensch auf der Intensivstation jeden Tag wieder getestet wird, wird JEDES Testergebnis dieses selben Menschen wieder in diesen Wert eingerechnet. Wir haben also auch keinen Schimmer, wie viele der „neuen“ positiven Ergebnisse tatsächlich neu sind.

Kurz: Wir haben KEINE Ahnung, wie viele der getesteten Menschen krank oder auch nur ansteckend sind, und wie viele davon neue Ansteckungen sind.

Jeder der oben aufgelisteten Punkte einzeln würde es schon schwer machen, den „Inzidenzwert“ als Inzidenzwert zu bezeichnen. Ihn als Maßstab für reihenweises Einsperren gesunder, nicht ansteckender Menschen zu nehmen, ist ein bisschen zweifelhaft. Zumal es dafür eigentlich einen richterlichen Beschluss bräuchte, keinen Anruf vom Gesundheitsamt.
Trotzdem wird auf der Grundlage dieser reichlich aus der Luft gegriffenen Zahl u.a. beschlossen, ob nur Angela Merkel sich die Haare schneiden lassen darf oder ob auch Lehrerinnen das dürfen. Ob nur Herr Spahn in seinem Beruf arbeiten darf oder auch Köche. Ob nur Politiker zusammen in der Kantine am Tisch sitzen dürfen oder auch normale Menschen.
Mit dieser Zahl wird begründet, dass es o.k. ist, obwohl das Grundgesetz anderes vorsieht, Polizisten in Wohnungen zu schicken und bei „illegalen Kindergeburtstagen“ Grundschulkinder aus Badezimmerverstecken zu zerren. Dass es Sinn macht, Rodelbahnen polizeilich zu räumen. Oder das Demonstrationsrecht auszuhöhlen. Die auf ein Jahr befristete „epidemische Lage nationaler Tragweite“ demnächst zu entfristen, so dass weiterhin, ohne das Parlament unnötig zu bemühen, per Verordnung regiert werden kann. Und schlicht das ganze Land in einen dem Hausarrest bei aufsässigen Teenagern nicht unähnlichen Zustand zu bringen. Das war ja, um Weihnachten zu retten. Weihnachten 21, 22 oder wann?

Kommt das denn im Ernst nur mir komisch vor?
Ist die Angst, an diesem Virus zu sterben (statt an was anderem) tatsächlich so riesig, dass sich das alles richtig und verhältnismäßig anfühlt?

Die Begründung der ominösen Zahl 50 „Infizierte“ (also 50 warum und nach wievielen Verdopplungszyklen auch immer positiv getestete Menschen) pro 100.000 Leute in einer Gegend über sieben Tage – das ist übrigens genau die Zahl, die der offiziellen Definition einer „seltenen Erkrankung“ entspricht: fünf von zehntausend – die Begründung, warum es nicht mehr sein dürfen als die, war ja nicht etwa, „weil sonst Tante Anneliese stirbt“, sondern nur, dass erst DANN die Gesundheitsämter in der Lage seien, die Kontakte nachzuverfolgen.
Na, dann ist ja alles klar. Dass man in zehn Monaten des immergleichen Damoklesschwerts etwa die Gesundheitsämter personell hätte aufstocken können oder die Fax-Geräte durch was Schnelleres ersetzen, vielleicht Brieftauben, DIE Idee ist natürlich zu abwegig, klar. Oder zu teuer.
Jedenfalls teurer, als Finanzhilfen zu versprechen und dann nicht auszuzahlen.
Und wo kämen wir auch hin, wenn die Hilfen alle ausgezahlt würden? Wovon soll das Geld jemals wieder reinkommen, wenn die ganzen Betriebe pleite sind?

Und wenn die Zahl 50/100.000, die „seltene Erkrankung“, dem Sicherheitsbedürfnis der KaMin-Runde nicht mehr ausreicht (vielleicht, weil so viele Gesundheitsamtsmitarbeiter in Quarantäne sind und von zu Hause aus keinen Fällen hinterhertelefonieren können?), dann heißt es, komm, egal, machen wir 35, vorsichtshalber. Die sind jetzt alle dran gewöhnt. Die Kinder an prügelnde und schreiende Eltern, die Künstler an Sozialhilfe, die Boxclubbesitzerinnen an steigende Schuldenberge, und alle daran, ihren Großeltern WhatsApps zu schicken, statt sie in den Arm zu nehmen und abzuknutschen, was das Zeug hält, so lange man sie noch HAT.

Hm. Selbst wenn man der Meinung ist, dass das bisher verhältnismäßig war, weil wir ja eine Million Tote prophezeit bekommen hatten – WIE LANGE, meine Lieben, wird es noch verhältnismäßig sein für euren Geschmack? Welche wie begründete Zahl scheint euch einleuchtend? Und wie viele Jahre würdet ihr zu Hause bleiben, um sie zu erreichen?
Vor allem angesichts der Tatsache, dass man weltweit keine Korrelation zwischen Härte der Maßnahmen und Anzahl der Todesfälle im jeweiligen Land finden kann? Und Lockdowns nie vorher auch nur in Betracht gezogen wurden? Erst als China es so verlockend vorgemacht hat und Tedros mal gucken fuhr, kam die Idee auf.
Seit Sommer rät die WHO von Lockdowns als Mittel der Pandemiebekämpfung ab, weil sie kaum etwas bringen, aber zu gewissen Problemen mit Armut führen könnten. Eventuell. Wenn man Pech hat. Und zum Beispiel in Ländern ohne Sozialsystem wohnt. Oder hierzulande sein Restaurant nicht öffnen darf, während die Innenstadtmiete weiterläuft.

Ach ja, wie diese prognostizierte eine Million Tote zustande kamen, das hat ja letzten Sonntag die Welt veröffentlicht, nachdem sie sich den Mailwechsel zwischen Innenministerium und mit Prognosen beauftragten Forschern vom März juristisch erklagt hatten. Sehr spannend. Anscheinend BRAUCHTE das Innenministerium Gründe für harte Maßnahmen, wieso auch immer, und war sich nicht zu schade, WissenschaftlerInnen anzuschreiben und um gute Gründe dafür zu bitten. Und dann haben sie diesen Mailverkehr nicht gelöscht, ungeschickterweise, nachdem sie die Millionenprognose bekommen hatten, so dass man die Herausgabe gerichtlich erstreiten konnte, und die Welt-RedakteurInnen ihn lesen und drüber staunen konnten. Ich hab auch gestaunt. Vor allem darüber, dass die das nicht gelöscht haben.
Und darüber, dass es so verblüffend wenig Reaktion auf solche Erkenntnisse gibt. Das betrifft uns doch irgendwie – oder nicht?
Das spielt doch eine Rolle, ob das ein reelles Risiko war oder eine Gefälligkeitsbehauptung. Kommt mir jedenfalls so vor, aber ich kann mich irren…

Zurück zum PCR-Test. Noch eine sensationelle Veröffentlichung!
Der Artikel, in dem Christian Drosten et al. seinen maßgeschneiderten Test im letzten Jahr der Weltöffentlichkeit vorgestellt haben (zu einem Zeitpunkt, als er offiziell noch sagte: „Keine Sorge, das ist nur eine leichte Erkältung!“) ist innerhalb von vorher wie nachher nie erreichten 48 Stunden peer-reviewed (also von der Wissenschaftsgemeinschaft fachlich überprüft und für solide befunden) und veröffentlicht worden.
Eine Sensation, denn die (online-)Zeitschrift Euro-Surveillance, in der der Artikel erschien, braucht sonst eher ein halbes Jahr für so was. Man muss ja auch gründlich sein, wenn man die Arbeit von KollegInnen auf Herz und Nieren abklopft.
Aber hier: am 21.1.2020 eingereicht, am 22.1.20 genehmigt, am 23.1.20 veröffentlicht.
Und – zack! Sage noch mal jemand, Wissenschaftsjournale seien träge.
Laut Angaben von Eurosurveillance haben die sich so beeilt, weil ja Pandemie war. War es da bloß noch nicht, wie gesagt, das war in der „Leichte Erkältung“szeit.
Wo allerdings auch Herr Sahin, der vorausschauende Chef con BioNTech schon alle anderen Forschungslinien hatte fallen lassen, um den dringend benötigten Impfstoff zu entwickeln. Zu einem Zeitpunkt, wo die Todesrate selbst in China noch bei 0 lag. Manche Leute sind einfach unfassbar gut in Voraussagen und haben so was im Gefühl.

Zu der bemerkenswerten Schnelligkeit der fachlichen Überprüfung des Artikels durch Eurosurveillance mag beigetragen haben, dass Drosten selbst und seine Mitautorin Chantal Reusken zufällig auch zu den Herausgebern der Zeitschrift gehören. Was jetzt, sagen wir, ein bisschen unorthodox ist, wenn man überzeugend wissenschaftlich arbeiten will.
Das ist aber nur einer der Punkte, den 22 internationale WissenschaftlerInnen (mit Schwergewichten wie Dr. Mike Yeadon und Prof. Ulrike Kämmerer in ihren Reihen) an diesem Artikel kritisierten, als sie ihn doch mal gründlich unter die Lupe nahmen. Andere Punkte sind, dass er fachlich anscheinend extrem schlecht gemacht ist. Das kann ich nicht machprüfen. Sie listen aber drei kleine Mängel auf. Und sieben große. Und fordern die Rücknahme des Papers. (https://cormandrostenreview.com/report. Vielleicht versteht ja von euch jemand genug vom Inhalt).
Eurosurveillance findet das insgesamt unsinnig und äußert sich nicht zu einzelnen Kritikpunkten.

Frage: KANN es sein, dass wir uns für die Maßnahmen die ganze Zeit auf etwas stützen, das nicht ganz so solide ist, wie es sein sollte, um das zu rechtfertigen, was damit gemacht wird?
Der Test ist weder dafür gedacht noch geeignet, Krankenzahlen festzustellen, wird falsch angewendet oder wurde es zumindest bis zum 20. Januar 2021 (ohne Abgleich mit Symptomen oder Gegenprüfung und oft viel zu hohem ct-Wert / zu vielen Vervielfältigungszyklen), ist höchstwahrscheinlich vor der Veröffentlichung nicht von FachkollegInnen vernünftig überprüft worden und möglicherweise (laut den FachkollegInnen, die ihn jetzt überprüft HABEN) sehr schlampig gemacht. Ist aber die Begründung für alle Maßnahmen.
Hm. Scheint mir irgendwie komisch.

Aber immerhin, wir dürfen bald wieder zum Friseur. Dann wollen wir mal nicht so sein. Wird schon alles stimmen.

Heute bin ich zu keinem Beerdigungslied gekommen. Und geregnet hats auch noch!

Jetzt wünsche ich euch noch einen fröhlichen Karnevalsdienstag und einen beschwingten Einstieg in die – Faktenzeit, wollte ich schreiben. Nein, Fastenzeit natürlich.

Viele liebe Grüße und weiterhin fallende Koinzidenzwerte!
Julia


P.S.: Wer wieder einen spannenden neuen Daniele-Ganser-Vortrag sehen will, kann das hier. Ich schätze ihn sehr mit seiner Art, nicht zu behaupten: „Die haben Recht! Nee, die haben Recht!“, sondern die Argumente beider Seiten auf den Tisch zu legen und in seinem zauberhaften Schweizer Akzent zu sagen: „Ich kann Ihnen nicht sagen, was da richtig ist. Da müssen Sie schon selber denken!“, und dabei eine Menge spannender Dinge aus verschiedenen Ecken der Welt zusammenzutragen und miteinander zu vergleichen.

Er hat den Vortrag vor einem Publikum von drei Leuten plus Kameramann gehalten, weil in der Schweiz maximal 5 Leute zusammentreffen dürfen (wegen der Inzidenzwerte…). Ich bin froh, dass er sich die Mühe gemacht hat.

Dr. Daniele Ganser: Corona und China: eine Diktatur als Vorbild?
https://www.youtube.com/watch?v=xcjMUVrsBVg&list=TLPQMTEwMjIwMjErCzFFRORoUw&index=

2021 läuft an, ich laufe nicht….

Hallo ihr Lieben!
Daran, dass dieser Beitrag so viele Filme enthält, seht ihr, dass ich zu viel zu Hause bin, statt zu wandern. Aber sie lohnen sich allesamt, und vielleicht seid ja auch ihr mehr zu Hause, als euch lieb ist, und froh über intelligente und auch berührende Dinge.
Wenn Sehnsucht nach Kreativspielchen besteht, meldet euch, dann mach ich neue Beiträge dazu.

Wer den „All That We Share“-Film mochte, der wird wahrscheinlich auch diesen lieben. So eine wunderbare Idee, nach den Geschichten zu suchen, die uns miteinander verbinden. Wie schade, dass man nicht alle hören kann, vermutlich weil der Film unter fünf Minuten bleiben sollte.
(Die Videos sind seit einiger Zeit alle nicht mehr eingebettet, aus Datenschutzgründen, sondern schlicht verlinkt. Aufs Bild klicken reicht.)

Ich hatte gerade Besuch von Saskia, die damals beim Pilgern in Spanien in mein Leben gepurzelt ist und jetzt eine meiner jüngsten Freundinnen ist. Da kriege ich dann immer aus erster Hand erzählt, wie es ist, wenn man beim Studieren so gut wie NIEMANDEN sieht außer dem eigenen Computer, und wenn der Nachbar um 20:00 Uhr ins Fenster linst, um zu sehen, ob der sporadische Besuch ordnungsgemäß vor der Sperrstunde das Wohnheimzimmer verlassen hat. Österreich ist uns ja immer noch mal ein Schrittchen voraus.
Aber was ist das schön, mitten in der Nacht noch zum Klavierspielen gezwungen zu werden, weil es jemand so anheimelnd findet, mit stop-and-go-blattgelesenem Mozart einzuschlafen!

Vorsicht Humor! Wer nicht über das Corinna-Virus lachen kann, überspringe den Witz.

Zwei Stationsärzte treffen sich: Der eine: „Na? Wie ist denn die Lage bei Dir?“ 
Der andere: „Na ja, es geht so. Und bei Dir?“
„Ach weißt du“, sagt der erste, „im Moment haben wir da einen Fall liegen, der hat gerade alles: die Ruhr, Cholera, Thrombose im Bein und jetzt auch noch Covid.“
„Ach Gott, und was macht ihr?“
„Na ja“, sagt der, „morgens Toast, mittags Omelett und abends Pizza.“ 
„Und das hilft?“
„Nein, aber es passt unter der Tür durch.“
                                        Omar Sarsam, Chirurg und Kabarettist

Ende des Jahres habe ich mit Luisa und Edith den Jahresrückblick des ZDF gesehen. Mir ist dabei ziemlich schlecht geworden. Und danach konnte ich verstehen, warum Leuten, die kritische Fragen zum Wegsperren ganzer Regionen stellen, zu Maskenzwang bei Parkspaziergängen, zur Tauglichkeit von PCR-Tests (die laut ihrem Erfinder Kary Mullis und ihrem Beipackzettel ausdrücklich nicht zur Diagnostik geeignet sind), im Moment so ein ungeheurer Gegenwind um die Ohren bläst.
Immer und immer wieder wurde in der Sendung ganz nebenbei und unterschwellig jede Kritik, jedes Hinterfragen als verantwortungslos und schuld an der derzeitigen Misere dargestellt. In kleinen Nebensätzen. Als ironischer Seitenhieb getarnt. Oder auch pädagogisch erklärend. Es wurde ein schönes Wir-Gefühl geschaffen, wir, die Guten, die sich einig sind, die fraglos auch die verstörendsten Maßnahmen befolgen und damit Menschenleben retten, gegenüber den irren veganen Oma-Mördern. Ich überspitze leicht. Kein Wunder, dass viele von denen, die sich diese Sender jeden Tag ansehen müssen oder wollen, reflexartig mit Beschimpfungen oder Schlimmerem reagieren, wenn sie auf Dissidenten stoßen, die die offizielle Berichterstattung unstimmig oder einseitig finden und sich auf die Suche nach Hintergründen machen. (Und dann entweder auf genau so unstimmige Dinge alternativer Presse reinfallen oder sich nach und nach ein umfassenderes Bild machen. Das dann vielleicht nicht weniger erschreckend ist, aber logischer.)
Ja, immer wenn die eigene Meinung bestätigt wird, sehen solche Beiträge völlig unmanipulativ aus, die Erfahrung mache ich durchaus auch andersherum. Was ich endlich mal nicht tendenziös finde, finden meine Gesprächspartnerinnen womöglich im höchsten Maße polemisch. Die Metastudie von Prof. Kappstein über Masken erscheint mir sehr einleuchtend, während es meinen Bruder maßlos ärgert, dass die Autorin offenbar vorm Schreiben schon der Meinung war, Masken seien, so wie sie derzeit verwendet werden, nicht so sinnvoll, und genau das jetzt gründlich belegt. Und umgekehrt geht es mir so, wenn mir jemand uneinleuchtend das Gegenteil beweisen will.
Trotzdem, ihr Lieben: ich plädiere dafür, dass wir uns dem Ärger und der Irritation stellen und gegenseitig unsere Informationen austauschen! In der jeweils eigenen Info- und Meinungs-Blase ist es vielleicht gemütlich, aber das ist keine Dauerlösung. Brauchen wir alte dänische Fernsehwerbung, um wieder zu spüren, dass wir als Menschheit auch dann das Entscheidende gemeinsam haben, wenn eine abweichende Einstellung zu einer Gesundheits- oder Politikfrage uns vermeintlich trennt?

Wer noch mal Genaueres über die absonderlichen Grafiken der letzten Reisemeise hören will, aus berufenerem Munde, kann sie sich hier von Dr. med. Matthias Klaus, Neurologe aus Celle, erklären lassen.
Ich stimme ausdrücklich nicht mit all seinen sonstigen Ansichten überein, falls mir gern wieder jemand mangelnde Distanzierung vorhalten möchte. Aber er erklärt gut. Trotz des eigenwilligen Settings mit Täfelwand und Gitarre im Hintergrund.

Warum bei dieser Lage der Dinge offenbar trotzdem so viel Umbruch der Gesellschaft stattfinden muss, dazu liefert der Historiker und Autor Paul Schreyer hier verblüffendes Material.
Er hat mal sämtliche öffentlich verfügbaren Quellen zu Regierungs-Übungen und -Planspielen der letzten ca. dreißig Jahre zu den mutmaßlichen großen Krisen der Gegenwart und Zukunft (von Terrorismus bis Pandemien) durchgesiebt und zu einem unfassbar spannenden Vortrag zusammengestellt. Hätte ich in der Schule schon gewusst, dass Geschichte SO elektrisierend sein kann, hätte ichs womöglich studiert. Der reinste Krimi. Wenn ihr eine gute Stunde Zeit habt oder ein geniales Hörbuch bem Bügeln oder Badputzen braucht – das hier lohnt sich meiner Meinung nach sehr.

Ja, ich weiß, der Titel hört sich ganz entsetzlich nach Verschwörungstheoretiker-Geseiere an. Aber Schreyer hat, soweit ich das verstehe, überhaupt keine Theorie. Er berichtet einfach von dem, was er über die in den letzten Jahrzehnten von Regierungen und Industrie, z.T. unter Mitwirkung der Presse erarbeiteten Krisenfall-Vorbereitungen gesammelt hat. Und wer da alles mitgespielt hat und in welchen Rollen. Wenn da der Zufall eine Rolle spielt, dann eine höchst glanzvolle Titelpartie.
Aber wer weiß – vielleicht hört jemand mit ARD-Vorbildung da sofort eindeutig Meinungsmache, so wie ich sie im ZDF-Jahresrückblick gehört habe.
Das wäre doch spannend, das zu erfahren.
Ich freue mich auf Rückmeldungen und Meinungen von euch!

Und wer gern ein schönes Live-Konzert nach Hause geliefert haben möchte, kann meine Studienkollegen und Freunde Gregor und Christian hier musizieren hören. Beide ganz besonders wunderbare Musiker! Mittwoch halb acht.

Viele liebe Grüße
Julia


Silvester

Hallo ihr Lieben!
Vermutlich ist es eins der stilleren Silvesterfeste eures Lebens. Ich hoffe, ihr genießt es trotzdem, den Übergang aus diesem Jahr in ein neues zu feiern.

Ich bin auf einen wunderbaren Kurzfilm des dänischen Fernsehens gestoßen, der schon drei Jahre alt ist und noch dazu als Werbung gemeint war – es ist so ziemlich die beste Werbung, die ich bisher sehen durfte. Genießt: All That We Share

Mit vielen Freundinnen und Freunden und Familienmitgliedern landet das Gespräch ja immer wieder mysteriös bei den Gesundheits- und Politikfragen, die dieses Jahr so bestimmt haben. Da gibt es die, die sich rundrum gut informiert fühlen, und die, denen ein bisschen mulmig ist bei der Kommunikation der Regierenden mit dem Volk. Die drei Hauptängste, von denen Ganser spricht, vor Krankheit/Tod, Armut und Unfreiheit, sind alle vertreten, in unterschiedlichem Prozentsatz. Und von „Ich lass mich so schnell wie möglich impfen!“ bis „Das World Economic Forum ist dabei, mit Hilfe absurder Corona-Maßnahmen eine neue Weltordnung und einen totalen Überwachungsstaat einzurichten“ ist alles dabei. Und öfter höre ich den Satz: „Mir ist das einfach zu mühsam, da so viel zu recherchieren, und ich bin keine Medizinerin / kein Virologe, deshalb habe ich beschlossen, der Regierung zu vertrauen, die haben ihre Fachleute.“
Und die Frage kommt auch gern mal, ob ich nicht den offiziellen Quellen von WHO und RKI glaube.
Manchmal glaube ich, ich glaube WHO und RKI in einigen Punkten mehr, als es Kanzlerin und Länder-Ministerpräsidenten und Gesundheitsminister tun.
Zum Beispiel bei der Übersterblichkeit.
Das europäische Mortalitäts-Monitoring-Portal euromomo bekommt aus Deutschland immer nur aus Berlin und Hessen Zahlen gemeldet. Das sieht da so aus: Substantial increase (deutliche Erhöhung) zuletzt 2018.

Ja, aber in den Zeitungen STAND doch, wir hätten Übersterblichkeit?!?
In Hessen gab es in den Wochen 49-51 laut Euromomo eine moderate Übersteblichkeit. Irgendwo gibt es die in fast jedem Jahr, denn dieser Durchschnitt muss ja irgendwie zustandekommen. Auf den euromomo-Karten findet man in jedem Jahr mindestens eine Woche, in der das Leben hochgefährlich aussieht:

Sinnvoller ist es meist, sich das ganze Jahr anzusehen, im Vergleich mit mehreren Vorjahren. Aber auch das kann mehrdeutig sein. Schweden zum Beispiel sieht dieses Jahr im Fünfjahresvergleich nach Übersterblichkeit aus, im Zehnjahresvergleich aber nicht, weil es drei Jahre mit ungewöhnlich niedriger Sterblichkeit innerhalb der letzten fünf gab.
Die Seite „Flensburg für Grundrechte“ (wie der Name vermuten lässt, tendeziell kritisch den derzeitigen Maßnahmen gegenüber) hat für die gesamtdeutschen Zahlen diese Grafik erstellt: blau ist dieses Jahr, rot die jeweiligen Maximalwerte aus den Jahren 2016-2019, grün die Minimalwerte. Zwischen rot und grün lag der Bereich, den wir bisher akzeptiert haben, ohne drastische Maßnahmen zu ergreifen.

stammt aus dem Artikel https://flensburg-fuer-grundrechte.de/2020/12/21/uebersterblichkeit-durch-covid-19-in-deutschland-eine-frage-der-perspektive/

Wir scheinen jedenfalls von den Horror-Zahlen, die uns im Frühjahr prognostiziert wurden, relativ weit weg zu sein.
Ja, jeden Tag ein Flugzeugabsturz, wie Söder sagte. Aber normal sind durchschnittlich ca. 2500 – 2700 Sterbefälle pro Tag im Schnitt. Und klar müssen wir zusehen, dass wir niemanden fahrlässig anstecken. Und natürlich sollten wir solidarisch sein. Aber ich wäre auch gern solidarisch mit denen, die gerade schon all ihre Ersparnisse aufgebraucht haben, weil sie durch die Lücken sämtlicher Förderungen fielen (ja, die gibts, diese Lücken, und nicht zu knapp), mit denen die sich vor Verzweiflung umbringen wollen, und mit denen, die jetzt hungern oder verhungern, weil die C-Maßnahmen die Lieferketten zu Niedriglohnländern unterbrochen haben. In Anbetracht der Zahlen, die zeigen, dass dieses Virus deutlich weniger tödlich ist als zu dem Zeitpunkt, wo man das erste Mal gesagt hat: „Nur ein Lockdown kann uns vor unfassbar vielen Toten bewahren!“, sollte sich allmählich die Frage stellen, ob wir mit einer Kursänderung nicht insgesamt besser dran wären.

Ja, aber – wir haben doch so viele Krankheitsfälle?!?

Zurück zu den nackten Fakten, ganz uninterpretiert von verdächtigen Webseiten:
Hier wieder das RKI, Abteilung Grippeweb. ARE sind aktute Atemwegsinfektionen, die gravierend genug sind, um damit mindestens zum Arzt zu gehen. Alle. Schnupfen durch Rhinoviren, bakterielle Lungenentzündung, Covid – alle. Hier der Vergleich der Jahre 2018, 2019, 2020. Die senkrechten Striche stehen jeweils für den Zeitpunkt, an dem dieses Jahr Kontaktbeschränkungen (in Woche 45 „Lockdown light“) einsetzen.

Ich kann mir nicht helfen, so wahnsinnig scheinen diese Lockdowns gar nicht geholfen zu haben. Zumal ja die Wirkung verzögert einsetzt wegen der Inkubationszeit.

Aber die Intensivbetten! Wir machen das doch alles, um das Gesundheitssystem vor dem Zusammenbruch zu bewahren, war das nicht so?

Diese Grafiken des RKI-Intensivregisters zeigen klar, dass die Intensivbetten in der Tat immer knapper werden. Nicht wegen ansteigender Belegungszahlen, sondern weil so viele Betten wegfallen. Da kommen mehrere Dinge zusammen, Schließung kleinerer Kliniken, fehlendes Personal, Personalausfall durch Quarantäne, Krankheit oder fehlende Kinderbetreuung bei Schulschließung. Alles Dinge, die man anscheinend über den Sommer nicht hat beheben oder vorbereiten können. Mich deucht, einige der Milliarden, mit denen man jetzt zwangsgeschlossene Karaoke-Bars und Einzelhandelsgeschäfte über Wasser halten muss, wären sehr gut in den Krankenhäusern investiert gewesen. Meinetwegen auch in private Tagesmütter für Intensivpflegepersonal.

Hier sieht man den Anteil der C-Patienten und seine Auswirkungen auf die Betten.
Schon klar, dass andere Patienten gerade vertröstet werden. Dennoch: Wenn ich Reporter im Fernsehen sagen höre: „Wir haben immer mehr Intensivfälle“, dann ist das missverständlich ausgedrückt.

Soweit die aktuellen Infos der verschwörungstheoretischen RKI-Webseiten.

Ich schwenke noch mal zu den Flensburgern, die haben nämlich auch ein hochinteressantes Dashboard mit jeweils aktuellen Zahlen. Hier ein paar Screenshots:

Und jetzt ende ich etwas unvermittelt und muss den Sekt aufmachen!
Ich wünsche euch ein wunderschönes und gesundes neues Jahr 2021!
Julia

Adventskalender 24

Hallo ihr Lieben,
ich wünsche euch einen frohen Heiligabend, ein glückliches Weihnachtsfest insgesamt und ein wunderschönes neues Jahr – falls wir uns vorher nicht mehr sprechen oder lesen sollten!

Nun weiß ich ja nicht, wen ich heute keinesfalls vom Truthahnbratenbraten abhalten sollte, und wem ich andererseits einen Riesengefallen tun würde, wenn ich ihn oder sie mit Spielmaterial für einen regelkonform allein zu Haus verbrachten Heiligabend versorge.

Fangen wir also mit einer ABC-Liste für viereinhalb Minuten Brogging an, das geht auch super beim Kochen. Rhythmus heute ist Spinatwachtel, Votivkerze, Klavierhocker, Klosettdeckel, Methanfänger (nicht Meth-Anfänger!), Rhizomsperre, Aktivkohle….

Statt weiterer völlig vorhersehbarer Krippenfotos seht ihr hier Rübennase, genannt Rübi, beim Containern in Luisas Küche. Sind wir nicht alle irgendwie auf der Suche nach dem Licht?

Wer noch besonders schöne Musikuntermalung braucht fürs Baumschmücken oder letzte Putzarbeiten, kann hier Sissel „Cantique de Noel“ von Adolphe Adam singen hören – auf Schwedisch. Ein Traum. Es heißt dann zwar „O Helga Natt“ (ein Name, den ich mir hiermit schon mal als Pseudonym reservieren möchte), ist aber SO schön gesungen, dass das nichts ausmacht.
Stilla Natt gibts natürlich auch von ihr. Oder das schwedische Weihnachtslied Koppången.
Wer lieber A-cappella-Ensemble mag, liegt bei Voces 8 immer richtig. Oder bei diesem Weihnachtskonzert vom Calmus-Ensemble von vor drei Tagen in der leeren Nicolaikirche in Leipzig.

Mit ganz vielen Grüßen an euch alle verabschiede ich mich erst mal aus diesem Adventskalender. Jetzt werden die Abstände zwischen den Beiträgen wieder ein bisschen größer.
Wem langweilig wird, der weiß ja, wo er immer Futter findet, nämlich hier.
Schönes Fest, bis bald!
Julia

Die Auflösungen der der letzten Doppelmoppel:
19, 1) Kunsthistorischer Fachausdruck für so dicht an dicht gepackte himmlische Flügelwesen, dass sie sich gegenseitig aus dem Bild rauszuschubsen drohen: Drängelengel
2) Kleinwagen für Hirten: Schäferkäfer
21, 1) hinfällige Knopflochblume: welke Nelke
2) Toilette im Spezial-Tiergarten für jene Kleinstblutsauger, die auf trockenen Getreidehalmen leben: Strohflohzooklo
23, 1) Sprachschädlinge, die Tei_ von Wör_ fres_ : Silbenmilben
2) Aufforderung, das große Bierbehältnis nicht abzutrocknen: „Lass das Fass nass!“
Wie schön, dass einige Gehirne mitgeraucht haben!

Adventskalender 23

Hallo ihr Lieben,
ich hoffe doch, ihr habt zwischendurch auch mal Zeit, euch einfach nur hinzusetzen, eine Kerze anzuzünden und schöne Musik zu hören! Und am besten zu singen! Hier Tochter Zion als Orgelkaraoke.
Oder euch meinetwegen eine Weihnachtsgeschichte vorlesen zu lassen.
Zum Beispiel diese:

Heute bin ich mit mit Luisa ordentlich gewandert, sowie der Regen auf Nieseln umschaltete. Es gibt nämlich um Hamburg rum eine Rundwanderung von 100 km nur durch Grün (so grün es eben in der Stadt machbar ist) in einigen Etappen, alle natürlich gut mit Öffis erreichbar, und da sie die ganze Runde schon kennt, hat sie uns eine schöne Ecke ausgesucht. Nein, wir haben heute nicht die ganze Runde gemacht. Sie meinte zwar, ich zitiere, „Sieben Kilometer, das ist ja nichts!“, aber es war eine schöne Tour, und wir blieben ziemlich trocken.
Diesmal ist sie mir auch nicht ganz so davongerast wie letztes Mal. Sie nimmt Rücksicht 🙂

Hier zwei Doppelmoppel für die Ratefreudigen:
1) Sprachschädlinge, die Tei_ von Wör_ fres_ . (2/2)
2) Aufforderung, das große Bierbehältnis nicht abzutrocknen („1/1/1/1!“)

Morgen, Kinder, wird’s was geben…

Viele liebe Grüße!
Julia

Adventskalender 22

So, da haben wir nun einmal so eine Konjunktion am Himmel – und in Hamburg REGNET es! Und da ist zwar ein heller Schein zu sehen, Richtung Südwesten, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es Straßenlaternen sind, können wir als beliebig groß ansetzen.
Wäre das damals auch schon so gewesen, hätten Kaspar, Melchior und Balthasar ihren Weihrauch gleich zu Hause abgefackelt und sich für das Gold was Schönes gekauft. Aber sie kamen ja nicht aus Hamburg, zum Glück.
Die drei Weisen aus der Hansestadt – auch ein schöner Musicaltitel.

das Spinett

Heute haben Luisa und ich ein bisschen Musik gemacht und dann, als wir meinten, wir können die Lieder jetzt ein bisschen, haben wir das Spinett probehalber in die Wohnungstür gestellt, nur um zu sehen, ob es passt. Und weil es passte, wollten wir dann direkt ein bisschen im Treppenhaus singen (so dass die Nachbarn entscheiden konnten, ob sie die Türen aufmachen, die Türen zulassen oder die Polizei anrufen wollten. Dann haben wir durch die mit dem Spinett verbarrikadierte Tür nachträglich die Harfe durchgepfriemelt (ich habe diverse Freundinnen, die hätten das anders gelöst…) und Harfenhocker, Spinetthocker und Streichpsalter durchgereicht und losgelegt mit Bach/Gounods Ave Maria im herrlich hallenden Treppenhaus.
Wenn man so lange NICHT für Leute Musik macht, merkt man erst wieder, wie sehr es fehlt. Luisas direkte Nachbarn kamen gleich raus und sangen auch mit (JAAAAA, Fenster auf und viiieeel Abstand, natürlich!), und von unten kam Applaus, und zwei pudelbemützte Neugierige tapsten die Treppe rauf.
Wir haben noch genug Repertoire, falls wir morgen und übermorgen noch mal wollen.

Streichpsalter

Für euch zum Mitsingen: Maria durch ein Dornwald ging, nicht von uns gespielt, sondern wieder von Darko Pleli aus Wien, mit mitlaufendem Text.

Für die Rhythmuswilligen unter euch gibts noch mal eine ABC-Liste, diesmal vermutlich fremdwörterlastig: Aristokrat, intelektüll, Biographie, Chlorofonat (sagt Luisa) Zytologie, dokumentiert

A propos „Chlorofonat“: Wer ein bisschen spielen will, findet hier den Anleitungsfilm zu „Duden verboten!“
Auf solche Spiele fliege ich aus zwei Gründen: erstens habe ich von früher Jugend an mit Luisa immer Nomina (wie Scrabble, nur anders) gespielt mit der so nicht im gedruckten Beiheft stehenden Regel, dass Wörter, die NICHT im Duden stehen, unbedingt zu bevorzugen sind – wenn man sie denn plausibel erklären kann.
Und die schönsten Momente waren immer die, wenn eine tief einatmete und sagte: „Alllllllso, ich muss dir was erklären. Stell dir vor, es gibt einen ….., und wenn der dann ….., und dabei noch …., dann wäre das doch einwandfrei ein ….. – oder?“
Und zweitens hat eine meiner ersten Schreibkursleiterinnen, Elisabeth Kuhs, uns auch solche wilden Aufgaben gegeben. Unerhörtes so zu verwenden, als sei es bekannt, und es dadurch verständlich zu machen. Daher stammt z.B.

oder auch diese in einer halbverfallenen Höhle in Judäa gefundene zweite Staffel der zehn Gebote, die aufgrund des noch nicht völlig genau übersetzbaren alt-aramäischen Dialekts, in dem die Anordnungen im Original verfasst sind, eindeutig leichter zu befolgen ist als die erste Staffel:

Und genau das möchte ich euch nun für die kommenden Vorweihnachts- und Feiertage ans Herz legen. Bradelt möglichst wenig und flünst nur, wenn ihr müsst, und am besten im Keller.

Ich wünsche euch einen trilligen Klomp!
Allermurwigste Grüße
Julia

Adventskalender 21

Hallo ihr Lieben!
Heute Abend müsst ihr euch unbedingt Zeit nehmen, aus dem Fenster zu gucken! Oder sogar rauszugehen. Heute soll DIE Konjunktion von Jupiter und Saturn sein, die vor 2024 oder 2027 Jahren oder so schon mal war und als „Stern von Bethlehem“ in die Geschichte eingegangen ist! Könnte sich lohnen, das zu sehen.
Das ist natürlich umstritten, schon klar. Dass es die Konjunktion gab, nicht, aber dass sie tatsächlich genau das war, was die eiligen drei Könige (so der Titel eines angefangenen Weihnachtsmusicals von mir) auf den Weg gebracht hat ,und es nicht nur ein geschickter Marketing-Gag der Agentur Matthäus, Markus & Lukas war, dieses traditionell so großartig auf wichtige Personen hinweisende Naturereignis in DAS Jahr zu verlegen, wo man es brauchen konnte, und drei Zeugen zu erfinden, die genau diesen Zusammenhang etablierten. Kann also sein, dass es überhaupt keinen Grund gibt, Weihnachten zu feiern. Das nur der wissenschaftlichen Vollständigkeit halber. Aber geht trotzdem gucken. 19:21 Uhr, südwestlich.
Für astrologisch Interessierte – ach egal, IHR wusstet das sowieso schon vor mir. Und den astrologisch Uninteressierten ist es egal, also kann ich mir sparen zu schreiben, dass die beiden Planeten jetzt auch noch gemeinsam ins Sternbild des Wassermanns eintreten. Was wohl irgendwas mit einem neuen Zeitalter zu tun haben soll. Wie es im Musical „Hair“ schon vorangekündigt wurde. Unnwissenschaftlich oder nicht – sagen wir doch so: ein neues Zeitalter können wir gerade brauchen. Findet ihr nicht?

Aber noch nicht alles ist ab heute neu: Was bleibt, sind weihnachtliche Doppelmoppel (Hans hat die prähistorische Hose = Steinzeitbeinkleid geraten! Hut ab!) und eine ABC-Liste. Zur Feier des Tages gibts heute beides.

Doppelmoppel zu Flora und Fauna:
1) hinfällige Knopflochblume (2/2)
2) Toilette im Spezial-Tiergarten für jene Kleinstblutsauger, die auf trockenen Getreidehalmen leben (1/1/1/1)

Und hier der heutige alphabetische Dialog – im Walzertakt: Anfangsgebot, Buttergebäck, charmeüberströmt, durchfallgeplagt, Ehrlichkeitspreis, friedensbewegt, Gruselroman….
Sollte sich beim Anklicken des Pfeils nichts tun, weil das Bildschirmfoto doch nicht vernünftig verlinkt ist, klickt auf die Bildunterschrift.

Danke, Barbara, für die Engelchor-Beflügelungsspende!
Und danke allen fürs Weiterleiten! 237 Aufrufe an einem Tag, das ist Rekord für mich bisher.

Ich habe es tatsächlich nach Hamburg geschafft. So leer waren die Züge am vierten Advent wohl noch nie.

Wer ausgerechnet jetzt statt Plätzchenbacken und Staubsaugen noch schreiberischen Unsinn machen will, kann das mit ca. 30 min. Zeitaufwand und den bekloppten Einschränkungen „Hemingway trifft Thomas Mann“ und „Begründlich“ hier tun. Oder mit einem von beiden heute, mit dem anderen nächstes Mal.

Viele liebe Grüße und schöne Nachtwanderung!
Julia

Erstelle eine Website wie diese mit WordPress.com
Jetzt starten